Sonart

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Schweizer Tonkünstlerverein)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sonart – Musikschaffende Schweiz ist ein Verband von Musikschaffenden, der seit dem 1. Januar 2018 besteht.[1]

Der Verband Sonart – Musikschaffende Schweiz engagiert sich in allen Sprachregionen der Schweiz als Vertretung von selbständigen Musikschaffenden auf politischer Ebene, im Musikmarkt, unter anderem bei Urheberrechtsfragen und für die soziale Vorsorge von Musikern. Er unterstützt neue künstlerische Entwicklungen in der Musik.

Der Verband entstand durch die Fusion von drei bisher eigenständigen Musikerorganisationen. Ab 2011 hatten diese über eine allfällige Vereinigung zu einem gemeinsamen Verband verhandelt. Nachdem die am 25. November 2017 in Bern durchgeführten Generalversammlungen die Überführung der drei Organisationen in den neuen Verein beschlossen hatten, fand gleichentags die Gründungsversammlung des Verbands Sonart – Musikschaffende Schweiz statt. Dieser nahm am 1. Januar 2018 in der Rechtsnachfolge der bisherigen Organisationen seine Tätigkeit auf.[2]

Schweizerischer Tonkünstlerverein

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Plakat von Burkhard Mangold zur XVIII. Tagung des Schweizerischen Tonkünstlervereins in Basel, 1917

Der Schweizerische Tonkünstlerverein (STV) (französisch: Association Suisse des Musiciens; italienisch: Associazione Svizzera dei Musicisti) wurde im Jahr 1900 auf Initiative des Musikers und Journalisten bei der Gazette de Lausanne Édouard Combe von den Komponisten Hans Huber, Friedrich Hegar, Friedrich Niggli und Hermann Suter in Zürich gegründet. Der Verein setzte sich für die zeitgenössische Musik ein, vertrat die professionellen Komponisten, Interpreten, Dirigenten, improvisierenden Musiker, Musikwissenschaftler und Musikregisseure und stellte die Belange der Neuen Musik auch in der Öffentlichkeit, gegenüber den politischen Behörden und allgemein im Rahmen der Kulturpolitik und besonders auch in den Bereichen Musiktheorie und Musikjournalismus dar.[3]

Schweizer Musik Syndikat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das im Jahr 1975 gegründete Schweizer Musik Syndikat (SMS) entstand im Jahr 1997 durch den Zusammenschluss des Vereins Improvisierender MusikerInnen der Schweiz (V.I.M.S.) und der MusikerInnen Kooperative Schweiz (MKS). Diese hatte sich unter anderem gegen die Reduktion von Kultursendungen über Popmusik im Schweizer Radio zur Wehr gesetzt.[4] Zu den Gründungsmitgliedern gehörten die Sängerin Franziska Baumann, der Pianist Christoph Baumann, der Saxophonist Jürg Solothurnmann, der Pianist Michel Wintsch, Romano Nardelli von der Schweizer Nationalphonothek und der Schlagzeuger Lucas Niggli. Das SMS war der Berufsverband der Jazz- und der improvisierenden Musiker der Schweiz.[5]

Musikschaffende Schweiz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein Action Swiss Music war 1981 als Interessengemeinschaft der Rock- und Popmusik in der Schweiz unter dem Namen «Aktion Mundart-Rock» gegründet worden. Er verstand sich als «Informations- und Beratungszentrale für einheimischen Rock und Pop» und war zunächst vorwiegend in der Region Bern aktiv. Etwa ab 1987 nannte er sich «Aktion CH-Rock» und ab 2002 «Action Swiss Music». 1994 entstand der Rockförderverein der Region Basel, heute RFV Basel, der als Verein unabhängig für die Förderung in der Region Basel verantwortlich ist. 2013 schloss sich Action Swiss Music mit dem ein Jahr zuvor gegründeten Verein Musikschaffende Schweiz (MSS) zusammen.[6]

Politische Stellungnahmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Revision des Urheberrechtsgesetzes wurde nach sechs Jahren Beratung durch den Bundesrat formuliert. Der Verein Sonart fasste seine Stellungnahme wie folgt zusammen: Wir tragen diese Revision mit, und sie muss unbedingt rasch und ohne weitere Abschwächungen umgesetzt werden. Aber es hätte mehr sein dürfen und sollen.[7]

Volksinitiative «No Billag»

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonart war Gegnerin der No Billag-Initiative, welche am 4. März 2018 zur Abstimmung kam. Es wurde ein entsprechendes Argumentarium zusammengestellt und veröffentlicht.[8] Die Initiative wurde mit 71,6 % Nein-Stimmen sowie von sämtlichen Kantonen abgelehnt.

  • Bernard Geller, Max Favre, Andres Briner, Paul-André Gaillard: Tendances et réalisations – volume commémoratif publié à l’occasion du 75e anniversaire de l’Association des musiciens suisses, 1900–1975. Schweizerischer Tonkünstlerverein/Association Suisse des Musiciens. Atlantis Musikbuch Verlag, Zürich 1975, ISBN 978-376110464-4.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Historische Fusionierung der drei Schweizer Musikberufsverbände SMS, STV und MSS per 01.01.2018. Musikschaffende Schweiz (Medienmitteilung), abgerufen am 20. Februar 2020.
  2. Generalversammlung des Schweizerischen Tonkünstlervereins (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive). Schweizerischer Tonkünstlerverein, 2. November 2017, abgerufen am 23. Februar 2020.
  3. Leitbild des Schweizerischen Tonkünstlervereins (Memento vom 12. August 2018 im Internet Archive). Schweizerischer Tonkünstlerverein, abgerufen am 20. Februar 2020.
  4. Esther Banz: Der «Kulturauftrag» – viel zitiert, kaum definiert. Anspruchsvolle Popkultur findet im Radio nicht mehr statt. (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive) In: WOZ Die Wochenzeitung. 17. Februar 2002 (archiviert bei Büro Banz, abgerufen am 20. Februar 2020).
  5. Das Schweizer Musik Syndikat – eine Chronologie von 1997 bis heute (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive). Schweizer Musik Syndikat, abgerufen am 20. Februar 2020.
  6. Action Swiss Music geht nach 30 Jahren in Musikschaffende Schweiz auf (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive). RFV Basel, 14. Juni 2013, abgerufen am 23. Februar 2020.
  7. Christoph Trummer: Die URG-Revision kommt doch noch – was wir davon halten. Musikschaffende Schweiz, abgerufen am 20. Januar 2018.
  8. Argumentarium kontra NoBillag. (Memento vom 20. Januar 2018 im Internet Archive) Musikschaffende Schweiz, abgerufen am 20. Februar 2020 (PDF; 4,15 kB).