WRB – Philadelphia

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1435

WRB „PHILADELPHIA“ / SStB „PHILADELPHIA“
SB „Philadelphia“
SB „Philadelphia“
SB „Philadelphia“
Bauart: 2'A n2
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Dienstmasse: 12,1 t
Reibungsmasse: 7,6 t
Kuppelraddurchmesser: 1264 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 268 mm
Kolbenhub: 461 mm
Kesselüberdruck: 4,9 bar
Rohrheizfläche: 35,0 m²

Die Dampflokomotive PHILADELPHIA war eine Personenzuglokomotive der Wien–Raaber (Gloggnitzer) Eisenbahn (WRB). Sie wurde 1837 von der Lokomotivfabrik William Norris in Philadelphia gebaut.

Im Unterschied zur Kaiser Ferdinands-Nordbahn, welche ihre ersten Lokomotiven in England kaufte, sandte Georg Simon Sina von Hodos im Namen der WRB den Eisenbahningenieur Matthias Schönerer in die Vereinigten Staaten, damit er dort die neuesten Entwicklungen im Lokomotivbau studieren konnte.

Schönerer fand Gefallen an den einfach aufgebauten Maschinen der Lokomotivfabrik William Norris, die mit ihren Außenzylindern keine kompliziert herzustellende gekröpfte Achse (wie etwa die englischen Maschinen von Robert Stephenson) benötigten. Er kaufte die als Demonstrationsfahrzeug der Fabrik dienende „PHILADELPHIA“ kurzerhand, nachdem er sie im Betrieb sah. Die Lokomotive wurde anschließend per Schiff nach Triest und mit Ochsenkarren nach Wien gebracht, wo sie 1839 eintraf.

Die Lokomotive wurde zu Studienzwecken und als Baulokomotive herangezogen. Sie wurde auch beim Bau des Meidlinger Einschnitts verwendet. Da man offenbar mit ihrer Leistung (35 PS = 24 kW) nicht zufrieden war, wurden in Folge außer den zwei größer dimensionierten Norris-Maschinen „LAXENBURG“ und „BADEN“ Lokomotiven zunächst in England bei Robert Stephenson bestellt.

Die „PHILADELPHIA“ kam 1853 zur Südlichen Staatsbahn (SStB) und wurde 1857 ausgemustert.

Ihr zu Ehren heißt die Brücke, die den Meidlinger Einschnitt (der Bahnlinie ins Geländeniveau?) überspannt, auch heute noch Philadelphiabrücke. Ganz in der Nähe befindet sich am Haus Darnautgasse 2 ein Sgraffito mit der Inschrift:

Im Jahre 1838 wurde
hier die Lokomotive
'Philadelphia' erprobt

Ebenso wird die Lok auf einem Mosaik an einem Wohnhaus in der nahen Wilhelmstraße dargestellt. Im Technischen Museum Wien befindet sich weiters ein detailliertes Modell der "PHILADELPHIA" im großen Maßstab.

  • Herbert Dietrich: Die Südbahn und ihre Vorläufer. Bohmann, Wien 1994, ISBN 3-7002-0871-5.