Nalibaki

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Nalibaki | Naliboki
Налібакі | Налибоки
(belarus.) | (russisch)
Staat: Belarus Belarus
Woblasz: Minsk
Koordinaten: 53° 46′ N, 26° 29′ OKoordinaten: 53° 46′ N, 26° 29′ O
Zeitzone: Moskauer Zeit (UTC+3)
Postleitzahl: 222683
Nalibaki (Belarus)
Nalibaki (Belarus)
Nalibaki
Kloster St. Mariä Himmelfahrt
Panoramaaufnahme von Süden

Nalibaki (belarussisch Налібакі, russisch Налибоки) ist ein Dorf im Rajon Stoubzy in der Minskaja Woblasz in Belarus. Das Dorf liegt im nördlichen Teil des Rajons und gehört zum Selsawet Nalibaki.

Massaker von Nalibaki[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der deutschen Besetzung wurde das bis zum Zweiten Weltkrieg in Ostpolen liegende Dorf am 8. Mai 1943 gegen 5 Uhr morgens von den im Nalibaki-Wald stationierten sowjetischen Partisanen der Stalin-Brigade, unter ihnen jüdische Partisanen, überfallen und ausgeraubt. Der Angriff dauerte etwa 2–3 Stunden, dabei wurden mindestens 128 polnische Zivilisten, vorwiegend Männer, aber auch 3 Frauen, männliche Jugendliche und ein zehnjähriges Kind getötet und etliche Gebäude niedergebrannt. Bei den Ermordeten handelte es sich um wirkliche oder vermutete Mitglieder der im Ort im August 1942 als Reaktion auf Plünderzüge der Partisanen und kriminellen Banden gegründeten polnischen Selbstverteidigung (Bürgerwehr). Die sowjetische Seite brach überraschend den bisher herrschenden Nichtangriffspakt zwischen den Partisanen und der Bürgerwehr. In den Meldungen der sowjetischen Partisanen wurde der Angriff als Ausschaltung einer deutschen Garnison dargestellt, in Wirklichkeit waren zur Zeit des Angriffs keine Deutschen im Ort.[1]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gelände des Friedhofs befindet sich das im Jahre 1900 errichtete Kloster St. Mariä Himmelfahrt. 2005–2006 wurde im Dorf die Kirche des Erzengels Michael gebaut.

Das Dorf ist vom Landschaftsschutzgebiet Nalibokskaja Puschtscha (Nalibokier Heide) umgeben. Der Name des Naturreservats leitet sich vom Namen des Dorfes ab.

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nalibaki, Stoŭbcy District – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Верхняе Панямонне: альманах лакальнай гісторыі. In: LiveJournal. 20. April 2012; (belarussisch).
  • Налибоки. In: Globus.tut.by. 9. April 2020; (belarussisch, Bilder).
  • Florian Dierl: Handlungsspielräume unter deutscher Besatzung. In: ghwk.de. 2006, archiviert vom Original am 4. Oktober 2007;.
  • Святлана Адамовіч (Swetlana Adamowitsch): Касцёл у Налібаках. In: ave-maria.by. März 2012; (belarussisch).
  • Налібакі. In: vedaj.by. (belarussisch, englisch, russisch, polnisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Śledztwa w biegu: Zbrodnie komunistyczne. In: ipn.gov.pl. April 2013, archiviert vom Original am 2. Juni 2013; abgerufen am 20. April 2020 (polnisch).
    Komunikat dot. śledztwa w sprawie zbrodni popełnionych przez partyzantów sowieckich w latach 1942–1944 na terenie byłego województwa nowogródzkiego. In: ipn.gov.pl. Abgerufen am 7. Februar 2018 (polnisch).