Erfasst, verfolgt, vernichtet: Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Erfasst, verfolgt, vernichtet: Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus ist der Name einer Wanderausstellung. Sie wurde 2014 im Deutschen Bundestag unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet. Angestoßen wurde sie 2010 von Frank Schneider, früherer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Das Projekt leiten Frank Schneider (DGPPN) in Zusammenarbeit mit Uwe Neumärker, Ulrich Baumann (Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas), Andreas Nachama und Britta Scherer (Stiftung Topographie des Terrors). Ausstellungskuratorin ist Petra Lutz.

Mindestens 250.000 psychisch Kranke und Behinderte wurden im sogenannten Euthanasieprogramm ermordet. Über die „Aktion T4“ hinaus wurden bis zu 10.000 Kinder in über 30 „Kinderfachabteilungen“ ermordet.[1] Psychiater waren maßgeblich an der Zwangssterilisierung von bis zu 400.000 vor allem psychisch kranker und geistig behinderter Menschen beteiligt. Jüdische und politisch missliebige Psychiater wurden verfolgt und aus Deutschland vertrieben.[2] Viele in den Nationalsozialismus verstrickte Psychiater setzten ihre Karriere nach 1945 nahtlos fort.[3] In der Ausstellung werden unter anderem exemplarische Biografien von Tätern und Opfern vorgestellt.

Ausstellungsorte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2014 bis zum Ende der Reisen war sie national und international an 73 Standorten in 8 verschiedenen Ländern auf 5 Kontinenten zu sehen. Diese Reise der Ausstellung endet im Januar 2020 in Heidelberg.

unter anderem:

  • Frank Schneider, Petra Lutz (Hrsg.): erfasst, verfolgt, vernichtet. registered, persecuted, annihilated. Springer Medizin, Berlin 2014, ISBN 978-3-642-54027-1. (Ausstellungskatalog in deutscher und englischer Sprache)
  • Frank Schneider (Hrsg.): erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus. Die Dokumentation zur Ausstellung. Springer, Heidelberg 2019.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. DGPPN: Kinderfachabteilungen.
  2. DGPPN: Psychiatrie im Nationalsozialismus: Gedenken und Verantwortung.
  3. a b „erfasst, verfolgt, vernichtet“: Ausstellung zur Ermordung kranker und behinderter Menschen im Nationalsozialismus jetzt auch in Bochum. In: Lokalkompass, 21. September 2016.
  4. bundestag.de (Memento des Originals vom 1. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundestag.de
  5. Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas: Erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus.
  6. stadt-koeln.de
  7. centre-charlemagne.eu
  8. Ausstellungsflyer Würzburg 2017