GBU-57 Massive Ordnance Penetrator

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GBU-57 Massive Ordnance Penetrator

Testabwurf einer GBU-57
Testabwurf einer GBU-57

Allgemeine Angaben
Typ Fliegerbombe
Heimische Bezeichnung GBU-57, Massive Ordnance Penetrator, MOP
Herkunftsland Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller Boeing & Northrop Grumman
Entwicklung 2003
Indienststellung 2011
Einsatzzeit Im Dienst
Stückpreis 3,5 Mio. US-Dollar
Technische Daten
Länge 7,77 m[1]
Durchmesser 800 mm
Gefechtsgewicht 13.607 kg
Ausstattung
Lenkung Trägheitsnavigationsplattform & GPS
Gefechtskopf 2.603 kg M6-Sprengstoff[1]
Zünder Verzögerungszünder
Waffenplattformen Bomber
Listen zum Thema

Die GBU-57A/B Massive Ordnance Penetrator (MOP, englisch für schwerer Bomben-Eindringkörper) ist eine von den US-amerikanischen Konzernen Boeing und Northrop Grumman entwickelte präzisionsgelenkte bunkerbrechende Bombe mit sehr hoher Durchschlagskraft.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine MOP im Waffenschacht einer B-2 (beides Attrappen)

Die MOP wurde nach dem Irakkrieg konzipiert, um auch tief eingegrabene, massive und gehärtete Bunkeranlagen, sogenannte „Hard and Deep Buried Targets“ (HDBTs), mit einem einzigen Treffer zerstören zu können. So konnten auch die stärksten bunkerbrechenden Bomben, BLU-109 und BLU-116, einige irakische Bunker nicht auf Anhieb ausschalten, sodass man gezwungen war, mehrere Angriffe auf dasselbe Ziel zu fliegen.

Das Programm, dessen Existenz 2006 noch bestritten wurde, wurde von der Defense Threat Reduction Agency (DTRA) finanziert. Die Offenlegung des Programms fand im Oktober 2007 statt, als in offiziellen Budgetplänen 300 Millionen US-Dollar für die Entwicklung der MOP gefordert wurden. Diese Anfrage umfasste auch die Integration der Waffe in die Northrop B-2, wofür rund 88 Mio. US-Dollar veranschlagt waren.

Alle Arbeiten wurden von Boeings Phantom-Works-Abteilung durchgeführt. Northrop Grumman erhielt im September 2007 einen Auftrag über 2,5 Mio. US-Dollar, um eine nicht genannte Anzahl B-2-Bomber für den Einsatz der MOP zu modifizieren. Im Oktober 2009 erhielt Boeing vom Pentagon den Auftrag, B-2-Bomber so umzurüsten, dass sie die Bombe transportieren können. Das Vertragsvolumen belief sich dabei auf 50 Millionen US-Dollar. Ein Auftrag zur Produktion von acht MOP-Bomben im August 2011 markierte den Beginn der Produktion und der Indienststellung, wobei der Stückpreis bei 3,5 Millionen US-Dollar lag.[2]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die MOP bezieht ihr Penetrationspotenzial hauptsächlich aus ihrem äußerst hohen Gewicht von 13,6 Tonnen und der daraus resultierenden kinetischen Energie beim Aufprall. Sie soll damit eine bis zu zehnmal größere Durchschlagskraft besitzen als andere aktuell verfügbare Waffen.

Durch ihr hohes Gewicht ist die Auswahl an Trägerflugzeugen jedoch stark limitiert, so dass nur schwere Bomber wie die Rockwell B-1B, Northrop B-2 und Boeing B-52 die Bombe einsetzen können. Aktuell ist als Träger jedoch nur die B-2 vorgesehen. Zur Steuerung wird ein gekoppeltes und störresistentes GPS/INS-System verwendet. Die Lenkung und Stabilisierung erfolgt mit vier ausklappbaren Gitterflossen am Heck.

Strategische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuletzt seit Zuspitzung der Krise um das iranische Atomprogramm und der damit verbundenen Möglichkeit eines Angriffs auf die Atomanlagen des Irans haben besonders potente bunkerbrechende Waffen im Arsenal der US-Streitkräfte große Bedeutung gewonnen. Viele der Anlagen zur Urananreicherung liegen mehrere Meter unter der Erde, geschützt von massiven Gesteinsschichten oder Stahlbeton. So kann die Anlage in Fordo bei Ghom lediglich mit dem MOP zerstört werden.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Massive Ordnance Penetrator – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Airforcemag.com: GBU-57 MOP
  2. strategypage.com – Biggest Bunker Buster Ever Is In Production
  3. Iran: Ohne die US-Luftwaffe kann Israel wenig ausrichten ZEIT ONLINE, abgerufen am 13. August 2012