Georg Hunaeus

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Georg Hunaeus

Georg Hunaeus,[1] vollständiger Name Georg Christian Konrad Hunaeus[2] oder auch Georg Christian Konrad Hunäus (* 24. März 1802 in Goslar; † 29. März 1882 in Hannover), war ein deutscher Markscheider, Geodät und Hochschullehrer.

Georg Hunaeus' Vater war der Bergfaktor Joh. Ernst Hunaeus (1777–1821), Sohn des Zehntners beim Bergamt in Goslar Joh. Jacob Adolph Hunaeus und der Sophie Friederike Bornemann. Georgs Mutter war Georgine Dor. (1779–1848), Tochter des Bergbeamten Joh. Georg Heinr. Koch in Goslar.[1] Der Architekt Hermann Hunaeus war der jüngere Bruder[2] oder Vetter von Georg Hunaeus.[1]

1831 heiratete Georg Hunaeus in Clausthal die Wilh. Mathilde (1810–88), Tochter des Hüttenmeisters Erasmus Erytropel in Clausthal und der Joh. Dorothee Wagenschieber. Aus der Ehe gingen 4 Söhne und 2 Töchter hervor.[1]

Georg Hunaeus besuchte das Progymnasium in Goslar und das Lyzeum in Clausthal, wo er in den Jahren von 1821 bis 1823 das Markscheidewesen an der Clausthaler Berg- und Forstschule erlernte. Von 1823 bis 1825 studierte er in Göttingen Mathematik und Naturwissenschaften an der Georg-August-Universität und wurde nach weiteren 6 Jahren praktischer Tätigkeit im Jahr 1831 zum Markscheider ernannt.[1]

Unterdessen hatte Hunaues schon 1830 Lehraufträge für Mathematik und praktische Geometrie (Vermessungs- und Markscheidekunde) an der Berg- und Forstschule erhalten,[1] war 1831 in Clausthal zum Vize-Markscheider ernannt worden[2] und unterrichtete ab demselben Jahr 1831 nun selbst Mathematik am Clausthaler Gymnasium.[1]

1835 ging Huneaus nach Celle, wo er am dortigen Gymnasium als Oberlehrer der Mathematik und der Naturwissenschaften unterrichtete.[1]

1843 promovierte er in Jena an der dortigen Universität zum Dr. phil. und folgte im selben Jahr dem Ruf nach Hannover,[1] wo er in der Nachfolge von zwei hannoverschen Vermessungsoffizieren als erster Wissenschaftler das Gebiet der Geodäsie an der damaligen Höheren Gewerbeschule lehrte.[1] 1857, nachdem die Einrichtung zur Polytechnischen Schule umbenannt wurde, wurde er zum Professor ernannt.

Zu Hunaeus' Schülern zählte Wilhelm Busch; mit Carl Friedrich Gauß unterhielt er eine Freundschaft.[2]

1856 übertrug ihm die Regierung des damaligen Königreichs Hannover die systematische Untersuchung auf abbauwürdige[1] Braunkohle- und Schiefer-Lagerstätten im osthannoverschen Flachland.[2] Dabei stieß Hunaeus in Wietze im Kreis Celle sowie in Hänigsen im Kreis Burgdorf statt auf das Gesuchte auf ein Rohöl, das sowohl flüssiger als auch reiner war als der aus den bis dahin bekannten Kuhlen gefundene Teer[3]. Im Bewusstsein der Bedeutung seiner Funde gab Hunaes nun den ersten Anstoß zur Erschließung der niedersächsischen Ölfelder,[1] und leitete 1858 die erste Erdöl-Tiefbohrung auf deutschem Boden in Wietze ein.[4] Die eigentliche Erschließung der Erdölquellen begann jedoch erst um 1876.[2]

Von 1863 bis 1870 war Hunaeus Mitglied der Verwaltungskommission der Gewerbeschulen.

Am 19. Mai 1880 wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt und 1881 pensioniert.[1]

Posthum wurde die 1929 im heutigen hannoverschen Stadtteil List angelegte Hunaeusstraße, die von der Podbielskistraße zur Karl-Kraut-Straße führt, nach dem so geehrten Vermessungsmathematiker benannt.[5]

  • Lehrbuch der reinen Elementar-Mathematik; 2 Bände; Leipzig, Leske
    • Band 1: Lehrbuch der reinen allgemeinen und besonderen Arithmetik für Schulen. 1835
    • Band 2: Lehrbuch der körperlichen Geometrie, der sphärischen Trigonometrie und der Kegelschnitte für Schulen. 1838

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m Walter Großmann: Hunaeus, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 61 (Digitalisat).
  2. a b c d e f Klaus Mlynek: Hunaeus, (1) Georg Christian Konrad. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. S. 180; Vorschau über Google-Bücher
  3. ... der zuvor in Wietze bei der Suche nach Braunkohle auf Erdöl gestoßen war
  4. Rainer Slotta: Einführung in die Industriearchäologie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1982, ISBN 3-534-07411-4, S. 43.
  5. Helmut Zimmermann: Hunaeusstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 122