Woiwodschaft Opole

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Flagge der Woiwodschaft Opole
Flagge der Woiwodschaft Opole
Woiwodschaft
Opole
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Wappen und Logo
Wappen der Woiwodschaft Opole
Wappen der Woiwodschaft Opole
Logo der Woiwodschaft Opole
Logo der Woiwodschaft Opole
Basisdaten
Hauptstadt: Opole
Größte Stadt: Opole
Woiwode: Adrian Czubak[1]
Woiwodschaftsmarschall: Andrzej Buła[2]
ISO 3166-2: PL-16
Einwohner: 976.774 (31. Dezember 2020)[3]
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km²
Arbeitslosenquote 6,9 % (Juli 2020)[4]
Kfz-Kennzeichen: O
Geographie
Fläche: 9.412 km²[5]
– davon Land: 9.282 km²
– davon Wasser: 130 km²
Ausdehnung: Nord-Süd: bis 135 km
West-Ost: bis 126 km
Höchster Punkt: Bischofskoppe, 889 m
Tiefster Punkt: bei Błota, 128 m
Landschaftl. Struktur[6]
Wälder: 27,8 %
Landwirtschaft: 63,9 %
Gewässer: 01,4 %
Sonstige: 06,9 %
Verwaltungsgliederung
Kreisfreie Städte: 01
Landkreise: 11
Gemeinden: 71
Städte: 36

Die Woiwodschaft Opole, deutsch auch Woiwodschaft Oppeln (polnisch województwo opolskie), mit der Hauptstadt Opole ist eine der 16 Woiwodschaften der Republik Polen. Sie befindet sich im Südwesten des Landes und umfasst den westlichen Teil Oberschlesiens, die Region um Opole, ergänzt um die vormals niederschlesischen Kreise Brzeg und Namysłów.

Die Woiwodschaft Opole bildet das Zentrum der deutschen Minderheit in Polen, die mit ihrem Wahlkomitee seit dem Jahr 1998 Anteil an der Verwaltung des dortigen Sejmik hat. 28 Gemeinden der Woiwodschaft sind offiziell zweisprachige Gemeinden.

Bis zum Jahr 1945 war diese Region Teil der preußischen Provinz Oberschlesien. Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1946 wurde das Gebiet Teil der Woiwodschaft Schlesien (1945–1950). Eine Woiwodschaft Opole entstand erstmals im Jahr 1950 durch Teilung der Woiwodschaft Schlesien (1945–1950), bei der die Kreise Brzeg und Namysłów der neuen Woiwodschaft angegliedert wurden.

Bei Verwaltungsreformen 1975 und 1998 kam es zu Grenzkorrekturen beziehungsweise zum Gebietsaustausch, siehe Woiwodschaft Opole (1975–1998)

Die Woiwodschaft von 1975 bis 1998

In der dritten Gebietsreform von 1975 wurden der Kreis Racibórz der Woiwodschaft Katowice und ein Teil des Kreises Olesno der Woiwodschaft Częstochowa angeschlossen, damit mit einem Teil der historisch nicht-schlesischen Landschaft Weluner Land, am rechten Ufer der Prosna.

In einer vierten Gebietsreform des Jahres 1999, die anfänglich das Ziel hatte, 12 große Woiwodschaften nach dem Muster der deutschen Länder zu bilden, sollte die Woiwodschaft Opole nach Plänen der polnischen Regierung aufgelöst werden. Der westliche Teil mit den Kreisen Brzeg und Namysłów sollte an die Woiwodschaft Niederschlesien abgetreten werden und der größte Teil der Woiwodschaft sollte zusammen mit der Woiwodschaft Katowice und Teilen der Woiwodschaften Częstochowa und Bielsko-Biała die Woiwodschaft Schlesien bilden. Die Bevölkerung der Woiwodschaft Opole leistete jedoch enormen Widerstand gegen diese Pläne der Regierung, da durch die Bildung der Woiwodschaft Schlesien der Einfluss der deutschen Minderheit in der Regionalregierung untergehen würde. Der Widerstand wurde dabei nicht allein von der deutschen Minderheit aus der Region, sondern auch von den polnischen Schlesiern und Polen mitgetragen, die sich mit ihrer Woiwodschaft verbunden fühlen.

