Zur Beschreibungsseite auf Commons

Datei:Der Haussekretär Hrsg Carl Otto Berlin ca 1900 Seite 212.jpg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Originaldatei(3.501 × 5.251 Pixel, Dateigröße: 11,97 MB, MIME-Typ: image/jpeg)

Diese Datei und die Informationen unter dem roten Trennstrich werden aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons eingebunden.

Zur Beschreibungsseite auf Commons


Beschreibung

vorherige Seite - Seite 212 - nächste Seite
Der Haussekretär  Template:Der Haussekretär
Urheber
Carl Otto
image of artwork listed in title parameter on this page
Titel
Der Haussekretär
Untertitel Neues vollständiges Hilfs-, Formular- u. Nachschlagebuch mit über 1000 Mustern.
Drucker
Verlagsdruckerei "Merkur"
Beschreibung
Deutsch: Carl Otto (Hrsg.): Der Haussekretär. Neues vollständiges Hilfs-, Formular- u. Nachschlagebuch mit über 1000 Mustern. Verlagsdruckerei „Merkur“ Berlin, Berlin ca. 1910, 672 Seiten

Vollständiger Titel des Buches: Der Haussekretär. Neues vollständiges Hilfs-, Formular- u. Nachschlagebuch mit über 1000 Mustern zum praktischen Gebrauch und zur formvollendeten Anfertigung von Briefen in allen nur denkbaren Familienangelegenheiten, im Freundschafts-, Gesellschafts- und Liebesleben, von Glückwünschen, Einladungen, Eingaben an Fürsten, an Regierungs-, Polizei-, Schul-, Gewerbe-, Steuer- und Kommunalbehörden, Klagen und Schriftsätzen in Kriminal-, Steuer- , Privat-, Konkurs- und allen anderen Rechtssachen, von Testamenten, Kontrakten, Leih-, Kauf-, und Verkaufsverträgen, von Schriftsätzen in Militär-, Berufts-, Gewerbe- und Geldsachen, von Vorlagen zu Geschäftsbriefen aller Art, nebst angefügter Anleitungen zum Rechnen mit ganzen, Bruch-, und Dezimal-Zahlen, einem ausführlichen Ratgeber im Zins-, Wechsel-, und Scheckwesen, vielen Mustern zu Karten, Kartenbriefen, Postkarten, Telegrammen, Inseraten, zu Schriftstücken in den häufigsten Vereinsangelegenheiten, sowie einem Wörterbuch der Neuen Deutschen Rechtschreibung und einem Verzeichnis der gebräuchlisten Fremdwörter. Gesammelt und herausgegeben von Dr. Carl Otto unter Mitwirkung namhafter Schriftsteller, Juristen, Handelslehrer u. Gewerbetreibenden. Verlagsdruckerei "Merkur" Berlin SO. 16.; (Erscheinungsjahr WAHRSCHEINLICH um 1910: Indiz: auf S. 390 werden Zahlen der Volkszählung von 1905 erwähnt und Bevölkerungszahlen von Berlin 1908; die nächste Volkszählung war 1910; auf Seite 68 gibt es eine Liste von Europas Staatsoberhäuptern, was einem Spezialisten auch eine zeitliche Einordnung des Erscheinungsjahres ermöglichen könnte)

Es handelt sich um ein großes Handbuch für Musterbriefe und ein Nachschlagewerkt um 1900. Sehr amüsant, gestelztes Beamtendeutsch um 1900. Unter anderem Musterbriefe für Glückwünsche an den Thronfolger, Musterbriefe für Liebesbriefe, Beileidsbekundungen, Schriftstücke an und von Fürsten, sowie einem Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung und ein kurzes Fremdwörterbuch. Druck von Hallberg und Büchting, Leipzig. Altdeutsche Schrift. Hardcover. Blindprägung. Es gibt auch spätere Drucke von 1913 und 1920 aus dem Verlag W. Herlet.
Sprache German
Veröffentlichungsdatum etwa 1900
publication_date QS:P577,+1900-00-00T00:00:00Z/9,P1480,Q5727902
Erscheinungsort Berlin


TEXT:


