Chirurgische Kriegsführung

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Der Begriff Chirurgische Kriegsführung (vom engl. surgical warfare bzw. surgical strike „chirurgischer Schlag“) ist ein militärischer Euphemismus. Er bezeichnet eine Kriegführung, bei der ausschließlich militärische Ziele angegriffen werden sollen, um Kollateralschäden vorzubeugen.

Begriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff „Kriegsführung“ wird aus Gründen der Public Relation mit der Metaphorik der Medizin verbunden, um ihn besser rechtfertigen zu können: Ein chirurgischer Eingriff ist eine Maßnahme, die zwar schmerzhaft ist, jedoch – besonders durch Präzision und Punktgenauigkeit – Gutes bewirkt. Dieser positive Inhalt soll mit dem Begriff Krieg assoziiert werden und damit die Unterstützung für einen kriegerischen Akt in der Bevölkerung sicherstellen.

Im großen Stil benutzt wurde der Begriff der chirurgischen Kriegsführung erstmals in der Operation Desert Storm („Operation Wüstensturm“), in der militärische Ziele in hoher Frequenz mit präzisionsgelenkter Munition angegriffen wurden.

Entsprechend werden heute meist auch Euphemismen wie Militärschlag, Luftschlag oder robustes Vorgehen anstelle früherer, präziserer Bezeichnungen wie Angriffskrieg, Bombenangriff oder Luftangriff verwendet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard H. Shultz Jr., Robert L. Pfaltzgraff Jr.: The Future of Air Power: In the Aftermath of the Gulf War. DIANE Publishing, 1992, ISBN 1585660469.
  • Surgery strike. Über Zusammenhänge von Sprache und Politik. Loccumer Protokolle 58/’91.