Denkmal zum Erhalt der Woiwodschaft am Plac Wolności in Opole

Mit der Auflösung der Woiwodschaft Częstochowa im Jahr 1999 wurde der Landkreis Olesno nach 24 Jahren schließlich wieder der Woiwodschaft Opole angegliedert. Im Jahr 2006 wurde Radlau zudem die erste offiziell zweisprachige Gemeinde der Woiwodschaft und führte Deutsch als zweite Amtssprache ein.

Die heutige Woiwodschaft Opole entstand aus der von 1975 bis 1998 existierenden gleichnamigen Woiwodschaft.

Beschreibung: In Blau ein völlig goldener gekrönter Adler.

Verwaltungsgliederung

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Die Woiwodschaft Opole ist in 11 Landkreise unterteilt, wobei die Hauptstadt Opole kreisfrei ist. Es gibt zwar auch unter ihrem Namen einen Landkreis, die Stadt gehört ihm aber nicht an.

Kreisfreie Städte

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  1. Opole (Oppeln) – 127.839; 149 km²

Landkreise (Powiaty)

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  1. Brzeg (Brieg) – 89.282; 876 km²
  2. Głubczyce (Leobschütz) – 45.015; 673 km²
  3. Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) – 93.001; 625 km²
  4. Kluczbork (Kreuzburg O.S.) – 65.026; 852 km²
  5. Krapkowice (Krappitz) – 63.196; 442 km²
  6. Namysłów (Namslau) – 42.543; 748 km²
  7. Nysa (Neisse) – 134.864; 1.224 km²
  8. Olesno (Rosenberg O.S.) – 63.788; 973 km²
  9. Opole (Oppeln) – 123.532; 1.534 km²
  10. Prudnik (Neustadt O.S.) – 54.765; 572 km²
  11. Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) – 73.923; 744 km²

(Einwohner und Fläche am 31. Dezember 2020)[7]

Landkreise Größte Kleinste
flächenmäßig Powiat Opolski Powiat Krapkowicki
bevölkerungsmäßig Powiat Nyski Powiat Namysłowski

Die Woiwodschaft Opole liegt im südwestlichen Teil Polens in der Nachbarschaft der Woiwodschaften Niederschlesien, Schlesien, Łódź und Großpolen. Im Süden hat sie eine 208 km lange Staatsgrenze mit Tschechien.[5] Die Landschaft ist überwiegend flach und weite Teile gehören zur Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene). Mittelgebirgslagen sind vor allem im Südwesten mit dem Sudetenvorland und dem Zuckmanteler Bergland (Góry Opawskie) anzutreffen.

Blick auf den St. Annaberg (Góra Świętej Anny)

Im Osten ist die Woiwodschaft durch die Wyżyna Śląska (Schlesische Hochebene) mit ihrem bis zu 406 Meter hohen St. Annaberg geprägt und im Nordosten befindet sich die Wieluner Hochebene.

Die höchste Erhebung der Region ist die Biskupia Kopa (Bischofskoppe) mit 891 m an der Grenze zur Tschechischen Republik. Die Oder bildet eine Grenze zwischen dem durch Landwirtschaft geprägten Südwesten von dem durch Forstwirtschaft geprägten Nordosten.

Die wichtigsten Flüsse der Woiwodschaft Opole sind:

Die Woiwodschaft ist durch ein kontinentales Klima mit warmen Sommern und kalten Wintern gekennzeichnet. Die durchschnittliche Temperatur im Januar beträgt −3 °C und im Juli 18,5 °C. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei über 9 °C. Die jährliche Durchschnittszahl von Tagen mit Niederschlag schwankt zwischen 160 und 180. Die jährliche durchschnittliche Schneebedeckung in der Woiwodschaft schwankt zwischen 40 und 60 Tagen und nimmt von Westen nach Osten zu. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei unter 600 mm.

