Trollhand

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Trollhand

Trollhand (Hypocreopsis lichenoides)

Systematik
Klasse: Sordariomycetes
Unterklasse: Hypocreomycetidae
Ordnung: Krustenkugelpilzartige (Hypocreales)
Familie: Krustenkugelpilzverwandte (Hypocreaceae)
Gattung: Scheinflechtenpilze (Hypocreopsis)
Art: Trollhand
Wissenschaftlicher Name
Hypocreopsis lichenoides
(Tode) Seaver

Die Trollhand oder auch Weiden-Scheinflechtenpilz (Hypocreopsis lichenoides) ist eine Pilzart aus der Familie der Krustenkugelpilzverwandten. Der Saprobiont wächst auf abgestorbenen Ästen.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Makroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die flachen Stromata sind 16–36(–110) mm breit, 2–4 mm dick und weisen am Rand radiär verlaufende Wülste oder separate Lobi auf, wodurch sie an eine knorrige Hand erinnern. Ihre Farbe wechselt von gelbbraun (Konidienform) bis zu rotbraun (Hauptfruchtform) und erscheint bei Reife im Frühjahr durch die Perithecien punktiert. Die Fruchtkörper wachsen meist einzeln, selten auch in Gruppen.

Mikroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die schmal zylindrischen Schläuche enthalten jeweils 8 Sporen. Die Sporen sind elliptisch bis breit spindelförmig, dünnwandig, hyalin, nahezu glatt, einfach septiert und veränderlich in der Größe. Sie variieren von 22 bis 30 × 6–9 μm.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Trollhand kommt vorwiegend an toten, aber noch ansitzenden Ästen von verschiedenen Weiden, Haselnuss und Vogelkirsche, ferner auch an Faulbaum, Weiß-Fichte, Espe, Roter Holunder und anderen Gehölzen vor. Sie siedelt in feuchten Wäldern und Gebüschen. Auch wurde sie in der Nähe von Torfmooren gefunden. Sehr oft kommt sie auf alten Fruchtkörpern der Tabakbraunen Borstenscheibe (Hymenochaete tabacina) vor. In Jahn (1990) wird vermutet, dass die Art speziell auf bereits von Weißfäulepilzen zersetztem Holz als sogenannter Nachfolgepilz vorkommt.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Trollhand hat ein weites, wenn auch lückenhaftes Vorkommen in der nördlichen Hemisphäre in Nordamerika und Europa. Sie ist in Skandinavien recht häufig,[1] sodass der deutsche Name direkt aus dem Schwedischen übernommen wurde. In Mitteleuropa hingegen kommt sie nur selten vor.[2] So ist sie in Österreich nur von einem Fundort in der Nähe von Graz und einem in Kärnten bekannt.[3]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Gminder, Peter Karasch: Das Kosmos-Handbuch Pilze, Stuttgart 2023, ISBN 978-3-440-17027-4, S. 712.
  • Herrmann Jahn: Pilze an Bäumen. Patzer, Berlin 1990.
  • Svengunnar Ryman & Ingmar Holmåsen: Pilze. Bernhard Thalacker Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-8781-5043-1.
  • M. Stasinska, 2004. Hypocreopsis lichenoides P. Karst (Fungi, Ascomycetes), new to Poland. ACTA SOC. BOT. POL. 73: 135–137. Online

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GBIF Portal
  2. M. Stasinska, 2004. Hypocreopsis lichenoides P. Karst (Fungi, Ascomycetes), new to Poland. ACTA SOC. BOT. POL. 73: 135-137
  3. Mykologische Datenbank Österreichische Mykologische Gesellschaft, 2021, abgerufen 2023-11-12

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trollhand (Hypocreopsis lichenoides) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien