Projektive Dimension

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Die projektive Dimension ist ein homologischer Begriff aus der kommutativen Algebra. Sie misst, wie weit ein Modul davon entfernt ist, projektiv zu sein. Ein projektiver Modul hat die projektive Dimension Null.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit kommutativer Algebra. Insbesondere sind alle betrachteten Ringe kommutativ und haben ein Einselement. Ringhomomorphismen bilden Einselemente auf Einselemente ab. Für weitere Details siehe Kommutative Algebra.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die projektive Dimension eines Moduls über einem Ring ist die kleinste Zahl , sodass es eine exakte Sequenz

mit projektiven Moduln (also eine projektive Auflösung) gibt, falls es überhaupt eine solche Zahl gibt, ansonsten unendlich.

Die projektive Dimension eines Moduls über einem Ring wird (u. a.) mit

notiert.

Drei Sätze über die projektive Dimension[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gelten folgende Sätze:

Erster Satz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ist ein Modul über einem Ring , so sind äquivalent:

  • .
  • Für alle -Moduln und alle ist Extn(M,N)=0.

Zweiter Satz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ist ein endlich erzeugter Modul über einem noetherschem lokalen Ring , so ist

Dabei ist die Tiefe des Moduls.

Dritter Satz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ist

eine exakte Sequenz von -Moduln, hat ein Modul genau dann eine endliche projektive Dimension, wenn die anderen beiden Moduln eine endliche projektive Dimension haben.

In diesem Fall gilt:

Beispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ist ein regulärer lokaler Ring mit Restklassenkörper , so ist

Insbesondere gibt es damit Beispiele von Moduln von jeder beliebigen projektiven Dimension.

Globale Dimension[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ist ein -Modul, so wird unter der globalen Dimension (auch: kohomologischen Dimension) die „Zahl“ verstanden mit:

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die globale Dimension eines Körpers ist Null.
  • Die globale Dimension eines Dedekindringes ist 1, falls er kein Körper ist.

Charakterisierung regulärer Ringe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein noetherscher lokaler Ring ist genau dann regulär, wenn seine globale Dimension endlich ist. In diesem Fall ist seine globale Dimension gleich seiner Krulldimension.

Daraus folgt insbesondere die Aussage, dass die Lokalisierung lokaler regulärer Ringe wieder regulär ist.

Injektive Dimension[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analog zur projektiven Dimension wird die injektive Dimension als die kleinste Länge einer injektiven Auflösung definiert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]