Freimaurerei (Architektur)

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Mit der Freimaurerei verknüpfte Architektur umfasst weltweit tausende Gebäude, sie ist allerdings aus historischen Gründen vor allem auf Nordamerika und hier speziell auf die USA konzentriert, wo vor allem in den Jahrzehnten zwischen 1870 und 1930 eine Vielzahl kathedralenartiger Tempel der Freimaurer in klassizistischem oder auch „maurischem“ Stil entstand (Orientalisierende Architektur zeigen vor allem die den Riten der Shriner, einer von der Freimaurerei abgeleiteten Männervereinigung dienenden Bauten). Nach Auffassung mancher Autoren ist auch das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig als freimaurerische Architektur zu werten.[1]

George Washington National Masonic Memorial,
Alexandria, Virginia
Freemasons’ Hall,
Great Queen Street, London
Masonic Temple,
Chicago 1892–1939

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die Freimaurerei in Kontinentaleuropa nach der Französischen Revolution und speziell nach dem Ende der Hegemonie Napoleon Bonapartes in gravierenden Gegensatz zu der Mehrzahl der herrschenden politischen und religiösen Gruppierungen geriet und dadurch an der Errichtung machtvoller Bauten gehindert war, wurden die Vereinigten Staaten nach dem erfolgreichen Unabhängigkeitskrieg wesentlich durch Freimaurer wie George Washington und Benjamin Franklin (sowie später Andrew Jackson) und freimaurerfreundliche Politiker wie Thomas Jefferson geprägt. Das gemäßigt freimaurerische Element (ohne antireligiöse Stoßrichtung) gehört damit zum zentralen Erbe der amerikanischen Revolution und konnte sich auch in der Folge, ungeachtet politischer und religiöser Vorbehalte anderer Gruppen, auf breiter Basis entfalten. Am Höhepunkt der Verbreitung des Bundes, 1929, gehörten 8,6 % der männlichen Bevölkerung der USA der Freimaurerei an, und 1960 war mit über 4 Millionen Mitgliedern ein Durchdringungsgrad von 7,6 % gegeben.[2] Der Mitgliedschaft in freimaurerischen Organisationen als mittelständisches Massenphänomen entsprach auch eine selbstbewusste architektonische Selbstdarstellung. Vor allem in den Jahrzehnten zwischen 1870 und 1930, in denen die USA nach Überwindung ihres Bürgerkriegs zur weltweit führenden Industriemacht aufstiegen, kam es deshalb zur Errichtung einer Fülle von freimaurerisch geprägten Großbauten. Im Gefolge der Weltwirtschaftskrise mussten etliche dieser repräsentativen Großbauten anderen Zwecken gewidmet werden, und ein vergleichbarer Trend ist auch in den letzten Jahrzehnten festzustellen. So wurde ein ehemaliger Freimaurertempel 1987 zum National Museum of Women in the Arts und der ägyptisierende Scottish Rite Temple in Mobile (Alabama) wurde zum Restaurant.

Bemerkenswerte masonische Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Masonic Temple (St. John’s, Newfoundland and Labrador).
  • Masonic Temple in Toronto.

Liberia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großbritannien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinigte Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internationale Impressionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • William D. Moore: Masonic Temples. Freemasonry, Ritual Architecture, and Masculine Archetypes. Knoxville 2006.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Alexander Süß: Leipziger Freimaurer in Wort und Stein. Der Einfluss der Logen auf das Völkerschlachtdenkmal und die Buchstadt. Salier Verlag, ISBN 978-3-939611-44-8.
  2. Zahlenangabe nach John L. Belton in: Arturo de Hoyos, S. Brent Morris: Freemasonry in Context. Lanham, Maryland 2004, S. 314.
  3. Das Geheimnis des Leipziger Völkerschlachtdenkmals. MDR Fernsehen, 3. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. November 2011; abgerufen am 29. September 2016.
  4. Burkard von Roda: Das Haus zum Kirschgarten. Kaufmannspalais und Ordenshaus der Tempelritter – eine Freimaurer-Architektur in Basel. Christoph Merian Verlag, Basel, 2020, ISBN 978-3-85616-924-4.