Syrischer Braunbär
Syrischer Braunbär | ||||||||||||
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Syrischer Braunbär | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ursus arctos syriacus | ||||||||||||
(Hemprich & Ehrenberg, 1828) |
Der Syrische Braunbär (Ursus arctos syriacus) ist eine Unterart des Braunbären.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Syrische Braunbär ist typischerweise sehr hell gefärbt. Das kurze, relativ grobe Fell ist strohfarben, wobei die Beine meist nicht dunkler sind als der Rumpf. Auf dem Widerrist bilden längere Haare mit graubrauner Basis eine etwas dunkler gefärbte Zone aus, die bei manchen Individuen ein dunkles Band über den gesamten Rücken bildet. Einige Individuen sind insgesamt etwas dunkler und nähern sich dann hellen Exemplaren von Ursus arctos arctos an.
Mit seinem hellbraunen Fell und seiner vergleichsweise geringen Körpergröße hebt er sich deutlich von den anderen Braunbären-Unterarten ab. Er erreicht ein Gewicht von bis zu 190 kg.[1]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verbreitung der Unterart ist aufgrund der verworrenen Taxonomie der Unterarten des Braunbären (allein für den Kaukasus wurden von verschiedenen Autoren fünf verschiedene Unterarten, zum Teil nebeneinander, angegeben) kaum verlässlich anzugeben. Innerhalb des gewaltigen, vier Kontinente umfassenden historischen Areals des Braunbären handelt es sich in jedem Falle um Tiere, die den Südrand der rezenten Verbreitung markieren. Die Verbreitungsgrenze im Norden wird allgemein entweder im Libanon, oder möglicherweise im äußersten Süden der Türkei, angegeben, nördlich davon schließt das Verbreitungsgebiet der Nominatform, des Europäischen Braunbären Ursus arctos arctos, an. Die Verbreitungsgrenze im Osten ist gegenüber anderen Unterarten kaum verlässlich abgrenzbar, zumal Bären heute in diesen Regionen extrem selten, heimlich und nur unregelmäßig beobachtet sind. Nach Ansicht einiger Autoren reicht es bis Pakistan.[2]
In Syrien ist der Braunbär vermutlich ausgestorben, auch wenn jüngst (im Jahr 2014) Fotobelege und Spuren es möglich erscheinen lassen, dass eine winzige Reliktpopulation überlebt haben könnte.[3] In Israel wird er in biblischen und historischen Berichten erwähnt, die letzte verlässliche Erwähnung im heutigen Staatsgebiet scheint 1912 vom Hermon zu stammen[4], auch aus dem Libanon liegen nur historische Angaben vor. Im Iran[5] gibt es bis heute Bären im Elburs-Gebirge und Zāgros-Gebirge. In Golestan wurden 2015 bei einer Untersuchung mindestens 30 Bären, die dort im Hochgebirge leben, bestätigt. In der Türkei[6] leben bis heute Bären vor allem im Pontischen Gebirge nahe der Schwarzmeerküste; diese Populationen werden meist nicht der Unterart syriacus zugeordnet.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Unterart wurde von Wilhelm Hemprich und Christian Ehrenberg in ihrem Werk „Symbolae physicae (...)“ als Ursus syriacus beschrieben[7]. Sie beziehen sich in der Artdiagnose, neben der gegenüber anderen Braunbären geringen Körpergröße und etwas anderer Kopfproportionen, insbesondere auf die gelblichweiße Fellfarbe. Die Berechtigung dieser, wie auch der meisten anderen Unterarten des Braunbären wird in jüngerer Zeit oft bestritten[8].
Nach genetischen Analysen von lebenden Bären, Museumsmaterial und subfossilen Knochenfunden aus Ausgrabungen[9] zeigen die Bären der Mittelost-Region eine sehr hohe genetische Diversität. Die Exemplare aus Syrien und der Türkei gehören demnach genetisch zu einer weit verbreiteten, holarktischen Klade („Klade 3a“), der Bären aus Osteuropa, dem größten Teil Nordasiens und dem nordwestlichen Nordamerika angehören. Genetisch am ähnlichsten waren Bären aus Rumänien. Im Gegensatz dazu war der getestete Bär aus dem Libanon näher verwandt mit Bären, die heute in Westeuropa leben („Klade 1“). Die iranischen Bären[10] waren sowohl untereinander wie auch zu den anderen getesteten Individuen recht verschieden. Bären aus dem Kaukasus, die aufgrund morphologischer Analysen der Unterart zugerechnet worden waren[11], zeigten bei genetischen Analysen[12] weder untereinander noch zu den Bären der Levante besondere Ähnlichkeit. Die Unterart ist demnach nach genetischen Daten nicht abgrenzbar.