Es herrschen West- und Südwestwindströmungen vor, die zu einer vergleichsweise langen Vegetationsperiode von 200 bis 225 Tagen beitragen.[8]

Naturschutzgebiete

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  • Stobrawski Park Krajobrazowy
  • Park Krajobrazowy Góra Świętej Anny
  • Park Krajobrazowy Góry Opawskie
  • Załęczański Park Krajobrazowy

Nachbarwoiwodschaften

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Woiwodschaft Großpolen Woiwodschaft Łódź
Woiwodschaft Niederschlesien Woiwodschaft Schlesien
Olomoucký kraj
Tschechien
Moravskoslezský kraj
Tschechien
Opole
Kędzierzyn-Koźle
Nysa
Brzeg
Kluczbork
Prudnik
Namysłów

Am 31. Dezember 2019 waren 982.626 Einwohner in der Woiwodschaft Opole gemeldet, davon sind 475.166 Männer (48,36 %) und 507.460 Frauen (51,64 %). Rund 64 Prozent der Bevölkerung lebt in Städten.[9]

Mit rund 104 Einwohnern pro Quadratkilometer ist die Bevölkerungsdichte bezogen auf den landesweiten Durchschnitt leicht unterdurchschnittlich. Am dünnsten ist dabei der Landkreis Namysłów mit 57 Einwohnern pro Quadratkilometer, am dichtesten ist (abgesehen von der Stadt Opole) der Landkreis Kędzierzyn-Koźle mit 150 Einwohnern pro Quadratkilometer besiedelt.

Lebenserwartung

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Im Jahr 2019 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung in der Woiwodschaft Opole bei Männern 74,5 Jahre und bei Frauen 82 Jahre.[10]

Größte Städte

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Die einzige Großstadt der Woiwodschaft ist die Provinzhauptstadt Opole.

Stadt Deutscher Name Einwohner
31. Dezember 2020
Opole Oppeln 127.839
Kędzierzyn-Koźle Kandrzin-Cosel 060.021
Nysa Neisse 043.356
Brzeg Brieg 035.226
Kluczbork Kreuzburg 023.254
Prudnik Neustadt O.S. 020.671
Strzelce Opolskie Groß Strehlitz 017.657
Namysłów Namslau 016.622
Krapkowice Krappitz 015.962
Głuchołazy Bad Ziegenhals 013.388
Głubczyce Leobschütz 012.441
Zdzieszowice Deschowitz 011.246

Einwohnerentwicklung

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Im Jahr 1995 waren auf dem Gebiet der heutigen Woiwodschaft Opole knapp 1,1 Millionen Einwohner gemeldet. Seitdem ist die Bevölkerungszahl stetig gesunken, hat im Jahr 2014 die Marke von 1 Million unterschritten und lag 2019 bei rund 983.000 Einwohnern.[11]

Jahr Einwohnerzahl
Gebiet 1975–1998
Einwohnerzahl
Gebiet seit 1999
1975 0.971.300
1980 0.975.000
1985 1.013.700
1990 1.018.600
1995 1.025.200 1.093.172
1998 1.022.100 1.089.586
2000 1.070.598
2005 1.047.407
2010 1.028.585
2015 0.996.011
2019 0.982.626

Bei der Gründung der Woiwodschaft Opole im Jahr 1950 lebten hier 870.000 Menschen. Die hier lebende Bevölkerung setzte sich im Jahr 1950 aus drei unterschiedlichen Gruppen zusammen:

