Musculus pubococcygeus

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Musculus pubococcygeus
Ursprung
Schambein
Ansatz
Steißbein
Funktion
Bestandteil des Musculus levator ani
Innervation
Plexus sacralis
Spinale Segmente
S3-S5

Der Musculus pubococcygeus (lat. für „Schambein-Steißbein-Muskel“, gesprochen pubokokzygeus) – kurz auch PC – ist einer der Muskeln, die die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane im Bereich des Beckenbodens umgeben. Er ist ein Teil des Musculus levator ani. Seine Position ist leicht zu erkennen, weil er jener Muskel ist, mit dem das Urinieren unterbrochen werden kann. Bei Frauen kann er auch vaginal erfühlt werden.


Der Muskel entspringt am Körper des Schambeins (Corpus ossis pubis) und zieht zum Steißbein. Anhand der Lagebeziehungen zu den Beckenorganen wird der Muskel weiter untergliedert in den:

  • Musculus puboprostaticus („Schambein-Prostata-Muskel“; Synonym Musculus levator prostatae) bzw. Musculus pubovaginalis („Schambein-Scheiden-Muskel“) sowie bei beiden Geschlechtern den
  • Musculus puboanalis.

Training des Musculus pubococcygeus

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Der Muskel arbeitet sowohl nach reflexhafter (vegetatives Nervensystem) als auch nach willkürlicher (somatisches Nervensystem) Steuerung. Deshalb kann er wie jeder andere willkürlich steuerbare Muskel trainiert werden. Das Trainieren des PC kann helfen, die sexuelle Gefühlsintensität zu erhöhen, und ist auch ein probates Mittel gegen Stuhlinkontinenz.

Vier Hauptkräfte kontrahieren bzw. entspannen sich gegen die suspensorischen Beckenbänder, „PUL“ an der Urethra „U“ und USL am Uterus in einer koordinierten Weise, um die Urethra „U“ Vagina „V“ und Rektum „R“ zu schließen oder zu öffnen. Die vorderen und hinteren Bänder („PUL“, „USL“) ziehen sich dabei zusammen. PUL = pubourethrales Ligament; „USL“ = Ligamentum uterosacralis; „PCM“ = vorderer Teil des Musculus pubococcygeus; „LP“ = Levator-Platte; „LMA“ = gemeinsamer longitudinaler Muskel des Anus; „PS“ = Schambeinfuge; „S“ = Kreuzbein; „EAS“ = Musculus sphincter ani externus. Perspektive: sitzende Position.

Bei vielen neueren gymnastischen Ansätzen (wie zum Beispiel Callanetics) kommt dem Training des PC-Muskels große Bedeutung zu. Auch im Tantrismus und in daoistischen Sexualpraktiken ist er sehr wichtig.

  • L. Richard Drake, Wayne Vogl, Adam W. M. Mitchell: Gray’s Anatomie für Studenten. Elsevier / Urban & Fischer, München 2007, ISBN 978-3-437-41231-8, S. 404.
  • Heike Höfler, Ulli Seer: Beckenbodengymnastik: 140 Übungen für sie und ihn (= BLV aktiv + gesund). BLV Verlagsgesellschaft, München 2005, ISBN 3-405-16922-4 (enthält Übungen für Männer und Frauen).
  • Margo Anand: Tantra oder die Kunst der sexuellen Ekstase. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-13847-7 (englisch: The art of sexual ecstasy. Übersetzt von Karin Petersen, enthält praktische Anleitungen zum Einsatz des PC-Muskels).