Uran(III)-bromid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Urantribromid)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Uran(III)-bromid
_ U3+ 0 _ Br
Kristallsystem

hexagonal

Raumgruppe

P63/m (Nr. 176)Vorlage:Raumgruppe/176

Gitterparameter

a = 794,2 pm
c = 444,1 pm[1]

Koordinationszahlen

U[9], Br[3]

Allgemeines
Name Uran(III)-bromid
Andere Namen

Urantribromid

Verhältnisformel UBr3
Kurzbeschreibung

roter Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13470-19-4
PubChem 139470
Wikidata Q2499953
Eigenschaften
Molare Masse 477,74 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

730 °C[2]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3][5]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​300​‐​373​‐​411
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Uran(III)-bromid ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Uran und Brom. Es besitzt die Formel UBr3 und gehört zur Stoffklasse der Bromide.

Uran(III)-bromid kann durch Reaktion von Uran(III)-hydrid und Bromwasserstoff dargestellt werden.[6]

Im Gegensatz zur obigen Reaktion entsteht bei Reduktion von Uran(IV)-bromid mit Wasserstoff ein Produkt, das weniger Brom enthält, als es der stöchiometrischen Zusammensetzung UBr3 entspricht.[6]

Uran(III)-bromid ist ein roter Feststoff, der bei 730 °C schmilzt[2] und in geschmolzenem Zustand grünlich aussieht.[6] Die Struktur des Uran(III)-bromids entspricht der des Uran(III)-chlorids. In dieser werden die Uranatome von je neun Bromatomen umgeben. Als Koordinationspolyeder ergibt sich dabei ein dreifach überkapptes, trigonales Prisma. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P63/m (Nr. 176)Vorlage:Raumgruppe/176 mit den Gitterparametern a = 794,2 pm und c = 444,1 pm und zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b John H. Levy, John C. Taylor, Paul W. Wilson: „The Structure of Uranium Tribromide by Neutron Diffraction Profile Analysis“, in: Journal of the Less Common Metals, 1975, 39 (2), S. 265–270 (doi:10.1016/0022-5088(75)90200-3).
  2. a b c A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1969.
  3. Eintrag zu Uranverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag uranium compounds with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung.
  6. a b c Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1214.
  • Ingmar Grenthe, Janusz Drożdżynński, Takeo Fujino, Edgar C. Buck, Thomas E. Albrecht-Schmitt, Stephen F. Wolf: Uranium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 253–698 (doi:10.1007/1-4020-3598-5_5).