1950er bis 1990er Jahre – Abwanderung der einheimischen Bevölkerung

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Durch Abwanderung der autochthonen Bevölkerung, die als Aussiedler in die Bundesrepublik übersiedelte, sank deren Anteil an der Gesamtbevölkerung in der Woiwodschaft kontinuierlich:

  • 1950 ca. 55 % autochthone Bevölkerung
  • 1965 ca. 44 % autochthone Bevölkerung
  • 1977 ca. 38 % autochthone Bevölkerung
  • 1989 < 30 % autochthone Bevölkerung
  • 1990er ca. 20 % autochthone Bevölkerung[12]

Beginn des 21. Jahrhunderts

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Die Volkszählung aus dem Jahr 2002 ergab folgendes Ergebnis für die Woiwodschaft Oppeln:[13]

Nationalität abgegebene Stimmen in Prozent
polnisch 869.300 81,62 %
deutsch 106.900 10,04 %
keine 062.400 05,86 %
schlesisch ¹ 024.200 02,27 %
Roma 000.900 00,08 %
ukrainisch 000.300 00,03 %
russisch 000.100 00,01 %
andere 000.900 00,08 %
Staatsangehörigkeit abgegebene Stimmen in Prozent
nur polnisch 858.487 80,61 %
polnisch und deutsch 154.050 14,46 %
keine 045.525 04,27 %
polnisch und andere 003.745 00,35 %
nur deutsch 002.562 00,24 %
andere 000.656 00,06 %

¹ Schlesisch ist als Nationalität nicht anerkannt, trotzdem ist dieser Begriff seit der Volkszählung 2002 angewendet worden

Die Volkszählung 2021 ergab eine gegenüber der Zählung von 2011 verringerte Anzahl von 59.911 Bewohnern deutscher Nationalität, wobei der Anteil der Menschen, die eine schlesische Nationalität angaben, gegenüber 2011 gestiegen war.[14]

Kathedrale zum Heiligen Kreuz in Opole

Die meisten Bewohner der Woiwodschaft sind römisch-katholisch getauft. Als nächstgrößte Religionsgemeinschaften folgen die evangelischen Kirchen und die Zeugen Jehovas. Die restlichen Bewohner gehören anderen kleinen Glaubensrichtungen an oder sind konfessionslos.

Im Bistum Opole, das nicht mit dem Gebiet der Woiwodschaft Opole identisch ist, gehörten im Jahr 2016 rund 794.000 dem römisch-katholischen Glauben an. Dem Bistum gehören Teile der Landkreise Brzeg und Namysłów nicht an, zusätzlich jedoch der Landkreis Racibórz in der Woiwodschaft Schlesien.

Die größte Gruppe der Protestanten bildet die Evangelisch-Augsburgische Kirche. Die Gläubigen der Woiwodschaft Opole gehören der Diözese Katowice an und zählten im Jahr 2008 1.600 Personen (0,15 %). Ihr folgen die Anhänger der Pfingstbewegung mit 1.081 Mitgliedern (0,1 %) und zahlreiche kleinere protestantischen Kirchen. Den Zeugen Jehovas gehörten 2010 3.158 Mitglieder (0,3 %) an.[15][16] Die Prozentzahlen richten sich an der Einwohnerzahl von 1.029.894 im Jahr 2010 bzw. am Jahr 2008.[17]

In der Woiwodschaft Opole wird vorwiegend Polnisch (siehe auch polnisches Schlesisch) und zum Teil auch Deutsch (siehe auch deutsches Schlesisch) gesprochen. In den größeren Städten der Woiwodschaft und im Südwesten dominiert die polnische Sprache, auf dem Land und im Osten der Woiwodschaft polnisches und deutsches Schlesisch.

In 28 Gemeinden überschreitet der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung 20 %. In 14 dieser Gemeinden ist Deutsch offizielle Hilfssprache. Radlau durfte 2006 als erste Gemeinde in Polen zweisprachige Ortsschilder aufstellen. Inzwischen sind weitere Gemeinden gefolgt.

