Internationale Vereinigung der physiologischen Wissenschaften

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International Union of Physiological Sciences
(IUSP)
Logo
Rechtsform Internationale Nichtregierungsorganisation
Gründung 1970 in Washington, D.C. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Sitz Toronto, Kanada Kanada
Zweck Globale Dachorganisation für physiologische Wissenschaften
Vorsitz Julie Chan Taiwan Taiwan
Geschäftsführung Ulrich Pohl Deutschland Deutschland
Website http://www.iups.org/

Die Internationale Vereinigung der physiologischen Wissenschaften (IUPS), ist die globale Dachorganisation auf dem medizinischen Gebiet der physiologischen Forschung[1].

Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als sich Ende des 19. Jahrhunderts die Fortschritte in der Medizin immer mehr beschleunigten, wovon auch die Physiologie partizipierte, wurde von Physiologen in vielen Ländern der Wunsch zu einem Zusammentreffen laut, um Kollegen anderer Staaten persönlich kennen zu lernen, die bis zu jener Zeit nur aus der Fachliteratur bekannt waren. Und so wurde 1889 in Basel in der Schweiz der erste Kongress dieser Art organisiert und dort auch gleich vereinbart, diese Treffen an wechselnden Orten turnusgemäß alle drei Jahre zu wiederholen. Und so fand 1892 in Lüttich in Belgien das nächste Treffen statt. Dieser Zyklus wurde auch bis 1989 beibehalten; nur während den Zeiten der beiden Weltkriege unterbrochen. Ab 1989 folgten die Weltkongresse in einem Rhythmus von vier Jahren. Trotzdem dauerte es vom ersten Treffen in Basel bis 1929 als in Boston mit der Konstitutionierung und der Wahl zu einem Ständigen Komitee diese Symposien auch de jure ihren vorläufigen offiziellen Rahmen bekamen.

Der administrative Rahmen der Union wurde aber erst auf dem Kopenhagener Treffen in Dänemark beraten und 1953 in Montreal (Kanada) ratifiziert. Die Gründungsländer waren Argentinien, Australien, Belgien, Kanada, Chile, Frankreich, Westdeutschland, Italien, Japan, Niederlande, die skandinavischen Länder, Spanien, Schweiz, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Uruguay und die Sowjetunion, womit die Internationale Vereinigung der physiologischen Wissenschaften (IUPS) endgültig aus der Taufe gehoben wurde. Ungefähr gleichzeitig spalteten sich aber die Biochemiker und Pharmakologen ab und gründeten ihre eigenen Organisationen.

1955 bekam sie Sitz und Stimme im Präsidium des Internationalen Wissenschaftsrats (ISC), bzw. deren Vorgängerorganisation dem Internationalen Wissenschaftsrat (ICSU). Gleichzeitig wurde sie Vollmitglied bei dem Rat für Internationale Organisationen der medizinischen Wissenschaft (CIOMS) und des Internationalen Rates für Labortierwissenschaften (ICLAS)[2]. !956 traten Ungarn und die Tschechoslowakei der IUPS bei[3]. 1959 folgten Polen und Rumänien, sowie die Lateinamerikanische Vereinigung für Physiologie.

Auf dem Kongress 1962 in Leiden (Niederlande), bekamen Finnland und Schweden, zuvor durch die skandinavische physiologische Gesellschaft vertreten die Vollmitgliedschaft, dazu Chile, zuvor von der ALACF repräsentiert und Bulgarien, die Republik China (Taiwan), Ägypten, Israel, die Türkei und Jugoslawien.

Endgültig saturierte sich die IUSP in juristischem Sinn 1969 als Non-Profit-Organisation mit Sitz der Administration in Washington, D.C. (USA), wie es auf einer Resolution der Vollversammlung ein Jahr zuvor am selben Ort beschlossen worden ist[4].

Auftrag und Zweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die IUPS fördert und vernetzt die biophysiologische Forschung auf nationaler und internationaler Ebene. Dazu nutzt sie alle Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnologie. Sie veranstaltet und unterstützt Symposien, Workshops und Konferenzen auf nationaler und multinationaler Ebene.

Die Union besteht aus 45 nationalen Mitgliedern[5], 13 assoziierten Mitgliedern[6], 2 angeschlossenen Mitgliedern[7] und 5 regionalen Mitgliedern[8].

Zusammen mit der American Physiological Society (APS) verlegt die IUPS zweimonatlich das Periodikum Physiology[9][10]

Seit 2010 arbeitet die IUSP unter Dach des Internationalen Wissenschaftsrats (ISC) interdisziplinär mit 10 weiteren Organisationen zusammen, bei denen sich die selbst gesetzten Ziele und Aufträge überschneiden.[11]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um ihre Aktivitäten möglichst effektiv zu gestalten, hat sich die IUSP acht sogenannte Kommissionen geschaffen, in denen genau definierte Aufgaben verteilt sind[12]:

Kongresse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1889 Basel Schweiz Schweiz
1892 Lüttich Belgien Belgien
1895 Bern Schweiz Schweiz
1898 Cambridge England England
1904 Brüssel Belgien Belgien
1907 Heidelberg Deutschland Deutschland
1910 Wien Osterreich Österreich
1913 Groningen Niederlande Niederlande
1920 Paris Frankreich Frankreich
1923 Edinburgh Schottland Schottland
1926 Stockholm Schweden Schweden
1929 Boston Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
1932 Rom Italien Italien
1935 Sankt PetersburgMoskau Russland Russland
1938 Zürich Schweiz Schweiz
1947 Oxford England England
1950 Kopenhagen Danemark Dänemark
1953 Montreal Kanada Kanada
1956 Brüssel Belgien Belgien
1959 Buenos Aires Argentinien Argentinien
1962 Leiden Niederlande Niederlande
1965 Tokio Japan Japan
1968 Washington, D.C. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
1971 München Deutschland Deutschland
1974 Neu-Delhi Indien Indien
1977 Paris Frankreich Frankreich
1980 Budapest Ungarn Ungarn
1983 Sydney Australien Australien
1986 Vancouver Kanada Kanada
1989 Helsinki Finnland Finnland
1993 Glasgow Schottland Schottland
1997 Sankt Petersburg Russland Russland
2001 Christchurch Neuseeland Neuseeland
2005 San Diego Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
2009 Kyoto Japan Japan
2013 Birmingham England England
2017 Rio de Janeiro Brasilien Brasilien

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mission and Vision. IUSP, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Juli 2017; abgerufen am 20. April 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iups.org
  2. International Council for Laboratory Animal Science. ICLAS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  3. IUPS is a member since 1955. ISC, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  4. History. IUPS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  5. Adhering Bodies. IUPS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  6. Associate Members. IUPS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  7. Affiliated Societies. IUPS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  8. Regional Members. IUPS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  9. Physiology. IUPS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  10. Physiology. APS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  11. Bio-Unions/ICSU. IUPS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  12. Commission. IUPS, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).