Olivia Anna Livki

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Olivia Anna Livki (* 2. April 1984[1] in Opole), bürgerlich Olivia Anna Schnitzler, auch bekannt als LiVKi, ist eine deutsche Sängerin/Songschreiberin, Musikerin, Arrangeurin, Regisseurin und Produzentin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Livki ist polnischer Abstammung und wuchs im Schwarzwald in Süddeutschland auf. Ihre Mutter, eine polnische Sängerin und ihr Vater, ein deutscher Elektronik-Ingenieur, hatten sich in Jordanien kennengelernt, wo sie sich aus beruflichen Gründen aufhielten. Als Olivia Livki sechs Jahre alt war, zog sie mit ihrer Mutter nach Deutschland. Die Familie ließ sich zuletzt in Villingen-Schwenningen nieder. Livki machte 2004 ihr Abitur am Gymnasium am Hoptbühl. Nach einem abgebrochenen Regie-Studium zog sie nach Berlin, wo sie 2008 ein Studium der Filmwissenschaft, englischen Philologie und allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin mit einem Bachelor of Arts abschloss. 2018 machte sie ihren Master of Arts in Filmwissenschaft und eine Weiterbildung zur Film- und Videocutterin. Seit 2009 arbeitet Livki als Musikerin und gründete das Label L I V V Music, um darauf seit 2011 ihre Alben zu veröffentlichen. Dieses existierte bis 2020, als sie ihr letztes Album herausbrachte.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits als Kind spielte Livki Klavier und nahm an Schulaufführungen teil. Zu ihren Kindheitseinflüssen gehörten nach eigenen Angaben afroamerikanische Künstler wie Aretha Franklin, John Lee Hooker und Dr Dre sowie die Filmemacher Alfred Hitchcock, Billy Wilder, Orson Welles und Stanley Kubrick. Im Alter von zehn Jahren schrieb, montierte und führte Livki Regie bei ihrem ersten 45-Film Die Erben, einer Parodie von Film-Noir- und Hitchcock-Klassikern. Mit 16 machte sie eine englischsprachige Kurz-Dokumentation über Aldous Huxleys Brave New World, sowie den Holocaust-Kurzfilm Unbetitelt, der auf Janusz Korczaks Ghetto-Tagebüchern basiert und ihr die Teilnahme an Festivals sowie mehrere Auszeichnungen einbrachte. Während ihres Studiums in Berlin entstand außerdem der Film Origin of Species.

2009 beendete Livki ihr drittes Demo The Smiling Face of Progress und produzierte die zwei Internetvideos Girl vs. City (Live-Performance) und Hologram (Stop-Motion-Animations-Video). Im Juni desselben Jahres spielte sie erste Konzerte in Berlin und New York City. 2010 stellten sich die Sessions zu ihrem Debütalbum, die einen großen Teil des Budgets verschlangen, als meist erfolglos heraus. Um neue finanzielle Mittel zu organisieren, nahm Livki an einem Musikerwettbewerb im polnischen Fernsehen teil. Ihr Auftritt löste einen Internet-Hype und reges Medieninteresse in Polen aus. Ihre Videos von 2009 wurden von über 300.000 Menschen angesehen, das Youtube-Video ihres Auftritts 180.000 mal. Auf das Demo TSFOP wurde von tausenden Internetnutzern zugegriffen.

Im November 2011 erschien das Konzept-Album The Name of This Girl Is. Es wurde von Livki geschrieben, arrangiert und produziert und von den amerikanischen Produzenten Patrick Dillett (Here Lies Love) und Ron Allaire gemischt. Beim Album-Artwork, das Livki selbst konzipierte und entwarf, arbeitete sie mit dem schottischen Komikzeichner Iain Sommerville zusammen. Auf dem Album finden sich drei Songs, die zuvor bereits als Demos vom nie erschienenen The Smiling Face of Progress im Internetumlauf waren und zwei, die den polnischen Fernsehzuschauern bekannt waren. Das Album erschien im Selbstverlag, verkaufte sich rund 1000 mal und wurde von Kritikern in Polen positiv bewertet.[2][3] Livki spielte als Opener von Lenny Kravitz in Torwar, Warschau. Sie trat außerdem beim OFF Festival[4] und Coke Live Music Festival 2011[5] auf.

