Katholische Gemeinschaft Shalom

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Die Katholische Gemeinschaft Shalom (en.: Shalom Catholic Community, pt.: Comunidade Católica Shalom) ist eine Vereinigung von Gläubigen in der römisch-katholischen Kirche. Sie wurde 1982 in Brasilien gegründet und 1992 vom Heiligen Stuhl als eine internationale katholische Organisation päpstlichen Rechts anerkannt. Die Gemeinschaft zählt 110 Gemeinden in 20 Ländern und zählt zu ihren Mitgliedern ungefähr 3.000 Brüder und Schwestern des geweihten Lebens, Priester und Seminaristen, sowie ungefähr 30.000 von ihnen umsorgte Menschen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. Juli 1982 wurde die Katholische Gemeinschaft Shalom durch den damaligen brasilianischen Studenten Moyes Louro de Azevedo Filho und einer kleinen Gruppe von Gleichgesinnten gegründet. Unterstützung fand er beim Erzbischof der Erzdiözese Fortaleza Aloísio Leo Arlindo Kardinal Lorscheider OFM und somit begann es zunächst mit einem Brötchenladen und einer angegliederten kleinen Bibliothek. 1983 begann man langsam und stetig mit dem Aufbau einer Gebetsgruppe.

Dieses erste „Zentrum Schalom“ wurde von Familien, Kindern und unterschiedlichsten Menschen besucht. Daraus entstand 1985 die erste „Lebensgemeinschaft“ von Jugendlichen, die ihr Versprechen zum geweihten Leben abgelegt hatten. 1995 wurde die erste Satzung erstellt und 1996 entstand die erste „Allianz aus Jugendlichen und Erwachsenen“. Aus den bisherigen Gebetsgruppen entwickelte sich die Evangelisierung und es entstand der Wunsch, ein eigenes Haus zu errichten. 1998 erteilte Erzbischof Cláudio Kardinal Hummes OFM der Gemeinschaft die bischöfliche Genehmigung. Die Gemeinschaft ist kooperatives Mitglied im Katholischen Verbund der charismatischen Bundesgemeinschaften und -vereinigungen. Im Jahr 2007 erteilte der Päpstliche Rat für die Laien der Gemeinschaft für die Dauer von 5 Jahren den päpstlichen Status „ad experimentum“.[1] Am 22. Februar 2013, also 30 Jahre nach der Gründung, erteilte der Heilige Stuhl das endgültige päpstliche Anerkennungsdekret zu einer „Internationalen privaten Vereinigung von Laien Päpstlichen Rechts“.

Selbstverständnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Lebensgemeinschaften leben Ehepaare, gottgeweihte Jugendliche, erwachsene Männer und Frauen sowie Priester. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen eine Lebensperspektive zu geben. Diese wollen sie auf kreative Art und Weise für die Frohe Botschaft Christi begeistern. Das gemeinsame Leben beruht auf persönlicher Begegnung, durch das Studium des Wortes Gottes, durch Gebet und der täglichen Teilnahme an der Liturgie. In ihrem Wirken streben sie nach den Lebensmodellen des heiligen Franz von Assisi (1181/1182–1226) und der heiligen Teresa von Ávila (1515–1582), sie wollen ihren Lebensstil nach den Worten des Evangelisten Lukas ausrichten, der im Neuen Testament über den Ernst der Nachfolge (14,25-37 EU), der bedingungslosen Nachfolge und dem totalen sich zur Verfügung stellen schrieb. Somit unterstreichen sie ihre spirituelle Grundhaltung zu den Franziskanern. Die Namenswahl stammt vom hebräischen Wort „Schalom“ (en.: Shalom) ab und bedeutet Unversehrtheit, Heil oder Frieden; gleichzeitig wird er als eine Befreiung von jedem Unheil und Unglück verstanden und steht auch für Gesundheit, Wohlfahrt, Sicherheit und Ruhe.

Organisation und Ausweitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kerngemeinschaften bilden die „Lebensgemeinschaften“, sie bestehen aus gottgeweihten Männern und Frauen, die nächstgrößeren Gemeinschaften sind die Allianzen. Zur Verwirklichung ihrer Zielvorstellungen betreibt die Gemeinschaft vier Radiostationen, ein Verlagshaus, eine Schule, acht Fachschulen für Gesundheits- und Krankenpfleger, zwei Altenheime, vier Zentren zur Drogentherapie und insgesamt 64 Häuser für die Evangelisierung.[2] Die circa 3.000 Mitglieder verteilen sich auf acht Länder, davon in Europa vier, im Nahen Osten und Nordamerika je ein Land und in Südamerika zwei Länder. Als zu betreuende Menschen werden etwa 30.000 angegeben. Zur Publikation gehört die Monatszeitschrift „Shalom Maná“. Der Hauptsitz befindet sich in Fortaleza (Brasilien).

In Deutschland wurde 2016 die erste Niederlassung der Gemeinschaft im sauerländischen Arnsberg gegründet.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heiliger Stuhl erkennt Statuten der Gemeinschaft „Shalom“ an (16. März 2007) [1], aufgerufen am 5. Oktober 2014
  2. “Auf kreative Art und Weise für die frohe Botschaft Jesu Christi begeistern” Gemeinschaft aus Brasilien mit Musik und Theater beim “Treffpunkt Weltkirche” [2]; mit Foto des Gründers Moyes Louro de Azevedo Filho
  3. Radikale Nachfolge Jesu. Kirchenzeitung "Der Dom" (Erzbistum Paderborn), abgerufen am 23. März 2018.