Mia Amor Mottley

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Mia Mottley
Amtszeit 25. Mai 2018 –
Staatsoberhaupt Sandra Mason
Vorgänger Freundel Stuart
Wahlkreis St. Michael North East
Geboren am 1. Oktober 1965
Partei BLP
Amtssitz Ilaro Court
Beruf Rechtsanwältin

Mia Amor Mottley QC (* 1. Oktober 1965) ist eine Politikerin der Barbados Labour Party (BLP) aus Barbados und seit dem 25. Mai 2018 erste Premierministerin ihres Landes.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mottley ist seit 1994 Mitglied des Parlaments von Barbados. Von 1994 bis 1996 war sie Bildungsministerin. Im Jahr 2001 wurde sie zur ersten und bisher einzigen (Stand: 2019) Generalstaatsanwältin ihres Landes und zugleich Innenministerin ernannt. Anschließend war sie von 2003 bis 2008 stellvertretende Premierministerin und von 2006 bis 2008 Wirtschaftsministerin.

Als Oppositionsführerin gelang Mottley bei der Parlamentswahl am 24. Mai 2018 ein Erdrutschsieg, bei der die BLP 74,6 Prozent der Stimmen und alle 30 Parlamentssitze erhielt. Am folgenden Tag wurde sie als achte und erste weibliche Premierministerin von Barbados vereidigt. Bei den Wahlen 2022 gewann sie mit ihrer Partei erneut alle 30 Sitze und wurde darauf erneut Premierministerin.[1] Neben diesem Amt ist Mottley auch Ministerin für Finanzen, Wirtschaft und Investitionen sowie Ministerin für nationale Sicherheit und den Zivildienst.[2]

2018 setzte Mottley die Schuldendienstzahlungen ihres Landes aus und einigte sich nach Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) unter Leitung von Christine Lagarde, dass Barbados einmalig massive Ausgabenreduktionen und Steuererhöhungen durchführte. Der IWF verzichtete im Gegenzug auf weitergehende Austeritätsmaßnahmen und setzte stattdessen ein Investitionsprogramm zum Ausbau der Infrastruktur auf und führte „Klimarisiko-Klauseln“ in die Schuldenrückzahlungsregelungen ein, darunter beispielsweise die Regel, wonach Barbados nach künftigen Naturkatastrophen zwei Jahre lang alle Schuldendienstzahlungen aussetzen kann.[3]

2022 organisierte sie in der Hauptstadt Bridgetown die sogenannte „Bridgetown-Initiative“. Diese fordert von Geberländern, Investoren, IWF und Weltbank einen neuen globalen Klimafonds, der bei Investitionsprojekten dem Nutzen für den Klimaschutz Priorität gegenüber einer potenziellen Rendite einräumt. Sie verlangt außerdem eine Steuer auf den Verbrauch fossiler Energien, um Klimafolgen in ärmeren Ländern ausgleichen zu können.[3]

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2021 wurde Mottley vom United Nations Environment Programme (UNEP) der Champions of Earth Award verliehen.[4] Im Jahr 2022 wurde sie von der BBC in die Liste der 100 Women aufgenommen.[5] 2024 erhielt sie den Ewald-von-Kleist-Preis.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cynthia Barrow-Giles: Mia Amor Mottley: divine right to rule or change agent? In: Dies. (Hrsg.): Women in Caribbean politics. Ian Randle Publishers, Kingston, Jamaica 2011, ISBN 976-637-670-0, S. 127 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mia Mottley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helen Pidd: Barbados PM Mia Mottley who broke with Queen wins landslide second term. In: The Guardian. 20. Januar 2022, abgerufen am 9. Januar 2023 (englisch).
  2. barbadosparliament.com: Hon. Miss Mia Amor Mottley, Q.C., LL.B. (englisch, abgerufen am 29. November 2019)
  3. a b https://www.zeit.de/2023/27/mia-mottley-paris-klima-gipfel-emmanuel-macron Andrea Böhm auf zeit-online.de: Mia Mottley – Sie legt sich mit den Reichen an, 22. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023
  4. Transformative changemakers named UN's 2021 Champions of the Earth. In: unep.org. 7. Dezember 2021, abgerufen am 7. Dezember 2021 (englisch).
  5. BBC 100 Women 2022: Who is on the list this year? - BBC News. Abgerufen am 3. Januar 2023 (britisches Englisch).
  6. https://securityconference.org/en/news/full/ewald-von-kleist-award-2024/ abgerufen am 19. Februar 2024