Dattelpalmen

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Dattelpalmen

Phoenix canariensis auf La Palma

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Unterfamilie: Coryphoideae
Tribus: Phoeniceae
Gattung: Dattelpalmen
Wissenschaftlicher Name der Tribus
Phoeniceae
J.Presl
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Phoenix
L.
Zu Dornen umgeformte Blättchen
Männliche Blüten von Phoenix roebelinii
Fruchtstand von Phoenix dactylifera
Mönchssittiche unter einer Palmkrone

Die Dattelpalmen (Phoenix) sind eine in der Alten Welt heimische Palmengattung. Kennzeichnend sind die zu Dornen umgewandelten unteren Blättchen der Fiederblätter. Die Gattung der Dattelpalmen umfasst 14 Arten, die vorwiegend in trockenen Gebieten wachsen. Wirtschaftlich bedeutend sind die Früchte der Echten Dattelpalme (Phoenix dactylifera).

Erscheinungsbild und Stamm

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Die Vertreter sind zwergwüchsige bis große, kriechende bis aufrechte, bewehrte Palmen. Sie sind einzel- oder mehrstämmig. Der Stamm ist häufig von den schraubig angeordneten Blattbasen eingehüllt.

Die Blätter sind induplikat (V-förmig gefaltet), gefiedert und verwelken vor dem Abfallen. Die Blattscheide bildet ein faseriges Netzwerk. Der Blattstiel ist sehr kurz oder auch gut entwickelt. An der Oberseite (adaxial) ist er gefurcht bis flach oder gerippt, die Unterseite (abaxial) ist abgerundet. Die Rhachis ist lang, allmählich verschmälert, adaxial rund oder flach. Sie endet mit einem Blättchen. Die Blättchen sind einfach gefaltet, spitz, stehen regelmäßig oder gruppiert. Die untersten sind zu Dornen umgewandelt und werden Akanthophylle genannt. Die Adern verlaufen parallel, die Mittelrippe ist an der Unterseite meist deutlich sichtbar. Die Blätter tragen häufig Schuppen, austreibende Blätter sind oft mit einem braunen, flockigen Indument und/oder mit Wachs versehen.

Die Dattelpalmen sind zweihäusig. Die Blütenstände stehen zwischen den Blättern und sind einfach verzweigt. Männliche und weibliche Blütenstände sind einander ähnlich. Der Blütenstandsstiel ist abgeflacht, kurz bis lang. Bei weiblichen Blütenständen verlängert er sich häufig nach der Befruchtung der Blüten. Das Vorblatt ist häufig stabförmig, manchmal zweiklappig. Es ist zweikielig, kahl oder flockig behaart. Andere Hochblätter sind unauffällig. Die Blütenstandsachse ist abgeflacht und meist kürzer als der Stiel. Die Seitenachsen sind unverzweigt, zahlreich und stehen häufig in Gruppen schraubig entlang der Achse. An den Seitenachsen stehen schraubig angeordnet dreieckige Hochblätter, in deren Achsel je eine einzelne Blüte sitzt.

Blüten und Früchte

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Die männlichen Blüten haben drei verwachsene Kelchblätter, die zu einem flachen Becher verwachsen sind. Die drei Kronblätter sind spitz oder abgerundet und wesentlich länger als der Kelch. Es gibt meist sechs Staubblätter, seltener drei oder neun. Ihre Staubfäden sind kurz, aufrecht, die Antheren sind gerade und öffnen sich seitlich (latrors). Ein Stempelrudiment fehlt oder besteht aus drei abortiven Fruchtblättern oder ist ein kleiner, dreilappiger Rest. Die Pollenkörner sind ellipsoidisch, bisymmetrisch oder auch leicht asymmetrisch. Die Keimöffnung ist ein distaler Sulcus. Die längste Achse ist 17 bis 30 Mikrometer lang.

Die weiblichen Blüten sind kugelig. Die drei Kelchblätter sind zu einem dreilappigen Becher verwachsen. Die Kronblätter überlappen einander, sind deutlich genervt und mindestens doppelt so lang wie der Kelch. Es gibt meist sechs Staminodien. Die drei Fruchtblätter sind nicht miteinander verwachsen. Sie sind eiförmig und enden in einer kurzen Narbe. Die Samenanlage ist adaxial an der Basis des Fruchtblattes befestigt und ist anatrop.

Die Frucht entwickelt sich meist nur aus einem Fruchtblatt. Sie ist eine eiförmige bis längliche Beere, die Narbe bleibt apikal erhalten. Das Exokarp ist glatt, das Mesokarp fleischig und das Endokarp häutig. Der Samen ist länglich, das Endosperm ist homogen, nur selten gefurcht (bei Phoenix andamanensis). Das Primärblatt ist ungeteilt und schmal lanzettlich.

Chromosomenzahl

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Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32 oder 36.

Verbreitung und Standorte

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Die Gattung ist von den atlantischen Inseln vor Afrika über ganz Afrika einschließlich Madagaskar, auf Kreta und von der Süd-Türkei über den Nahen und Mittleren Osten, Indien bis nach Hongkong, Taiwan, die nördlichen Philippinen, im Südosten bis zur Malaiischen Halbinsel und Nord-Sumatra verbreitet.

Die meisten Arten wachsen in semiariden Gebieten, allerdings immer in der Nähe von Wasserläufen, Oasen oder genügend Grundwasser. Einige Arten wachsen in Gebieten des tropischen Monsuns. Phoenix paludosa wächst am landseitigen Rand von Mangrovenwäldern. Phoenix roebelenii ist ein Rheophyt am Mekong, wächst also in Fließgewässern.

Die Gattung Phoenix L. bildet alleine die Tribus Phoeniceae innerhalb der Unterfamilie Coryphoideae. Ihre Schwestergruppe ist nicht gesichert, verschiedene Arbeiten weisen auf eine enge Verwandtschaft mit den Triben Trachycarpeae, Sabaleae und Cryosophileae hin.

In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew werden folgende Arten anerkannt:[1]

Der Gattungsname Phoenix ist die latinisierte Schreibweise des altgriechischen Namens für Dattelpalme bzw. Palme allgemein. Der Name ist Bestandteil etlicher weiterer Gattungsnamen von Palmen.

UNESCO-Kulturerbe

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2022 wurde Das Wissen, die Traditionen und Bräuche rund um die Dattelpalme in den Ländern Ägypten, Bahrein, Irak, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Marokko, Mauretanien, Oman, Palästina, Saudi-Arabien, Sudan, Tunesien und Vereinigte Arabische Emirate von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[3]

Commons: Dattelpalmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Phoenix auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden
  • John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. 2. Auflage. Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 242–245.

Einzelnachweise

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  1. Phoenix. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 15. November 2014.
  2. a b Sasha C. Barrow: A Monograph of Phoenix L. (Palmae: Coryphoideae). In: Kew Bulletin. Band 53, Nr. 3, 1998, S. 513–575 (JSTOR:4110478).
  3. Date palm, knowledge, skills, traditions and practices. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2022, abgerufen am 25. November 2023 (englisch).