Scheinhanf

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Scheinhanf

Gefiederte Laubblätter von Datisca cannabina.

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Scheinhanfgewächse
Gattung: Scheinhanf
Wissenschaftlicher Name der Familie
Datiscaceae
Dumort.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Datisca
L.

Scheinhanf (Datisca) ist die einzige Pflanzengattung der Familie der Scheinhanfgewächse (Datiscaceae) innerhalb der Ordnung der Kürbisartigen (Cucurbitales). Es gibt nur zwei Arten, in ariden Gebieten; die Gattung Datisca besitzt ein disjunktes Areal.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blütenstand einer männlichen Pflanze von Datisca cannabina
Blüten von Datisca glomerata

Erscheinungsbild und Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datisca-Arten sind hochwachsende, ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von bis zu 2 Meter erreichen. Sie sehen Hanf (Cannabis) sehr ähnlich, daher der deutsche Name. Die grünen Pflanzenteile sind kahl. Die wechselständigen, gestielten Laubblätter besitzen unpaarig gefiederte Blattspreiten. Die Blattränder der Fiederblättchen sind gezähnt. Die Stomata sind anomocytisch. Nebenblätter fehlen.

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An langen, beblätterten Zweigen befinden sich endständig, bündlige Blütenstände. Datisca cannabina ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), Datisca glomerata androdiözisch. Kronblätter fehlen. Bei männlichen Blüten sind drei bis neun Kelchblätter und acht bis 25 freie, fertile Staubblätter vorhanden. Bei den zwittrigen Blüten sind drei bis acht Kelchblätter und drei bis fünf freie, fertile Staubblätter und der Fruchtknoten wie in den weiblichen Blüten vorhanden. Die Staubfäden sind nur kurz. Bei den weiblichen Blüten sind drei bis acht Kelchblätter und drei bis fünf Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen mit gleich vielen freien Griffeln wie Fruchtblättern. Je Fruchtknotenkammer sind 30 bis 100 („viele“) anatrope, bitegmische, tenuinucellate Samenanlagen enthalten. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie).

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie bilden gestielte, längliche, ledrige, drei- bis vierrippige (selten fünfrippige) Kapselfrüchte, die am oberen Ende zwischen den dann noch vorhandenen Griffeln beginnen sich zu öffnen und viele (30 bis 100) kleine Samen enthalten. Die Samen enthalten mehr oder weniger kein Endosperm. Der gerade Embryo ist gut entwickelt, aber klein und besitzt zwei ölhaltige Keimblätter (Kotyledone).

Chromosomenzahlen und Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 11. An Flavonoiden wurden Kaempferol und Quercetin nachgewiesen.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Datisca und damit diese Familie besitzt ein disjunktes Areal mit der einen Art in Südosteuropa und im westlichen Asien und der anderen im westlichen Nordamerika. Sie gedeihen jeweils in ariden Gebieten.

In der Gattung Datisca und damit auch der Familie der Scheinhanfgewächse (Datiscaceae) gibt es nur zwei Arten:

Zur Familie der Scheinhanfgewächse (Datiscaceae) gehörten früher auch die Taxa der Tetramelaceae. Beide Familien sind am nächsten mit den Begoniaceae verwandt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Scheinhanf (Datisca) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien