Václav Neckář

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Václav Neckář, 2014
Autograph

Václav Neckář (* 23. Oktober 1943 in Prag) ist ein tschechischer Sänger und Schauspieler.

Neckář wuchs im Prager Stadtteil Žižkov auf. Er begann sich als Fünfjähriger bei Theaterbesuchen mit seinen Eltern für die Schauspielerei zu begeistern. Er nahm an Wettbewerben in Gesang und Deklamation teil. Im Opernhaus von Ústí nad Labem sang er den Hirtenknaben in der Oper Tosca.

Nach dem Abitur meldete er sich zu Prüfungen an der Prager Kunsthochschule an, die er jedoch nicht bestand. Weil er sich immer noch zur Schauspielerei hingezogen fühlte, ging er nach Most und arbeitete dort als Beleuchter und übernahm als Komparse kleine Rollen. So konnte er im Schauspiel Der Drache ist ein Drache einen Zettel über die Bühne tragen und im Singspiel Das singende Venedig brauchte man ihn als sechstes Kind.

International bekannt wurde Václav Neckář mit der Hauptrolle im 1968 Oscar-gekrönten Film Liebe nach Fahrplan von Jiří Menzel. Anschließend spielte er neben Helena Vondráčková in der poetischen Liebeskomödie Die wahnsinnig traurige Prinzessin. Mit dem Song Krokodil Theophil hatte er 1973 einen Erfolg in der DDR. Es folgten dann in der DDR weitere erfolgreiche Lieder wie „Jorika“, „Nautilus“, die einen anderen Musikstil als das Krokodil zeigten. 1981 spielte er in der DEFA-Westernkomödie Sing, Cowboy, sing gemeinsam mit Dean Reed.

Ein Schlaganfall im Jahr 2002 setzte seiner Karriere ein vorläufiges Ende. Mehrere Jahre lang lernte er wieder sprechen, er lernte auch einen Teil seiner Liedtexte. 2007 wurde bekannt, dass Neckář zwischen 1978 und 1987 für die tschechoslowakische Staatssicherheit gearbeitet und Informationen über das Privatleben von Kollegen gesammelt hatte.[1] 2023 ist seine Autobiographie Všechny moje války („Alle meine Kriege“) erschienen.[2] In diesem Buch beschreibt er seine Sicht der Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit. Er sei Beschuldigter in einem Devisenverfahren gewesen, im Zusammenhang mit dem Kauf von Technik für seine Band, die, wie auch bei allen DDR-Bands, nur auf verschlungenen Wegen schwarz importiert werden konnte. Es habe keine Mitarbeit gegeben.

2011 gelang ihm mit „pulnocni“ (Mitternacht) ein großer Erfolg und er gab in Folge wieder Konzerte.[3]

Am 22. Oktober 2023 gab Neckář anlässlich seines 80. Geburtstags zwei Konzerte im Prager Hybernia-Theater. Als Gast war unter anderem Marta Kubischova dabei, eine der Sängerinnen der Golden Kids und eine treue Freundin.

Ende Dezember 2023 gab sein Bruder, Jan Neckar, bekannt, dass Vaclav und die Band „eine sehr lange Pause einlegen“ werde.[4]

Mit 8 Millionen verkauften Platten bei Supraphon ist er in seiner Heimat die Nummer 2 der Verkaufszahlen.

Diskografie (Auswahl)

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  • 1965 Bim bam / Hříbě
  • 1966 Dlouhej nos / Až louky rozkvětou
  • 1966 Ša-la-la-la-li / Stříbrná fletna
  • 1966 Pláč / Když vítr zafouká
  • 1966 Crazy love / Why don´t you bring him to dance
  • 1966 Proč se ptáš / Zvoňte o patro níž
  • 1966 Tenhle bílej měsíc / Stín katedrál
  • 1967 Lelkuju po městě / Zaklínej se třeba ďablem
  • 1967 Svatovítský chrám / Lady Jane
  • 1968 Mrs.Applebee / Pojď se vzít
  • 1969 Wo ist der Clown / Wir leben mit dem Sonnenschein
  • 1969 Papagallo Baby / Carolina
  • 1970 Suzanne / Když ti nejsem hezkej
  • 1970 Mrs.Robinson / Šel sen kolem nás
  • 1970 Bungalow Bill / Časy se mění
  • 1971 Dr.Dam di dam / Dám ti diamant
  • 1973 Geben, geben, geben / Liebeslied (Klaus Renft Combo)
  • 1973 Kätzchen geht’s gut / Krokodil Theophil
  • 1973 Doktor Dam Didam / Mädchen man träumt von dir
  • 1974 Wo ist das Mädchen / Ali Baba
  • 1975 Träume / Ja, die Wege
  • 1976 Křižovatky / Ten chléb je tvůj i můj
  • 1976 Co je to svět / Jorika
  • 1976 Dítě snů / Nautilus
  • 2011 Půlnoční (zusammen mit „Umakart“)
  • Pár dnů prázdnin (I Hear You Knocking)/Mýdlový Princ (Needles and Pins)
  • 1972 Václav Neckář
  • 1974 Vaclav Neckar & Bazillen
  • 1975 Hallo, Vasek!
  • 1981 Wer geht durch die Nacht deiner Träume
  • 2005 Oci koni (Die Augen der Pferde)
  • 2011 Dobrý časy (Gute Zeiten)

Sonstige Lieder

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  • Dostal jsem kuli (1965)
  • Vlčí máky (1965)
  • Ze soboty na nedělí (1965)
  • Den žen (1965)
  • Čtyřlístek (1966)
  • Moře to není Tálinskej rybník (1966)
  • Rytíř svý doby (1966)
  • Hallo, Mademoiselle (1965)
  • Tu kytaru jsem koupil kvůli Tobě (1965)
  • Seit freundlich zueinander (1970)
  • Naruk Kras (Geben, geben, geben) (1972)
  • Komet Kohoutek (1974)
  • Meine Tanzlehrerin (1978)

Filmographie (Auswahl)

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  • 1976: Vaclav Neckar (DEFA-Kurzdokumentarfilm, Regie: Jürgen Steinheisser)[5]
  • H. P. Hofmann: Beat Lexikon. Interpreten, Autoren, Sachbegriffe. VEB Lied der Zeit Musikverlag, Berlin (Ost) 1977.
  1. "Lidove noviny": Sänger Vaclav Neckar arbeitete für Geheimdienst. 25. Juni 2007, abgerufen am 18. März 2023.
  2. Václav Neckář: Autobiografie. Všechny moje války. Daranus, 2023, ISBN 978-80-88413-10-3.
  3. laut https://www.youtube.com/watch?v=45mbYID0ec4 wurde dieses Lied 28 Millionen Mal allein auf youtube geschaut.
  4. https://zeny.iprima.cz/fanousci-se-strachuji-o-vaclava-neckare-co-stoji-za-zrusenymi-koncerty-420352
  5. Vaclav Neckar (in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung). DEFA-Stiftung, abgerufen am 18. November 2020.