Der Gebrauch der deutschen Sprache und des schlesischen Dialektes war bis zur Wende verboten und wurde als Vergehen bestraft.[18] Dies hat zur Folge, dass viele Schlesier Deutsch oder den schlesischen Dialekt gar nicht oder erst nach 1990 gelernt haben. Die meisten Bewohner der Woiwodschaft sprechen sowohl den schlesischen Dialekt (im Alltag) wie die polnische Hochsprache (im Beruf). Die deutsche Sprache beherrschen die ältere Generation und auch die jüngere Generation, die Deutsch in der Schule lernen kann. Der muttersprachliche Unterricht der Minderheit war allerdings vom Bildungsministerium von drei auf eine Stunde pro Woche reduziert worden; viele Gemeinden der Wojewodschaft glichen das durch Bereitstellung kommunaler Mittel aus. Daneben gibt es fünf zweisprachige Schulen in Trägerschaft privater Vereine.

Laut Ergebnissen der letzten Volkszählung (2002) sprechen 84 % der Bevölkerung zuhause Polnisch und 8,3 % Deutsch.

In der Woiwodschaft Opole gibt es einen gewählten Woiwodschaftssejmik und Woiwodschaftsmarschall sowie einen von der Regierung ernannten Woiwoden. In der Woiwodschaft ist die Euroregion Praděd mit Sitz in Prudnik tätig.

Woiwodschaftssejmik

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Regierungsgebäude der Woiwodschaft Opole in Opole

Bei den Selbstverwaltungswahlen in Polen 2024 wurde auch der Woiwodschaftssejmik neu gewählt. Dabei ergab sich folgendes Ergebnis:[19]

Woiwodschaftssejmik Opole 2024–
Wahlkomitee Stimmen in % Mandate
Bürgerkoalition (KO) 36,5
14/30
Recht und Gerechtigkeit (PiS) 25,3
10/30
Schlesische Kommunalverwaltung (Deutsche Minderheit) 16,2
5/30
Trzecia Droga (TD) 09,3
1/30
Übrige 12,7
0/30

Von 2018 bis 2024 setzte sich der Woiwodschaftssejmik folgendermaßen zusammen:

Woiwodschaftssejmik Opole 2018–2024[20]
Wahlkomitee Mandate
Bürgerkoalition (KO)
13/30
Recht und Gerechtigkeit (PiS)
10/30
Deutsche Minderheit (Wahlkomitee)
5/30
Polnische Volkspartei (PSL)
2/30

Woiwodschaftsmarschall

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Woiwodschaftsmarschall ist seit 2014 Andrzej Buła (PO).

Steinkohlekokerei in Zdzieszowice (Deschowitz)

Die Woiwodschaft Opole gehört zu den strukturschwächeren Regionen in Polen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Woiwodschaft 2018 einen Index von 56 (EU-27 = 100), bezogen auf den Wert pro Erwerbstätigem erreichte Opole hingegen einen Index von 66 (EU-27 = 100).[21]

Mit einem Wert von 0,870 erreicht Opole Platz 10 unter den 16 Woiwodschaften Polens im Index der menschlichen Entwicklung.[22]

Die meisten Erwerbstätigen sind im tertiären Sektor (40,1 %) beschäftigt, 30 % im primären Sektor und 29,9 % im sekundären Sektor. Im Zeitraum von 2001 bis 2003 sind mehr als 10.000 Stellen im sekundären Sektor abgebaut worden. Die offizielle Arbeitslosenquote lag im Dezember 2009 bei 12,6 %.[23] Bis Juli 2020 konnte die Arbeitslosenquote auf 6,9 % gesenkt werden.

