KHD T4M 625 R

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KHD T4M 625 R
erhaltene Deutz-Lok Deutz 55888
erhaltene Deutz-Lok Deutz 55888
erhaltene Deutz-Lok Deutz 55888
Nummerierung: KBE V6
RLE D 52, 56–57
Häfen Köln GmbH 1–6
und andere
Anzahl: etwa 76
Hersteller: KHD
Baujahr(e): 1953–1961
Achsformel: B
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 7.370 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 50 m
Dienstmasse: 28.000 kg
Reibungsmasse: 28.000 kg
Radsatzfahrmasse: 14.000 kg
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Installierte Leistung: 177 kW (240 PS)
Motorentyp: KHD T4M 625R
Motorbauart: Vierzylinder-Zweitakt-Dieselmotor
Leistungsübertragung: hydraulisch
Bremse: Indirekte Bremse Bauart Knorr

Die KHD T4M 625R sind zweiachsige Diesellokomotiven mit Stangenantrieb, die für den leichten Rangierdienst konzipiert wurden. Sie wurden von 1953 bis 1961 von Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) gebaut und bei verschiedenen Privatbahnen in Deutschland und Europa eingesetzt. Mehrere Lokomotiven der Reihe sind erhalten.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven entstanden zu einer Zeit, als beim Hersteller KHD die Motorbezeichnung identisch mit der Lokomotivbezeichnung war. Grundlage ihrer Bezeichnung war die Einführung einer neuen Motorreihe, die als wassergekühlte Zweitaktmotoren mit V-förmig angeordneten Zylindern konstruiert war. Die V-Anordnung ermöglichte niedrigere Bauhöhen der Motoren und dadurch auch niedrigere Motorhauben, um die Streckensicht für den Lokführer zu verbessern.[1]

Die Entwicklung beinhaltete zunächst den Bau von 25 Lokomotiven mit der Bezeichnung KHD T4M 525R, zur gleichen Zeit entstanden auch Lokomotiven mit einer Motorleistung von 240 bis 260 PS und der Bezeichnung KHD T4M 625R Bauart B, die in den Abmessungen identisch waren. Die Lokomotiven KHD T4M 625R Bauart B werden zudem als Typ KS240B bezeichnet.[2] Diese Bezeichnung wurde vermutlich für die bis 1961 produzierten Lokomotiven gewählt.

In derselben Zeitspanne wurden ferner elf Lokomotiven mit der Achsfolge C gebaut und mit einem Motor mit sechs Zylindern ausgerüstet, die als KHD T6M 625R bezeichnet wurden.[3]

Geliefert wurden nach Deutschland:

Verkäufe außerhalb Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die restlichen Lokomotiven gingen nach Italien, Frankreich, Schweiz und in die Niederlande.[4]

Schweden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Schweden wurden 41 Lokomotiven geliefert: (Trafik AB Grängesberg-Oxelösunds Järnväg: TGOJ V1 811–815; Malmö-Limhamns Järnväg: MLJ Z6 11; Statens Järnvägar: SJ Z6 342–356, später SJ Z64 342–356 sowie SJ Z64 387–396 und 412–421).

Ende der 1970er Jahre modernisierten die SJ ihre Loks. Der ursprüngliche Deutz-Motor wurde bei Z64 345, 346, 348, 350, 387–390, 396, 412–416 und 418–420 durch einen stärkeren Scania-Motor ersetzt. Dadurch konnte die Höchstgeschwindigkeit geringfügig auf 53 km/h erhöht werden. Die Führerhäuser wurden umgebaut und lärmisoliert.

2019 waren als Museumslokomotiven vorhanden:

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven wurden analog der Wehrmachtslokomotive WR 200 B 14 mit zwei Achsen, die über die zwischen den Achsen angeordnete Blindwelle und Kuppelstangen angetrieben wurden, ausgeführt. Das Führerhaus befand sich am hinteren Ende der Lokomotive. Gegenüber der Vorkriegsausführung konnte die Bauhöhe der Vorbauten verringert werden. Der Dieselmotor war ein Vierzylinder-Zweitakt-Dieselmotor der Bezeichnung T4M 625R. Er war wassergekühlt und konnte mit Druckluft angelassen werden.[1] Zur Kraftübertragung wurde ein Strömungsgetriebe von Voith verwendet.

Ursprünglich waren die Lokomotiven mit einfachen Scheinwerfern ausgerüstet,[5] später haben sie Scheinwerfer mit integrierten Schlussleuchten erhalten.

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Einsatz der Lokomotiven war der leichte Verschub und Übergaben auf kurzen Strecken.

Köln-Bonner Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die KBE erhielt 1957 eine Lokomotive. Sie wurde 1981 an eine Baufirma in Hattingen und von dort Anfang der 1990er Jahre nach Italien verkauft. Der weitere Verbleib ist nicht bekannt.[6]

Ruhr-Lippe Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die RLE bezeichnete ihre drei Lokomotiven mit D52, D56 und D57 gegeben.

Die D52 kam 1982 zur Museumseisenbahn Hamm. Sie besitzt seit 2007 die NVR-Nummer 98 80 0270 052-0 D-MEH im deutschen Fahrzeugeinstellungsregister.[7]

Die D56 war bis 1981 im Einsatz und wurde dann abgestellt und nach Italien verkauft. Der weitere Verbleib ist nicht bekannt.[8] Den gleichen Weg ging die D 57.[9]

Häfen Köln GmbH[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

V 25 bei Historischer Schienenverkehr Wesel

Die Lokomotive mit der KHD-Werksnummer Deutz 56122, eine der sechs Lokomotiven der Häfen Köln GmbH, ist als Museumslokomotive vorhanden. Nach verschiedenen Einsätzen in Deutschland ist sie beim Verein Historischer Schienenverkehr Wesel und wird dort als V25 bezeichnet.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eduard Bündgen: Die Köln-Bonner Eisenbahn 1891–1992. EK-Verlag, Freiburg 1994, ISBN 3-88255-502-5, S. 209–213 (Köln-Bonner Eisenbahn).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Friedrich Risse: Die Diesellokomotiven und Triebwagen der WLE. DGEG Medien, Hövelhof 2011, S. 22–25 (Westfälische Landesbahn AG).
  2. Eduard Bündgen: Die Köln-Bonner Eisenbahn 1891–1992. EK-Verlag, Freiburg 1994, ISBN 3-88255-502-5, S. 209–213 (Köln-Bonner Eisenbahn).
  3. Lieferliste über die Lokomotiven KHD RD T6M 625 R Bauart C auf www.rangierdiesel.de
  4. Lieferliste über die Lokomotiven KHD RD T4M 625 R Bauart B auf www.rangierdiesel.de
  5. Foto der Lokomotiven RLE D 56 und D 57 bei Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt
  6. Datenblatt über die KBE V6 bei rangierdiesel.de
  7. Datenblatt über die RLE D 52 bei rangierdiesel.de
  8. Datenblatt über die RLE D 56 bei rangierdiesel.de
  9. Datenblatt über die RLE D 57 bei rangierdiesel.de
  10. Datenblatt über die Häfen Köln GmbH 1 bei rangierdiesel.de