Leandro Isaac

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Leandro Isaac (* 23. Dezember 1953), auch Leandro Isac, ist ein Politiker aus Osttimor. Er ist mosambikanischer Abstammung.[1]

Ursprünglich war Isaac einer der führenden Mitglieder der União Democrática Timorense (UDT), die am Anfang der indonesischen Besatzung mit den Invasoren zusammenarbeitete. Isaac war Mitglied der Provinzregierung, wurde aber am 18. November 1981 verhaftet, nachdem er mit anderen zusammen einen Bericht über die indonesische Gewalt und Korruption in Osttimor der internationalen Presse zukommen ließ, der im August an den indonesischen Präsidenten Suharto gegangen war. Nachdem auch indonesische Politiker gegen die Verhaftung protestierten, wurde Isaac wieder freigelassen.[2]

2000 war Isaac Gründungsmitglied der Partido Social Democrata (PSD) und wurde ihr Vize-Vorsitzender.[3] Im Dachverband des osttimoresischen Widerstands gegen die indonesischen Besatzung, dem Conselho Nacional de Resistência Timorense (CNRT), war Isaac als PSD-Vertreter, der Vorsitzende des letzten CNRT-Kongresses.

Während der letzten Gewaltwelle in Osttimor 1999 durch pro-indonesische Milizen waren Isaac und David Ximenes die einzigen CNRT-Vertreter, die in der Landeshauptstadt Dili blieben.[4] Isaacs Haus wurde verwüstet. Er selbst suchte, wie über 140 andere Flüchtlinge, Schutz im Haus von Manuel Carrascalão, das aber am 17. April ebenfalls gestürmt wurde (Siehe: Massaker im Haus von Manuel Carrascalão). 14 Menschen wurden getötet, darunter der Sohn von Carrascalão. Isaac wurde zusammen mit 50 anderen Flüchtlingen in das Polizeihauptquartier gebracht, wo er unter Schutz gestellt wurde.[5] Fälschlicherweise wurde vereinzelt Isaacs Tod gemeldet.[6]

Bei den Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung 2001 wurde Isaac als PSD-Kandidat zum Abgeordneten gewählt. Mit der Wiederherstellung der Unabhängigkeit des Landes 2002 wurde aus der Versammlung das Nationalparlament Osttimors.[7] 2003 kam es zum Zerwürfnis zwischen Isaac und der PSD. Er wurde am 6. Mai der Partei ausgeschlossen, da er nicht loyal zur Partei sei und dazu tendiere, die Regierungspartei FRETILIN zu unterstützen. Ein Antrag der Partei auf seinen Ausschluss aus dem Parlament scheiterte aber, so dass Isaac nun unabhängiger Abgeordneter tätig war.[8][9][10]

2006 kam es zu Unruhen in Osttimor. Isaac stellte sich auf die Seite der meuternden Soldaten, der Petitioners, die verschiedene politische Forderungen stellten. Am 24. Mai überfielen Meuterer das Privathaus von General Taur Matan Ruak. Es kam zum Schusswechsel. Isaac soll an dem Angriff beteiligt gewesen sein. Nach Eingreifen der International Stabilization Force (ISF) klang die Gewalt ab. Mehrere Petitioners wurden wegen unerlaubten Waffenbesitz verhaftet, konnten aber aus dem Gefängnis fliehen und versteckten sich in der Wildnis. Isaac schloss sich ihnen am 1. März 2007 an, als die Petitioners von australischen Einsatzkräften in Same eingeschlossen wurden. Der Zugriff am 4. März scheiterte aber. Die meisten Petitioners konnten entkommen.[11] Isaac blieb zwei Monate bei ihnen im Dschungel, um die Petitioners politisch zu unterstützen, trennte sich aber von ihnen, als sie begannen eine bewaffnete Revolte gegen die Regierung zu planen. Als ein Attentatsversuch auf die Staatsführung am 11. Februar 2008 scheiterte und der Rebellenführer Alfredo Reinado ums Leben kam, brach die Bewegung zusammen.[12][13]

Einzelnachweise

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  1. Blog der Banco Nacional Ultramarino: MARÇALO EM TIMOR, 11. Juli 2012, abgerufen am 3. Mai 2014
  2. Timor Information Service: Jan./Feb. 1982, abgerufen am 3. Mai 2014.
  3. Green left Weekly: EAST TIMOR: Fretilin wins, but no landslide, 5. September 2001, abgerufen am 3. Mai 2014
  4. Fernando de Araújo: Out of Ashes, chapter 6, abgerufen am 3. März 2014
  5. Alexander Laban Hinton, Kevin Lewis O’Neill (Hrsg.): Genocide: Truth, Memory, and Representation, Duke University Press, 2009.
  6. Ronny Hansen, Coordinator Norwegian Cooperation Council for East Timor and IndonesiaTIMOR: CNRT's Leandro Isaac feared killed today, abgerufen am 3. März 2014
  7. Liste der Abgeordneten im Nationalparlament Osttimors 2001 (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  8. APSN: East Timor News Digest 12 - May 5-18, 2003, abgerufen am 3. Mai 2014
  9. Ministry of Foreign Affairs and Cooperation East Timor: Local Media Monitoring - June 30, 2003, 30. Juni 2003 (Memento vom 8. November 2003 im Internet Archive), abgerufen am 3. Mai 2014.
  10. Daily Media Review 07 May 2003 (Memento des Originals vom 3. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lists.topica.com, abgerufen am 3. Mai 2014.
  11. Timor-Leste Democracy Support Network: Media Relaease: Capture of Reinado rebel group in Timor Leste , 4. März 2007, abgerufen am 3. Mai 2014.
  12. TVNZ, 14. Februar 2008, Timor kidnap plot suspected (Memento vom 3. Mai 2014 im Internet Archive), abgerufen am 3. Mai 2014.
  13. Time: A Frustrating Manhunt in Timor, 17. Februar 2008, abgerufen am 3. Mai 2014.