Dracovenator

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Dracovenator regenti)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dracovenator

Das Typusmaterial in einer Ausstellung des Royal Ontario Museums.

Zeitliches Auftreten
Unterjura (?Hettangium)[1]
201,3 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Dinosaurier (Dinosauria)
Echsenbeckensaurier (Saurischia)
Theropoda
Neotheropoda
Dilophosauridae
Dracovenator
Wissenschaftlicher Name
Dracovenator
Yates, 2005
Art
  • Dracovenator regenti

Dracovenator („Drachenjäger“) ist eine Gattung früher theropoder Dinosaurier aus dem Unterjura Südafrikas.

Der Holotyp ist ein fragmentarischer Schädel, der aus dem Zwischenkieferbein (Prämaxillare) sowie Teilen von Oberkiefer (Maxillare) und Unterkiefer (Mandibulare) besteht. Ein weiteres, ursprünglich "Syntarsus" rhodesiensis zugeschriebenes Schnauzenfragment könnte von einem Jungtier der Gattung stammen. Die einzige bekannte Art ist Dracovenator regenti.[1]

Dracovenator wird auf eine Länge von 5,5 bis 6,5 Meter geschätzt.[2] Von anderen Gattungen lässt er sich unter anderem durch eine zweilappige Senke (Fossa) auf der seitlichen Fläche des Zwischenkieferbeins abgrenzen, die durch eine schmale Grube mit den Zahnfächern in Verbindung steht.[1]

Fund und Namensgebung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schnauzenfragment. Womöglich von einem Dracovenator Jungtier.[1]

Das einzige Exemplar stammt aus der Elliot-Formation, einer wichtigen Fossillagerstätte Südafrikas. Diese Gesteinsschichten lassen sich auf das Hettangium bis Sinemurium datieren, fallen also in den Unterjura. Der Name Dracovenator (lat. draco – „Drache“;[3] venator – „Jäger“[3]) weist auf die Drakensberge (dt. „Drachenberge“), das höchste Gebirge Südafrikas, in deren Umgebung sich die Fundstelle befindet. Der zweite Teil des Artnamens, regenti, ehrt Regent Huma, welcher das Fossil zusammen mit James Kitching entdeckte.[1]

Dracovenator ist ein ursprüngliches Mitglied der Neotheropoda, das allgemein zwischen den Coelophysoidea und den fortschrittlicheren Averostra (Ceratosauria + Tetanurae) verortet wird. In der Erstbeschreibung von Yates (2005) bildet Dracovenator zusammen mit dem triassischem Zupaysaurus das Schwestertaxon zu Dilophosaurus.[1] In späteren Arbeiten wird er gemeinsam mit Dilophosaurus und teilweise auch weiteren Gattungen zur Familie Dilophosauridae zusammengefasst.[2][4]

Kladogramm nach der Erstbeschreibung von Yates (2005).[1]

 Theropoda 

Coelophysoidea


   


Dilophosaurus


   

Zupaysaurus


   

Dracovenator




   

Ceratosauria


   

Tetanurae





Vorlage:Klade/Wartung/Style

Kladogramm nach Hendrickx u. a.(2015).[4]

 Neotheropoda 

Coelophysidae


   

Liliensternus


   

Zupaysaurus


   
 Dilophosauridae 

Dilophosaurus


   

Dracovenator



 Averostra 

Ceratosauria


   

Tetanurae







Vorlage:Klade/Wartung/Style

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g Adam M. Yates: A new theropod dinosaur from the Early Jurassic of South Africa and its implications for the early evolution of theropods. In: Palaeontologia Africana. Band 41, December 2005, ISSN 0078-8554, S. 105–122.
  2. a b Nathan D. Smith, Peter J. Makovicky, Diego Pol, William R. Hammer, Philip J. Currie: The dinosaurs of the Early Jurassic Hanson Formation of the Central Transantarctic Mountains: Phylogenetic review and synthesis. In: Alan Cooper, Carol Raymond, and the 10th ISAES Editorial Team (Hrsg.): Antarctica. A Keystone in a Changing World (= USGS Open-File Report 2007-1047 = Short Research Paper 003). Proceedings of the 10th International Symposium on Antarctic Earth Sciences, Santa Barbara, California, U.S.A. – August 26 to September 1, 2007. National Academies Press, Washington DC 2008, ISBN 978-0-309-11854-5, doi:10.3133/of2007-1047.srp003, (PDF-Datei; 3,01 MB).
  3. a b Charlton T. Lewis, Charles Short: A Latin Dictionary founded on Andrews' edition of Freund's Latin Dictionary. Clarendon Press, Oxford 1879.
  4. a b C. Hendrickx, S. A. Hartman, O. Mateus: An Overview of Non-Avian Theropod Discoveries and Classification. In: PalArch’s Journal of Vertebrate Palaeontology. Band 12, Nr. 1, 2015, S. 1–73.