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Syrischer Braunbär im alten Bärengehege des Heidelberger Tiergarten
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Syrischer Braunbär bei der Nahrungssuche
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Syrischer Braunbär im Tiergarten Nürnberg
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ V.G. Heptner, N.P.Naumov, P.B. Yurgenson, A.A. Sludskii, A.F. Chirkova, A.G. Bannikov: Mammals of the Soviet Union. Volume III, part Ia: Sirenia and Carnivora. Vysshaya Skhola Publishers, Moscow 1967, translated by Smithsonian Institutian Libraries and National Science Foundation, Washington 1998. Amerind Publishing, New Delhi. auf Seite 643–644.
- ↑ Faizul Haq, Rahatullah, Habib Ahmad (2012): Diversity and population status of Ursus arctos in Pakistan. International Journal of Biosciences Vol. 2, No. 4: 12-20.
- ↑ Dave Garshelis, Issam Hajjar, Rob Steinmetz, Darem Tabbaa (2015): Brown Bear(s) Do Exist in Syria: Fuzzy Photo Generates Much Interest. International Bear News vol. 24 no.1: 5-8.
- ↑ Mazin B. Qumsiyeh: Mammals of the Holy Land. Texas Tech University Press, 1996 eingeschränkte Vorschau in Google Books
- ↑ Mohammad Sadegh Farhadinia & Negin Valizadegan (2015): A preliminary baseline status of the Syrian Brown Bear Ursus arctos syriacus (Mammalia: Carnivora: Ursidae) in Golestanak, Northern Iran. Journal of Threatened Taxa 7(1): 6796–6799. doi:10.11609/JoTT.o3708.6796-9
- ↑ Ö. Emre Can & İnci Togan (2004): Status and management of brown bears in Turkey. Ursus 15(1): 48-53.
- ↑ Wilhelm Hemprich, Christian Ehrenberg: Symbolae physicae, seu, Icones et descriptiones corporum naturalium novorum aut minus cognitorum : quae ex itineribus per Libyam Aegyptum Nubiam Dongalam Syriam Arabiam et Habessiniam publico institutis sumptu Friderici Guilelmi Hemprich et Christiani Godofredi Ehrenberg : studio annis MDCCCXX-MDCCCXXV redierunt. Berlin, 1828 (Berolini : Ex Officina Academica, venditur a Mittlero) Scan bei archive.org
- ↑ A.C. Kitchener (2010): Taxonomic issues in bears: impacts on conservation in zoos and the wild, and gaps in current knowledge. International Zoo Yearbook 44: 33–46. doi:10.1111/j.1748-1090.2009.00087.x
- ↑ Sebastien Calvignac, Sandrine Hughes Catherine Hänni (2009): Genetic diversity of endangered brown bear (Ursus arctos) populations at the crossroads of Europe, Asia and Africa. Diversity and Distributions (2009): 1–9.
- ↑ Mohammad Reza Ashrafzadeh, Mohammad Kaboli, Mohammad Reza Naghavi (2016): Mitochondrial DNA analysis of Iranian brown bears (Ursus arctos) reveals new phylogeographic lineage. Mammalian Biology81(1): 1–9. (online before print) doi:10.1016/j.mambio.2015.09.001
- ↑ I.E. Chestin & N.G. Mikeshina (1998): Variation in skull morphology of brown bears (Ursus arctos) from Caucasus. Journal of Mammalogy 79: 118–130.
- ↑ M. Murtskhvaladze, A. Gavashelishvili, D. Tarkhnishvili (2010): Geographic and genetic boundaries of brown bear (Ursus arctos) population in the Caucasus. Molecular Ecology 19: 1829–1841. doi:10.1111/j.1365-294X.2010.04610.x