Trihalogenmethane

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Trihalogenmethane (THM) sind organische Verbindungen, in denen im Methan genau drei Wasserstoffatome durch Halogene ersetzt sind. Trihalogenmethane zählen zu den Halogenalkanen bzw. zur Untergruppe der Halogenmethane.

Nach den Nomenklaturempfehlungen der IUPAC ist der systematisch korrekte Name Trihalogenmethane. Haloforme ist ein Trivialname für die einfachen CHX3-Vertreter mit drei gleichen Halogenatomen.

Vertreter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strukturformel
Name Fluoroform Chloroform Bromoform Iodoform
Schmelzpunkt −155,2 °C[1] −63 °C[2] 9,2 °C[3] 119 °C[4]
Siedepunkt −82,2 °C[1] 61 °C[2] 149,5 °C[3] 218 °C[4]
Kalottenmodell

Es sind von allen Halogenen die korrespondierenden Trihalogenmethane bekannt: Trifluormethan (Fluoroform), Trichlormethan (Chloroform), Tribrommethan (Bromoform), Triiodmethan (Iodoform).

Daneben gibt es zwei Gruppen gemischter Trihalogenmethane:

Gewinnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chloroform kann durch radikalische Substitution von Methan gewonnen werden. Eine bekannte Methode zur Herstellung von Chloroform, Bromoform und Iodoform ist die Haloformreaktion.

Auftreten bei der Wasseraufbereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Nebenprodukt der Desinfektion von Trinkwasser oder der Wasseraufbereitung im Schwimmbad mit Chlor oder Chlorbleichlauge bilden sich Trihalogenmethane. Gesundheitliche Bedeutung haben Trichlormethan, Bromdichlormethan, Dibromchlormethan und Tribrommethan. Für diese Stoffe sind Grenzwerte als Summenparameter (THM-Gehalt) festgelegt, deren Einhaltung analytisch überwacht werden muss.[5]

Als Grenzwert für Trinkwasser gilt ein Wert von 0,05 mg/L im Verteilungsnetz und 0,01 mg/L am Ausgang des Wasserwerks.[6] Wird der Grenzwert für THM überschritten, bietet sich eine Desinfektion mit Chlordioxid an, bei der praktisch keine Halogenierung auftritt.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trihalomethanes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eintrag zu Trifluormethan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. Februar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Eintrag zu Trichlormethan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. Februar 2020. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Eintrag zu Tribrommethan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. Februar 2020. (JavaScript erforderlich)
  4. a b Eintrag zu Triiodmethan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. Februar 2020. (JavaScript erforderlich)
  5. Wasserqualität der Schwimm- und Badebecken. Umweltbundesamt, 13. November 2013, abgerufen am 27. Dezember 2017.
  6. Wolfgang Roeske: Trinkwasserdesinfektion, S. 35 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Fritz Baum: Umweltschutz in der Praxis, S. 170 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).