Im Juli 2012 unterschrieb Livki einen Lizenz-Vertrag mit EMI. Im Herbst 2012 erschien The Name of This Girl Is als Neuauflage mit drei weiteren Tracks und einer Single.

2014 arbeitete sie mit dem Produzenten Sterling Fox und veröffentlichte unter ihrem Zweit-Künstlernamen LiVKi die Single Dark Blonde Rises, die auf dem New Yorker Indie-Label Silver Scream Records erschien.[6] 2015 erschien Livkis zweites Album Strangelivv auf ihrem Label L I V V, sowie in Polen als Teil ihres Vertrages mit EMI (das mittlerweile von Warner Music übernommen worden war).

2016 erschien, wieder unter dem Namen LiVKi, die EP I Am Carthago Pt.1, deren Single Noke auf der Listen to Berlin-Compilation der Berlin Music Commission vertreten war.[7]

Ende 2019 erschien innerhalb der Listen to Berlin-Compilation 2018/19 der Song Spectacular, dessen offizieller Release als Single und Video am Ende Februar 2020 folgte.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oft als Bass-spielende Sängerin angesehen, verbindet ihre Musik die Einheit von Stimme und E-Bass (mit wenig Tieftönen und Betonung auf verzerrten Mittel- und Hochtönen, ähnlich dem E-Gitarrenklangs) mit komplexen elektronischen Beats und Samples, orchestralen Arrangements, melodischen Popsongs, sowie Elementen von Ethno-Percussion und Chören die aus der Vervielfältigung ihrer eigenen Stimme zusammengesetzt sind. Sie selbst bezeichnet ihr Genre als „Global (oder Global Village) Voice’n’Bass“. Ihre Einflüsse reichen von afroamerikanischer (Blues, Gospel/Spiritual, Funk, Hip-Hop), Artrock, Postpunk, Alternative-Pop, bis hin zu westafrikanischer, indischer, indonesischer und arabischer Musik.

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singles

  • 2011: Tel Aviv (L I V V)
  • 2012: Tennis Rackets (Various Artists, OST Big Love) B-Side: Song for the TV (EMI)
  • 2012: Abby Abby (Choir Girl Remix) (EMI)
  • 2013: Earth Moves (EMI)
  • 2013: Blood Ponies (Parlophone/L I V V)
  • 2014: Dark Blonde Rises (Silver Scream Records)
  • 2016: Noke (L I V V)
  • 2020: Spectacular (L I V V)

Alben

  • 2011: The Name of This Girl Is (L I V V)
  • 2012: The Name of This Girl Is – Extended (EMI)
  • 2015: Strangelivv (Warner Music /L I V V)
  • 2020: Digital Dissidents (L I V V)

Compilations

  • 2012: Big Love OST (EMI). Song: Tennis Rackets
  • 2016: Listen to Berlin 2016/17 (BMC) Song: Noke
  • 2019: Listen to Berlin 2018/19 (BMC) Song: Spectacular

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Olivia Anna Livki. Abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
  2. muzyka.interia.pl (Memento des Originals vom 16. April 2013 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/muzyka.interia.pl
  3. muzyka.interia.pl (Memento des Originals vom 22. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/muzyka.interia.pl
  4. off-festival.pl (Memento des Originals vom 26. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/off-festival.pl
  5. muzyka.interia.pl (Memento des Originals vom 22. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/muzyka.interia.pl
  6. Silver Scream Records. Abgerufen am 8. Februar 2020.
  7. Various – Listen To Berlin 2016/17. Abgerufen am 8. Februar 2020.