Überdurchschnittlich viele Arbeitnehmer der Woiwodschaft Opole gehen einer Arbeitsbeschäftigung in den wirtschaftsstarken Nachbarregionen Niederschlesien und Schlesien oder im Ausland, vorwiegend in den Niederlanden, Deutschland, Großbritannien oder Norwegen nach.[24]

Die Woiwodschaft Opole stellt 3,2 % der gesamten landwirtschaftlichen Flächen in Polen dar. Zu den fruchtbarsten Böden der Region zählen die auf Löss ausgebildeten Schwarzerden, die im Südwesten der Woiwodschaft verbreitet sind. Die Böden der Woiwodschaft zählen zu den ertragreichsten Böden in Polen. Es werden vorwiegend Zuckerrüben, Getreide, Raps und Kartoffeln angebaut.

Die Verbreitung der Industrie in der Woiwodschaft ist vorwiegend auf Städte und den südlichen Abschnitt der Oder von Krapkowice bis nach Kędzierzyn-Koźle beschränkt. Die größten Industriezentren sind im Raum Opole und im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski anzutreffen. Zu den dominierenden Industriebranchen der Woiwodschaft gehören die Kraftstoffindustrie (Steinkohlekoks in Zdzieszowice), der Elektromaschinenbau, die Baubranche (Zement, Kalk), die Mineralstoff-, Chemie-, Automobil- und Möbelindustrie sowie die Lebensmittelindustrie. Der Schwerpunkt der chemischen Industrie befindet sich um Kędzierzyn-Koźle. Der Abbau von natürlichen Ressourcen für die Baubranche ist im Zentrum der Woiwodschaft am meisten verbreitet. In der Stadt Opole und Umgebung ist die Industrie vielseitig.

In der Woiwodschaft gibt es keine größeren Mineralvorkommen, mit Ausnahme von Gesteinsvorkommen, zu denen Kalksteine, Mergel, Granite und Basalte gehören. Sie werden in größeren Mengen im zentralen Teil der Woiwodschaft, in Jakobswalde und im Zuckmanteler Bergland (Grauwackenbergwerk in Dębowiec bei Prudnik) abgebaut.

Schloss Moschen unweit von Krapkowice

Zu den touristischen Sehenswürdigkeiten der Woiwodschaft zählen Städte wie Opole, Brzeg, Nysa, Paczków, Prudnik, Głuchołazy und Głogówek, der Wallfahrtsort Góra Świętej Anny (St. Annaberg) sowie zahlreiche Schlösser in der Region, wie beispielsweise in Moschen. Ebenfalls von touristischer Bedeutung sind der Jezioro Nyskie und der Jezioro Turawskie.

Öffentliche Einrichtungen

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Die Feuerwehr Opole sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe in ihrem Stadtgebiet und in der Woiwodschaft. In Opole befindet sich ein großer Feuerwehrkomplex, der aus einer Berufsfeuerwehr einschließlich Wasserrettung, dem Woiwodschaftskommando mit der Feuerwehrschule sowie aus dem Kreiskommando besteht.[25]

Von Nordwesten nach Südosten wird die Region von der Europastraße 40 (polnische Autobahn A4) durchquert, der wichtigsten Verkehrsachse im Süden Polens. Sie verbindet die Woiwodschaft Opole in Richtung Westen mit Wrocław und in Richtung Osten mit Katowice und Kraków.

Weitere bedeutende Straßenverbindungen in der Woiwodschaft Opole sind:

Das befestigte Straßennetz der Region hatte im Jahr 2019 eine Gesamtlänge von rund 8.461 Kilometern, davon entfielen 88 Kilometer auf Autobahnen.[26]

Darüber hinaus existierten in der Woiwodschaft Opole im Jahr 2019 ausgebaute Radwege auf einer Länge von 511 Kilometern.[26]

Regionalzug am Bahnhof Opole Główne

Das Eisenbahnnetz der Region hatte im Jahr 2019 eine Gesamtlänge von insgesamt 786 Kilometern, wovon 437 Kilometer elektrifiziert waren.[26]

Ryszard Emmerling, Urszula Zajaczkowska: Oppeln – Die Hauptstadt der Wojewodschaft. Schlesischer Verlag ADAN, Opole 2003, ISBN 83-915371-3-7.