(Erkundigungen und Empfehlungen.)
----------------------------------------------------------------------
Anfrage an die Direktion eines Gymnasiums.
Finsterwalde, den . . März 19 . .
Hochgeehrter Herr Gymnasialdirektor!
Von Herrn Oberlehrer Professor Dr. Eckstein ist mir geraten worden, bei Ihnen anzufragen, ob Sie meinen jetzt fünfzehnjährigen Sohn in Ihre Anstalt aufnehmen könnten. Derselbe besucht zurzeit die hiesige Tertia. Durch Umgang mit einigen von den Eltern vernachlässigten Knaben gleichen und höheren Alters hat er sich verleiten lassen, mehrmals Verstöße gegen die Schulordnung und Schulzucht zu begehen. So hat er mit den sogenannten „Freunden“ verbotene Lokale besucht, auf den Straßen — ohne mein Vorwissen — geraucht und mehrmals — ebenfalls ohne mein Wissen — die Schule versäumt. Das Kollegium des hiesigen Gymnasiums hat zur Wahrung der Schuldisziplin beschlossen, die drei Übeltäter von der Schule zu entfernen. Die Zeugnisse meines Erich waren durchaus nicht immer schwach, früher sogar gut, nur im letzten Jahre gingen die Prädikate herunter. Ich hoffe, da der Junge nicht schlechten Charakters ist, er wird sich, wenn er von hier und von der hiesigen Schule fortkommt und in neue Verhältnisse sich einleben muß, zusammen nehmen und sein Ziel: das Abiturientenexamen, doch noch erreichen. Herr Direktor Dr. Schwarm und der obengenannte Herr Professor Dr. Eckstein sind gern bereit, über den Knaben Ihnen genauere Auskunft zu geben, Ihnen auch Auszüge aus den Zeugnisbüchern zu übersenden.
Sehr angenehm wäre es mir, wenn Sie, hochgeehrter Herr Direktor, mir dort eine vertrauenswürdige Pension bezeichnen würden.
In der Hoffnung, zusagende Antwort zu erhalten, zeichne ich in vorzüglichster Hochachtung
Eurer Hochwohlgeboren
ganz ergebener
Alb. Vogel.
----------------------------------------------------------------------
Bitte um Empfehlung als Haushälterin.
Stargard, den . . Oktober 19 . .
Pommersche Straße 107.
Hochverehrter Herr Rechtsanwalt!
Sie werden sich gewiß Wundern, von einem Ihnen zunächst gänzlich Unbekannten eine Bitte vorgetragen zu erhalten. Ich bitte aber, sich daran zu erinnern, daß ich vor zehn Jahren als Minna Gaitke in Ihrem Hause als Hausmädchen und Köchin diente. Sie sagten damals oft: die Minna ist eine verständige Haushälterin. Jetzt komme ich zu Ihnen, um zu bitten, ob Sie mir nicht zur Erlangung einer Stelle als Haushälterin behilflich sein wollen. Ich verheiratete mich vor sieben Jahren mit einem tüchtigen, strebsamen Mann, der als Eisenbahnschaffner seine Familie ausreichend ernährte. Wir hatten drei Kinder, von welchen nur das eine, ein jetzt sechsjähriges Mädchen, leben geblieben ist. Vor sechs Monaten starb mein Mann plötzlich an einem Lungenschlag. Das war ein Umsturz aller unserer Verhältnisse. Die mir zustehende gesetzliche Pension ist bei dem kurzen Dienstalter meines guten Mannes nur sehr gering; sie beträgt ganze zwanzig Mark im Monat. Davon kann ich natürlich nicht mit dem Kinde leben und bin gezwungen, mir eine passende Beschäftigung zu suchen. Ich habe hier als Aushilfskochfrau bei den ersten Familien zu Gesellschaften usw. gekocht; aber die Tage, an denen ich dadurch etwas verdiene, sind nur selten.
Ich wage es nun, hochverehrter Herr Rechtsanwalt, mich vertrauensvoll an Sie und Ihre werte Frau Gemahlin zu wenden mit der ergebensten Bitte, mir gefälligst zur Erlangung einer Stelle als Haushälterin behilflich zu sein. Vielleicht findet sich in Ihrem großen Bekanntenkreise ein unverheirateter oder verwitweter Herr, der eine Wirtschafterin reiferen Alters sucht. Daß ich eine Wirtschaft zu führen und eine gute Küche herzurichten imstande bin, wird Ihnen und der verehrten gnädigen Frau noch erinnerlich sein.
Sehr angenehm wäre es mir, wenn ich in der Stellung mein Kind bei mir behalten könnte; ist es doch der einzige Mensch, an dem mein Herz nach dem Tode meines lieben Mannes noch hängt. Ungern würde ich es zu fremden Leuten geben.

Lizenz

Public domain

Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 80 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.


Dieses Werk ist gemeinfrei in den Vereinigten Staaten, weil es vor dem 1. Januar 1929 veröffentlicht (oder beim U.S. Copyright Office registriert) wurde.

Dateiversionen

Klicke auf einen Zeitpunkt, um diese Version zu laden.

Version vomVorschaubildMaßeBenutzerKommentar
aktuell08:02, 13. Nov. 2013Vorschaubild der Version vom 08:02, 13. Nov. 20133.501 × 5.251 (11,97 MB)Bin im Garten

Keine Seiten verwenden diese Datei.

Metadaten