Wilhelm zu Dohna-Schlodien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Wilhelm zu Dohna-Kotzenau)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm Karl Hannibal Vincenz Graf zu Dohna-Schlodien (* 10. Januar 1841 in Gräfenberg, Mährisch-Schlesien; † 27. Oktober 1925 in Klein-Kotzenau, Provinz Niederschlesien) war ein deutscher Großgrundbesitzer in Schlesien. Über 32 Jahre saß er im Preußischen Herrenhaus.

Wilhelm zu Dohna entstammte einer in Schlesien begüterten Linie der preußischen Adelsfamilie Dohna-Schlodien, Teil der Familie Dohna. Seine Eltern waren der Gutsbesitzer Hermann zu Dohna-Kotzenau (1809–1872), der mehrere Güter besaß,[1] und Maria geb. Gräfin von Nostitz (1813–1888). Verheiratet war er mit Wilhelmine von Bagevitz (1846–1937), mit der er vier Kinder hatte:

  • Hermann Hannibal Willy Adolf (1870–1915)
  • Alfred Willy Feodor Emich (1872–1935)
  • Lonny Freda Marie (1873–1964)
  • Freda-Marie Wilhelmine Luise Wally (1874–1948).[2]

Wilhelm zu Dohna studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1863 wurde er Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg.[3] Im Deutschen Krieg kämpfte er als Unteroffizier im Dragoner-Regiment „von Bredow“ (1. Schlesisches) Nr. 4. In der Schlacht bei Nachod wurde er verwundet. Er übernahm 1867 das Gut Groß Kotzenau und kam in den Besitz der Herrschaft Kotzenau.[4] Dazu gehörten Klein-Kotzenau, Hummel und Wengen im Kreis Lüben. Er war Landschaftsdirektor im Landschaftsbezirk Liegnitz/Wohlau. 1874 trat er als Ehrenritter in den Johanniterorden ein.[5] In seinem Regiment wurde er Rittmeister der Reserve. 1886 wurde er auf Lebenszeit in das Preußische Herrenhaus berufen. Seine Präsentation erfolgte durch den Verband des alten und befestigten Grundbesitzes im Landschaftsbezirk Liegnitz und Wohlau. Nach der Auflösung des Herrenhauses erlebte er noch sieben Jahre im Freistaat Preußen. Erbe seiner Begüterung Kl. Kotzenau, welches der Gotha mit 7884 ha angibt, ist sein gleichnamiger Enkel Wilhelm Hans Hermann Hannibal Richard zu Dohna-Schlodien (* 1907; † 1945).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die Rittergüter und selbständigen Gutsbezirke in der Provinz Schlesien. Nach amtlichen Quellen zusammengestellt. In: GAB. Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1870, S. 123 ff. (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 9. Mai 2023]).
  2. Genealogie Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien.
  3. Kösener Korpslisten 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monatshefte, Druck und Verlagsanstalt Carl Gerber München, Starnberg 1910, 120/608.
  4. a b c Mitgliederverzeichnis des Corps Saxo-Borussia 1920. Stadtarchiv Worms, 185, 0232., in: Deutsche Digitale Bibliothek.
  5. C. Herrlich: Wochenblatt der Johanniter-Ordens Balley Brandenburg. Hrsg.: Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Johanniterorden. Nr. 9. F. Heinicke. Commission Behr (E. Bock), Berlin 4. März 1874, S. 49 (google.de [abgerufen am 9. Mai 2023]).