Antiochenisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa

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Seit dem Jahr 2013 Hauptsitz des Metropoliten, die Kathedrale St. Dimitrios in Köln-Seeberg.

Die Antiochenisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa ist eine Erzdiözese des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Antiochien. Derzeitiger Metropolit ist Isaak (Barakat) mit Sitz in Köln.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Auswanderungswellen aus dem Nahen Osten begannen am Ende des 19. Jahrhunderts.[1] Ab 1969 kamen antiochenisch-orthodoxe Familien insbesondere aus der türkischen Provinz Hatay als Gastarbeiter nach Deutschland. Weitere folgten ab 1976 als Asylbewerber aufgrund von Verfolgungen in der Türkei. Geistliche Betreuung erhielten die Ankommenden und entstehenden Gemeinden durch Vertreter und in der russisch-orthodoxen Auslandskirche sowie der griechisch-orthodoxen Metropolie.[2]

Im Jahr 1982 wurde in Paris ein Vikariat – mit Bischof Gabriel (Salibi) – des Patriarchats von Antiochien gegründet. Dieser wurde 2000 Metropolit der neugegründeten Metropolie von Zentral- und Westeuropa. Der Sitz des ehemaligen Vikariats blieb in Paris. Ihm folgte 2008 Youhanna (Yazigi) als Metropolit. 2010 wurde Bischof Hanna (Haikal) zum Weihbischof von Berlin ernannt.[2] Infolge des Bürgerkriegs in Syrien und der anschließenden Flucht Vieler stieg die Zahl der Rum-Orthodoxen ab 2011 deutlich an.[3]

Nach der Wahl von Metropolit Youhanna zum Patriarchen, mit neuem Namen Johannes X., gründet dieser die Metropolie für Deutschland und Mitteleuropa (umfasst Österreich, die Niederlande und Ungarn) und ernannte Isaak (Barakat) zum Metropoliten.[2] Die Einführung in das Amt erfolgte am 24. November 2013 in der Kirche St. Dimitrios durch Patriarch Johannes X. Anwesend war unter anderem der evangelische Bischof Martin Hein. Metropolit Isaak war zuvor Weihbischof in Damaskus.[4] Zehn Jahre später wurde im Jahr 2023 in Dollendorf/Blankenheim das erste antiochenisch-orthodoxe Kloster auf dem Gebiet der Diözese gegründet.[5]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Metropoliten

  • Seit 2013 Isaak (Barakat)

Weitere Bischöfe

  • Weihbischof Hanna (Haikal), Sitz: Berlin

Zur Metropolie gehören rund 24.000 Gläubige,[6] verteilt auf mehr als 30 Gemeinden (davon zwei in Österreich und zwei in den Niederlanden),[3] die von 21 Priestern betreut werden.[2] 2022 erhielt sie den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts durch das Land Nordrhein-Westfalen.[7] Der Gottesdienst wird überwiegend auf Arabisch, aber zunehmend auch auf Deutsch zelebriert.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Antiochenisch-Orthodoxe (Rum-Orthodoxe) Kirche. Abgerufen am 6. März 2024.
  2. a b c d Die Metropolie – Antiochenisch-Orthodoxe Metropolie. 2. März 2024, abgerufen am 6. März 2024 (deutsch).
  3. a b Amtsjubiläum des für Österreich zuständigen antiochenischen… Abgerufen am 6. März 2024.
  4. Medienhaus der Ev von Kurhessen-Waldeck | Onlineredaktion: Partnerschaften. Abgerufen am 6. März 2024.
  5. Klostereinweihung des neuen rum-orthodoxen Klosters in Dollendorf - ein Interview mit Eminenz Isaak Barakat. Abgerufen am 6. März 2024 (deutsch).
  6. Allgemeines – Antiochenisch-Orthodoxe Metropolie. 2. März 2024, abgerufen am 6. März 2024 (deutsch).
  7. SGV Inhalt : Verordnung zur Verleihung der Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts an die Antiochenisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa mit Sitz in Köln sowie an die Maktab Tarighat Oveyssi Shahmaghsoudi („School of Islamic Sufism“) mit Sitz in Düsseldorf | RECHT.NRW.DE. Abgerufen am 6. März 2024.
  8. Wer oder was ist die Rum-Orthodoxe Kirche, die ihren Ursprung in der Türkei hat? Abgerufen am 6. März 2024 (deutsch).