Commons: Opole Voivodeship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Premier Beata Szydło powołała nowych wojewodów. www.premier.gov.pl, abgerufen am 15. Februar 2017 (polnisch).
  2. Website der Wojewodschaft Opole, Skład Zarządu, abgerufen am 11. Januar 2023
  3. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  4. Arbeitslosenquoten – Arbeitsamt des Landkreises Opole, Powiatowy Urząd Pracy w Opolu, abgerufen am 9. Januar 2021
  5. a b Geographie – Regionales Statistikamt in Opole, Urząd Statystyczny w Opolu (PDF; 200 kB) (Memento vom 11. Januar 2021 im Internet Archive), abgerufen am 9. Januar 2021
  6. Natürliche Gegebenheiten und Umweltschutz – Regionales Statistikamt in Opole, Urząd Statystyczny w Opolu, abgerufen am 12. Juli 2021
  7. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  8. Informationen über die Woiwodschaft Opole (PDF; 7,7 MB), Główny Inspektorat Ochrony Środowiska, abgerufen am 9. Januar 2021
  9. Bevölkerung nach Woiwodschaften am 31.12.2019 – Hauptstatistikamt GUS, abgerufen am 23. Juni 2021
  10. Lebenserwartung im Jahr 2019 (PDF) – Hauptstatistikamt GUS, Główny Urząd Statystyczny, S. 17–18, abgerufen am 23. Juni 2021.
  11. Einwohnerentwicklung 1995 bis 2019, Polska w liczbach (gemäß der Daten vom Hauptstatistikamt GUS), abgerufen am 23. Juni 2021.
  12. Die Herkunft der heutigen Bewohner Schlesiens. Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch – Berlin / Stowarzyszenie Instytut Śląskie – Opole, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juni 2018; abgerufen am 23. Mai 2018.
  13. Quellen für die Tabellen:
  14. Jahrbuch der Deutschen in Polen, hg. vom Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen. 2024.
  15. Statistisches Amt der Woiwodschaft Opole: Auswahl der Religion (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 122 kB)
  16. Polnisches Statistisches Amt: Religionen und Nationalitäten in Polen 2006–2008 (PDF; 2,8 MB)
  17. Statistisches Amt der Woiwodschaft Opole: Einwohner (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 112 kB)
  18. Franz-Josef Sehr: Professor aus Polen seit Jahrzehnten jährlich in Beselich. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2020. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 2019, ISBN 978-3-927006-57-7, S. 223–228.
  19. Ergebnis auf wybory.gov.pl, abgerufen am 9. Mai 2024.
  20. Woiwodschaftssejmik Opole. Wahl 2018. In: umwo.opole.pl. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. August 2016; abgerufen am 17. März 2023.
  21. GDP per capita in EU regions in 2018, Eurostat, 5. März 2020, abgerufen am 9. Januar 2021
  22. Sub-national HDI – Area Database – Global Data Lab. Abgerufen am 12. Juli 2021 (englisch).
  23. Zentrales Statistikamt Polens (GUS), Bezrobotni oraz stopa bezrobocia wg województw, grudzień 2009, 3. Febr. 2010 (polnisch) (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  24. Opolszczyzna ma największy odsetek emigracji zarobkowej w Polsce, 24opole.pl, 8. Juni 2013, abgerufen am 9. Januar 2021
  25. Franz-Josef Sehr: BF Oppeln: Die Feuerwehr an der Oder. In: Florian Hessen. Nr. 1. Munkelt Verlag, 1989, ISSN 0936-5370, S. 32–34.
  26. a b c Transport – Regionales Statistikamt in Opole, Urząd Statystyczny w Opolu, abgerufen am 22. Januar 2022.

Koordinaten: 50° 39′ N, 17° 54′ O