Deutsch: Ernst wurde am 14. Oktober 1857 in
Lübtheen geboren. Er besuchte erst das
Gymnasium in Waren und später die Oberrealschule in Ludwigslust. Von 1875 bis 1881 betrieb er sprachliche und historische Studien an den Universitäten in
Leipzig,
Tübingen,
Sttraßburg und
Greifswald. Den Sommer 1878 verbrachte er in der
französischen Schweiz. Im Juni 1881 bestand er die Prüfung pro fac. doc. für die neueren Sprachen, Geschichte, Geographie und Religion. Sogleich begann er an der
Höheren Bürgerschule in Lübeck und wurde 1883
Oberlehrer. Für die Dauer des
Krieges hatte er noch am Johanneum „auszuhalten“. Er verstarb jedoch am schwerem Herzleiden, an dem er bereits länger litt, am 26. August 1917.
Er galt als idealer Lehrer. Über dessen vortreffliche Methode schrieb sein Freund und Kollege Prof. Dr. F. Meyer: „Die sprachliche Unterrichtsmethode seiner Schülerzeit war die
Grammatische gewesen. Aber mit Begeisterung griff er, wie fast alle
Neuphilologen seiner Zeit zu der damals sich durchringenden
Reformmethode, die ja auch zweifellos in Bezug auf Verbesserung der Aussprache und Sprechfertigkeit sehr viel Gutes bewirkt hat. In der Praxis wurde ihm jedoch nach und nach klar, dass manche Forderung der extremen Reform weit über das Ziel hinausschoss und dass sie sich im Massenunterricht mit Durchschnittsschülern zum Teil überhaupt nicht verwirklichen ließ, so schön sie in der Theorie auch oft klingen mochte. Ohne die guten Seiten der Reform zu verkennen und sie abzulehnen, sah er, dass ohne sichere grammatische Grundlage ein gedeihlicher Sprachunterricht in der Klasse undenkbar sei. So kam er zur sogenannten
Vermittelnden Methode, mit der er hervorragende Erfolge erzielte, in steter unermüdlicher Arbeit seine Schüler aufs wirksamste gefördert und ihren Sprachkenntnissen ein Fundament gab, auf dem sich erforderlichenfalls getrost aufbauen ließ.“