Platin(II)-chlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von PtCl2)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Struktur von β-PtCl2
_ Pt2+ 0 _ Cl
Allgemeines
Name Platin(II)-chlorid
Verhältnisformel PtCl2
Kurzbeschreibung

grüner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10025-65-7
EG-Nummer 233-034-1
ECHA-InfoCard 100.030.019
PubChem 2770
ChemSpider 2668
Wikidata Q420989
Eigenschaften
Molare Masse 266,00 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

6,1 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

581 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 315​‐​317​‐​319​‐​334
P: 261​‐​264​‐​280​‐​302+352​‐​304+340+312​‐​305+351+338[1]
Toxikologische Daten

3423 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Platin(II)-chlorid ist eines von mehreren Chloriden des chemischen Elementes Platin. Daneben existieren noch Platin(IV)-chlorid sowie die gemischte Verbindung Platin(II,IV)-chlorid PtCl3, die aus Platin(II)- und Platin(IV)-chlorid besteht. Es ist ein bei Raumtemperatur grüner Feststoff.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platin(II)-chlorid entsteht bei 550 °C aus den Elementen.

Es kann auch durch Zersetzung von Platin(IV)-chlorid bzw. der Hexachloroplatinsäure bei 360 °C oder durch Eindampfen von salzsaurer (nur in Lösung stabilen) Tetrachloroplatin(II)-säure H2[PtCl4]-Lösungen im Vakuum dargestellt werden.[2] Ebenfalls ist die Reduzierung von Hexachloroplatinsäure mit Hydrazin und anschließender thermischer Behandlung bei 150 °C möglich[3]:

Platin(II)-chlorid kommt in zwei Modifikationen vor, der schwarzroten Hochtemperaturmodifikation α-PtCl2, die oberhalb von 500 °C stabil ist, und der grünen β-Modifikation, die bei tieferen Temperaturen stabiler ist. β-PtCl2 kristallisiert in einer hexagonalen Kristallstruktur, beim α-PtCl2 werden ecken- und kantenverknüpfte PtCl4-Einheiten vermutet.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g Datenblatt Platin(II)-chlorid (73 % Pt) bei Merck, abgerufen am 10. November 2021.
  2. Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1710.
  3. William E. Cooley and Daryle H. Busch: Platinum(II) chloride. In: Therald Moeller (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 5. McGraw-Hill, Inc., 1957, S. 208–210 (englisch).
  4. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1728.