Spielzeugland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Spielzeugland
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2007
Länge 14 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jochen Alexander Freydank
Drehbuch Johann A. Bunners,
Jochen Alexander Freydank
Produktion Jochen Alexander Freydank,
Christoph Nicolaisen,
David C. Bunners
Musik Ingo Ludwig Frenzel
Kamera Christoph Nicolaisen
Schnitt Anna Kappelmann
Besetzung

Spielzeugland ist ein mit nationalen und internationalen Preisen mehrfach ausgezeichneter deutscher Kurzfilm des Berliner Regisseurs Jochen Alexander Freydank. Das rund 14-minütige Werk wurde von Mephisto Film produziert und mit Mitteln der Filmförderungsanstalt und des Medienboard Berlin-Brandenburg unterstützt. Nachdem viele große Festivals in Deutschland den Film abgelehnt hatten, kam der Erfolg auf diversen Festivals im Ausland.[2] In der Kategorie „Kurzspielfilm“ erhielt Spielzeugland 2009 den Oscar. Die Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen fand am 1. März 2009 in der ARD statt.

Der Film spielt im Jahr 1942 im nationalsozialistischen Deutschen Reich. Die beiden Jungen Heinrich Meißner und David Silberstein sind Nachbarn und Freunde. Als David und seinen jüdischen Eltern die Deportation droht, greift Heinrichs Mutter Marianne zu einer Notlüge und erzählt ihrem Sohn, sein Freund verreise mit seiner Familie ins Spielzeugland. Heinrich möchte seinem Freund dorthin folgen und packt heimlich seinen kleinen Koffer. Als die Mutter das Verschwinden ihres Sohnes bemerkt, sucht sie den Bahnhof auf, an dem die Juden bereits in Waggons auf ihren Abtransport warten. Heinrich ist nicht unter ihnen, wohl aber der Nachbarsjunge David mit seinen Eltern. Marianne gibt ihn als ihren eigenen Sohn aus. Nach kurzem Zögern übergeben die Eltern ihr den Jungen und retten ihm auf diese Weise das Leben. Die Abschlussszene zeigt, dass die beiden Jungen noch im hohen Alter zusammen musizieren.

Produktion und Veröffentlichung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Aussage von Freydank benötigte die Sicherstellung der Filmfinanzierung zwei Jahre. Die Produktionskosten beliefen sich auf 30.000 Euro. Schauspieler und Teammitglieder erhielten zunächst keine Gage. Der Film wurde innerhalb von fünf Tagen in und um Berlin abgedreht. Erster Drehtag war der 22. Januar 2007, die deutsche Erstaufführung erfolgte im Rahmen des Saarbrücker Filmfestivals Max Ophüls Preis genau ein Jahr später am 22. Januar 2008. Am 22. Januar 2009 gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die Nominierung für den Oscar in der Kategorie „Kurzspielfilm“ bekannt. Wiederum einen Monat später, am 22. Februar 2009, setzte sich Spielzeugland gegenüber seinen Konkurrenten durch und erhielt die Trophäe.

  • Short Shorts Film Festival Tokio, Japan, Publikumspreis
  • Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Deutschland, short film award[3]
  • Bermuda International Film Festival, Bermuda, Bermuda Short Film Award
  • Rhode Island International Film Festival, USA, second place International Discovery Award
  • Giffoni Film Festival, Italien, APEC Award in Gold
  • Alpinale Vorarlberg, Österreich, Publikumspreis
  • Odense International Film Festival, Dänemark, best children and youth film
  • Anchorage International Filmfestival, USA, Publikumspreis
  • Los Angeles Jewish Film Festival, USA, Publikumspreis
  • Palm Springs International ShortFest, USA, Publikumspreis
  • Sedicicorto – International Film Festival Forli, Italien, Best short film
  • Asheville Film Festival, USA, Best short film
  • Victoria Independent Film Festival, Australien, Best short under 20 minutes
  • Festival Internacional de Cortometrajes de Almería, Spanien, Publikumspreis- und jury award
  • Oscar, USA, in der Kategorie Bester Kurzfilm
  • Washington Jewish Film Festival, USA, Publikumspreis
  • Kansas City Film Fest, USA, best narrative short
  • Phoenix Film Festival, USA, world cinema best short
  • Pittsburgh Jewish Film Festival, USA, Publikumspreis
  • Hong Kong Jewish Film Festival, USA, Publikumspreis
  • Rehoboth Film Festival, USA, Publikumspreis
  • Villa Mare Film Festival, Italien, Publikumspreis
  • Reno Film Festival, USA, best foreign film
  • Portland International Film Festival, USA, Publikumspreis (second place)
  • Lenola Film Festival, Italien, best film, best Soundtrack
  • Shorts at Moonlight, Deutschland, Publikumspreis
  • Anchorage Film Festival, USA, Publikumspreis
  • New Jersey Film Festival, USA, honorable mention
  • Cleveland International Film Festival, USA, Publikumspreis
  • San Diego Jewish Film Festival, USA, audience award
  • Filmfestival Max Ophüls Preis, Deutschland, Kurzfilm-Wettbewerb
  • Festróia International Film Festival, Portugal
  • Brooklyn International Film Festival, USA
  • LA Shorts Film Festival, USA, Best short film
  • Best of Shorts Festival, La Ciotat, Frankreich, Bester Film
  • Chicago International Childrens Film Festival, USA, Best international short film

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Freigabebescheinigung für Spielzeugland. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2008 (PDF; Prüf­nummer: 112 710 K).
  2. Die Welt: „Denk beim Oscar an die Stretchlimo!“ Interview vom 18. Februar 2009
  3. Murnau-Stiftung – Kurzfilmpreis 2008 (Memento vom 5. Mai 2012 im Internet Archive) bei murnau-stiftung.de