Dinomyrmex gigas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Camponotus gigas)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dinomyrmex gigas

Dinomyrmex gigas

Systematik
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie: Vespoidea
Familie: Ameisen (Formicidae)
Unterfamilie: Schuppenameisen (Formicinae)
Gattung: Dinomyrmex
Art: Dinomyrmex gigas
Wissenschaftlicher Name
Dinomyrmex gigas
(Latreille, 1802)

Dinomyrmex gigas (ehem. Camponotus gigas)[1] ist die einzige Ameisenart in der Gattung Dinomyrmex innerhalb der Unterfamilie der Schuppenameisen (Formicinae). Diese Art zählt zu den größten Ameisen der Welt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Körperlänge der Arbeiterinnen beträgt zwischen 20,9 mm und 28,1 mm. Die Königin ist im Mittel 31,3 mm, ein Männchen 18,3 mm lang. Kopf und Mesosoma sind meist schwarz gefärbt, während die Farbe von Beinen und Gaster variieren kann.

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art Dinomyrmex gigas gliedert sich in folgende Unterarten:

  • D. gigas borneensis Emery, 1887[2]
  • D. gigas gigas (Latreille, 1802)[3]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Südostasien von Sumatra bis Thailand. Dort kommen sie sowohl in Mangrovenwäldern, als auch in den Bergen in Höhen von bis zu 1.500 Metern vor.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dinomyrmex gigas sind hauptsächlich nachtaktiv. Eine Kolonie bewohnt oft mehrere Nester, die miteinander verbunden sind. Dabei kann die Gesamtfläche, auf der die Arbeiterinnen agieren, bis zu einem Hektar betragen. Arbeiterinnen, die Entfernungen von 100 m zur Nahrungsquelle zurücklegen, sind keine Seltenheit. Spezielle Unterkasten von Transport-Arbeiterinnen transportieren die Nahrung von der Quelle zum Nest und werden gruppenweise durch Pheromone angeworben. Bei Gefahr können die Major-Arbeiterinnen ein Alarmsignal abgeben, indem sie mit ihrer Gaster auf den Boden trommeln. Zusätzlich hat diese Art ein ausgeprägtes territoriales Verhalten. An den Grenzen zu Nachbar-Kolonien kann es zu Kämpfen kommen, die mehrere Monate andauern. Dabei treffen sich immer eine Handvoll Ameisen an festen Kampfplätzen und kämpfen mehrstündig in einer Art Ritual. Diese ritualisierten Kämpfe finden allerdings nur mit anderen Dinomyrmex gigas-Kolonien statt, nie mit anderen Arten.

Nahrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nahrung besteht im Durchschnitt zu 87 % aus Honigtau, 7,4 % Vogelexkrementen und 5,3 % Beuteinsekten. Regen scheint dabei die Jagd nach Beuteinsekten zu begünstigen.

Vermehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Anbruch der Abenddämmerung schwärmen etwa 40 bis 225 Geschlechtstiere. Dabei folgen die Zeiten des Schwarmflugs einem gewissen Rhythmus, für den wohl endogene Faktoren eine Rolle spielen. Festgestellt wurden fünf überlappende Zyklen, die sich mit einer Periodizität von 185 bis 190 Tagen wiederholten.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Philip S Ward, Bonnie B Blaimer, Brian L Fisher: A revised phylogenetic classification of the ant subfamily Formicinae (Hymenoptera: Formicidae), with resurrection of the genera Colobopsis and Dinomyrmex
  2. Camponotus gigas borneensis. Hymenoptera On-Line Database, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Mai 2007.@1@2Vorlage:Toter Link/atbi.biosci.ohio-state.edu (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Camponotus gigas gigas. Hymenoptera On-Line Database, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Mai 2007.@1@2Vorlage:Toter Link/atbi.biosci.ohio-state.edu (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Pfeiffer: Sozialstruktur und Verhaltensökologie von Riesenameisen. Camponotus gigas Latreille 1802 im Regenwald Malaysias auf Borneo. Wissenschaft & Technik Verlag 1996, ISBN 3-89685-424-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]