Thallium(I)-sulfat

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Strukturformel
Strukturformel von Thallium(I)-sulfat
Allgemeines
Name Thallium(I)-sulfat
Andere Namen

Dithalliumsulfat

Summenformel Tl2SO4
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7446-18-6
EG-Nummer 231-201-3
ECHA-InfoCard 100.028.365
PubChem 24833
Wikidata Q414866
Eigenschaften
Molare Masse 504,83 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

6,77 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

632 °C[1]

Löslichkeit

Löslich in Wasser (48,7 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​311​‐​315​‐​372​‐​410
P: 260​‐​273​‐​280​‐​301+310​‐​302+352+312​‐​314[1]
Toxikologische Daten

16 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Thallium(I)-sulfat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thalliumverbindungen und Sulfate.

Gewinnung und Darstellung

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Thallium(I)-sulfat kann durch Reaktion von Thallium mit Schwefelsäure gewonnen werden.[3]

Thallium(I)-sulfat ist ein weißer geruchloser nicht brennbarer Feststoff. Beim Erhitzen zersetzt sich die Verbindung, wobei Thalliumoxide und Schwefeloxide frei werden.[1] Seine Kristallstruktur ist isomorph zu der von Kaliumsulfat (orthorhombisch mit a = 7,808, b = 5,929, c = 10,665 Å).

Thallium(I)-sulfat wurde seit den 1920er Jahren bis etwa Mitte der 1970er Jahre als Rodentizid (umgangssprachlich: Rattengift) angewendet, z. B. von der Bayer AG in den Produkten Zelio-Giftkörner (Giftweizen; Wirkstoffanteil 2 % Thalliumsulfat; Verpackung mit roter Warnfarbe) und Zelio-Paste (Wirkstoffanteil 2,5 % Thalliumsulfat; Verpackung mit blauer Warnfarbe)[4]. Heute ist es nicht mehr generell zugelassen, kann aber in besonderem Bedarfsfall mit spezieller Genehmigung der Bundesbehörde zur Ratten- und Mäusevertilgung in geschlossenen Räumen (d. h. intradomal) eingesetzt werden. Es ist allerdings durch die Cumarinderivate der zweiten Generation obsolet geworden.

Verwandte Verbindungen

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  • Basisches Thallium(III)-sulfat, Tl(OH)SO4•2 H2O

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Eintrag zu Thallium(I)-sulfat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Dithalliumsulfat im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 15. Dezember 2019. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 886.
  4. Anna Charlotte Fuhrmeister: Vergiftungen – Panoramawechsel der letzten Jahrzehnte. Dissertation, Universität Bonn, 2005, DNB 97812782x. S. 106.