Spreiz-Klee

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Spreiz-Klee

Spreiz-Klee (Trifolium patens)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Klee (Trifolium)
Sektion: Chronosemium
Art: Spreiz-Klee
Wissenschaftlicher Name
Trifolium patens
Schreb.

Der Spreiz-Klee, in der Schweiz Südlicher Gold-Klee[1] (Trifolium patens) ist eine vorwiegend im Süden Europas vorkommende Pflanzenart aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).

Der Spreiz-Klee ist eine einjährige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 30 cm. Die Stängel sind dünn, knickig hin und her gebogen, aufrecht bis aufsteigend. Sie erreichen Längen von 20 bis 50 cm, sind häufig verzweigt und zerstreut behaart. Die Blätter stehen wechselständig, haben einen 5 bis 20 mm langen Blattstiel und sind dreizählig gefiedert. Die Fiederblättchen haben einen keilförmigen Grund, sind schmal elliptisch, bis zu 18 mm lang und 6 mm breit. Die obere Hälfte ist fein gesägt. Die Spreite ist zerstreut behaart. Die Nebenblätter sind eiförmig, spitz, am Grund sitzen halbkreisförmige Zipfel, sie sind ganzrandig oder leicht gezähnt, 5 bis 12 mm lang und meistens kürzer als der Blattstiel.

Die Blütenköpfchen sind dicht, bestehen aus 12 bis 25 Blüten, bilden eine Halbkugel, später eine Kugel und sind 9 bis 12 mm breit. Die Köpfchen sind seitenständig, haben einen dünnen Stiel, der 3 bis 4 cm lang ist, bogig absteht und das Tragblatt deutlich überragt. Die Blüten sind abstehend-aufgerichtet, haben einen sehr kurzen Blütenstiel und senken sich nach der Blüte nur kaum. Der Kelch ist fünfnervig, die unteren Kelchzähne sind mehrfach länger als die oberen und dabei doppelt so lang wie die Kelchröhre. Die Krone ist 5 bis 7 mm lang, von gelber Farbe und wird nach dem Verblühen hellbraun. Die Fahne ist löffelförmig, hat einen flachen Rücken und schwache Seitennerven.[2] Die Flügel sind spreizend. Der Fruchtknoten ist gestielt.

Die Hülse ist eiförmig, gleich lang wie oder kürzer als der Griffel, springt an der Unterseite auf und enthält einen Samen. Dieser ist länglich und gelbbraun.[2]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14, 16, 28, 32.[3]

Der Spreiz-Klee ist ein Therophyt. Die Blüte ist eine typische Schmetterlingsblume und hat einen Klappmechanismus. Die Bestäubung erfolgt durch Honigbienen und andere Bienenarten. Selbstbestäubung ist möglich. Blütezeit ist Juni und Juli. Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind (Anemochorie), dabei dient die trockene, bleibende Krone als Flugapparat (Ballonflieger).

Verbreitung und Standorte

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Der Spreiz-Klee ist in Süd- und Südosteuropa von Spanien bis Griechenland beheimatet, im Osten reicht das Areal über die Türkei bis in den Nahen Osten (Libanon, Israel, Syrien, Jordanien) und Ägypten.[4] In Mitteleuropa kommt er als Adventivpflanze oder als Neophyt im Norden bis ins Elsass, Baden-Württemberg und die Tschechische Republik vor. In Deutschland wurde er erstmals 1903 im Hafen von Mannheim nachgewiesen. In der Schweiz kommt er vorwiegend auf der Alpensüdseite vor.[1] In Österreich kommt der Spreiz-Klee zerstreut bis selten vor im Süd-Burgenland, der südlichen Mittel-Steiermark und Kärnten, unbeständig in Niederösterreich und Tirol; die Art gilt in Österreich als potenziell gefährdet.[5]

Der Spreiz-Klee wächst auf feuchten Wiesen und in Gräben. Er kommt vorwiegend auf frischen bis wechselfeuchten, nährstoffreichen und meistens tonigen Lehmböden vor. Als Adventivpflanze kommt er auch an trockenen Wegrändern und auf Bahnhöfen vor. Er wächst hauptsächlich in der collinen Höhenstufe vor, reicht jedoch bis in die montane Höhenstufe. Er ist in Südeuropa eine Art des Verbands Cynosurion, kommt aber sonst auch in Gesellschaften der Ordnung Arrhenatheretalia vor.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w+ (feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch), Salztoleranz: 1 = salztolerant.[1]

Die Art wurde bereits von Cibo im 16. Jahrhundert in Italien gesammelt, aber erst zu Ende des 18. Jahrhunderts von Franz Xaver Freiherr von Wulfen beschrieben.[2] Die erste heute gültige Beschreibung erfolgte durch Johann Christian Daniel von Schreber in Deutschl. Fl. (Sturm), Abt. I, Phanerog. Heft 16 (1804).

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

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  1. a b c Info Flora. [1]
  2. a b c Gustav Hegi, Helmut Gams: Familie Leguminosae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, Band IV, Teil 3, Seite 1292–1293. Verlag Carl Hanser, München 1964.
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 592.
  4. ILDIS, abgerufen am 21. September 2008.
  5. Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
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