WEG T30 und T31

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WEG T30 und T31
VT 30 bei der Brohltalbahn
VT 30 bei der Brohltalbahn
VT 30 bei der Brohltalbahn
Nummerierung: WEG T30 und T31
Brohltalbahn VT53 / später VT30
Anzahl: 2
Hersteller: Waggonfabrik Fuchs
Nr. 9053 und 9054
Baujahr(e): 1956
Achsformel: (AA)(AA)
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 16,6 m
Länge: 15 m
Höhe: 3,96 m
Breite: 2,8 m
Drehzapfenabstand: 12,14 m
Drehgestellachsstand: 1,86 m
Leermasse: 36 t
Dienstmasse: 42 t
Reibungsmasse: 42 t
Radsatzfahrmasse: 10,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
konstruktiv 60 km/h
Installierte Leistung: urspr. 4 × 110,5 kW (4 × 150 PS)
nach Umbau 4 × 125 kW (4× 170 PS)
Motorentyp: urspr. 4 × Büssing U 10
nach Umbau 4 × Büssing U 11D
Motorbauart: Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor
Nenndrehzahl: 2.000/min
Leistungsübertragung: hydraulisch mit Diwabus-Getriebe
Zugbremse: Indirekte Bremse, Handbremse
Sitzplätze: 43
Klassen: 2.

Die Triebwagen WEG T30 und T31 waren vierachsige Dieseltriebwagen, die 1956 von der Waggonfabrik Fuchs als Schlepptriebwagen gebaut wurden. Der T30 ist heute noch als Museumsfahrzeug bei der Brohltalbahn erhalten.

Geschichte und Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Härtsfeldbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Schlepptriebwagen wurden mit Einzelachsantrieb gebaut und zuerst auf der Härtsfeldbahn verwendet. Sie waren vergleichsweise stark und boten ausreichend Platz für Gepäck, Stück- und Expressgut. Bei der Härtsfeldbahn waren beide bis 1964 im Einsatz, wobei sie etwa 500.000 Kilometer zurücklegten. Nach einem Frontalzusammenstoß beider Fahrzeuge wurden sie bis 1966 wieder hergestellt und fuhren bis zur Stilllegung der Strecke 1972.

Bahnstrecke Amstetten–Laichingen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1976 kamen beide Triebwagen auf die Bahnstrecke Amstetten–Laichingen, wobei zuerst nur der T30 wieder eingesetzt wurde, während der T31 nur Reservefahrzeug war.

1980 wurde der T31 in der Werkstatt in Neuffen einer Generalüberholung unterzogen, wobei er Motoren mit einer Leistung von 170 PS und eine neue Lackierung erhielt. Er ersetzte 1981 den T30, der im gleichen Jahr in einen schweren Unfall verwickelt war und blieb bis zum Streckenabbau 1985/86 im Dienst. Nach einer Untersuchung wurde der T31 tropentauglich mit einer Klimaanlage ausgerüstet und für Bauzugdienste nach Malaysia verkauft. Sein weiterer Verbleib ist nicht bekannt.[1] Der T30 wurde nach dem Unfall wieder aufgebaut und nach Stilllegung der Bahn verkauft.

Brohltalbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit September 1989 ist der T30 im Besitz der Brohltalbahn und wurde für den Vulkan-Express verwendet. Seit 2009 ist er zur Hauptuntersuchung abgestellt.[2]

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kastengerippe des Wagenkastens ist in Leichtbauweise in Spantenbauart hergestellt und besteht aus elektrisch verschweißten Baustahlprofilen. Der Wagenkasten ist außen mit 1,5 Millimeter starkem Blech verkleidet und wirkt durch die abgerundeten Fensterscheiben sehr elegant. Eine Tür ist als Falttür ausgebildet und stellt den Zugang zum Fahrgastraum mit niedriger Einstiegshöhe dar. Eine etwas höher gelegene Schiebetür ist der Zugang zum Gepäckraum. Der Innenraum besteht etwa zu gleichen Teilen aus dem Fahrgastabteil mit 43 Sitzplätzen in der 2. Wagenklasse und dem Gepäckraum.

Die Führerstände sind durch das Fahrgast- bzw. Gepäckabteil zu erreichen.

Das Fahrgestell ist schwer und robust ausgeführt. Ursprünglich besaßen die Fahrzeuge außer der am Untergestell befestigten Balancierhebelkupplung für die Kupplung von Schmalspurfahrzeugen noch eine normale Zug- und Stoßeinrichtung, um aufgebockte Normalspurgüterwagen zu befördern. Diese wurde bei dem Umbau für die Brohltalbahn entfernt.[1]

Die Maschinenanlage bestand ursprünglich aus vier Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Typs Büssing U10, die mit je einem Diwabus-Getriebe gekuppelt waren. Später wurden die Motoren durch solche vom Typ U11D mit einer Leistung von 170 PS ersetzt. In dieser Konfiguration gehört der Triebwagen zusammen mit dem WEG T11 zu den einzigen Fahrzeugen mit dieselhydraulischer Kraftübertragung und Einzelachsantrieb.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ludger Kenning: Die Schmalspurbahn Amstetten–Laichingen. Verlag Kenning, Nordhorn 2001, ISBN 3-933613-48-5, S. 70–71.
  2. Internetseite über den VT 30 der Brohltalbahn