Sibirische Keulenschrecke

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Sibirische Keulenschrecke

Sibirische Keulenschrecke (Gomphocerus sibiricus), Männchen

Systematik
Ordnung: Heuschrecken (Orthoptera)
Unterordnung: Kurzfühlerschrecken (Caelifera)
Familie: Feldheuschrecken (Acrididae)
Unterfamilie: Grashüpfer (Gomphocerinae)
Gattung: Gomphocerus
Art: Sibirische Keulenschrecke
Wissenschaftlicher Name
Gomphocerus sibiricus
(Linnaeus, 1767)
Sibirische Keulenschrecke (Gomphocerus sibiricus), Weibchen
Nahaufnahme einer Sibirischen Keulenschrecke

Die Sibirische Keulenschrecke (Gomphocerus sibiricus) ist eine Kurzfühlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken (Acrididae). Die Art ist die einzige ihrer Gattung in Europa.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 18 bis 25 mm große Art lässt sich leicht an den schwach gekeulten und abgeplatteten (am Ende nicht weißen) Fühlerspitzen, dem bucklig gewölbten Halsschild und bei den Männchen an den blasenförmig verdickten Vorderschienen erkennen. Die Färbung bildet eine variable Mischung aus Braun-, Grün- und Grautönen, teils auch Gelbtönen. Der charakteristische und recht laute Gesang besteht aus einer schnellen Reihung von „trä“-Silben, die in 15 bis 20 Sekunden langen Versen vorgetragen werden.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art kommt als einzige Heuschreckenart Deutschlands ausschließlich im bayrischen Alpenraum vor. Ihr flächenmäßig größter Verbreitungsschwerpunkt ist der Landkreis Oberallgäu. Sie ist eine eurosibirische Art mit dem Hauptverbreitungsareal in Sibirien. In Mittel- und Südeuropa ist sie auf die Hochgebirge beschränkt: Pyrenäen und Sierra de Guadarrama, mittlerer und südlicher Apennin, Alpen, Karpaten, Balkangebirge und Kaukasus.

Typische Lebensräume in Deutschland sind trockene, rohboden- bzw. felsreiche, steinige und möglichst vollsonnige alpine Rasen bzw. Rasenkomplexe verschiedener Ausprägungen.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sibirische Keulenschrecke ernährt sich herbivor. Die Eiablage erfolgt in den Boden. Die Sibirische Keulenschrecke ist aus anderen Ländern bekannt für enorme Bestandsschwankungen bis hin zu Massenvermehrungen. Massenvermehrungen mit Schadwirkung für die Landwirtschaft sind aus Deutschland jedoch bisher nicht bekannt geworden. Trotz guter Flugfähigkeit scheint sie nicht in der Lage zu sein, alle geeigneten Habitate im Alpenraum zu besiedeln.

Gefährdung und Schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorkommen in Deutschland scheinen stabil zu sein.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gomphocerus sibiricus. Fauna Europaea, abgerufen am 23. August 2009.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schlumprecht/Waeber: Heuschrecken in Bayern. Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3883-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sibirische Keulenschrecke (Gomphocerus sibiricus) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien