Messier 90

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Galaxie
Messier 90
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Abbildung des Zentralbereichs von Messier 90, erstellt mithilfe des Hubble-Weltraumteleskops
AladinLite
Sternbild Jungfrau
Position
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension 12h 36m 49,8s[1]
Deklination +13° 09′ 47″[1]
Erscheinungsbild
Morphologischer Typ SAB(rs)ab; LINER; Sy[1]
Helligkeit (visuell) 9,4 mag[2]
Helligkeit (B-Band) 10,2 mag[2]
Winkel­ausdehnung 9,5′ × 4,4′[2]
Positionswinkel 23°[2]
Inklination 56°
Flächen­helligkeit 13,3 mag/arcmin²[2]
Physikalische Daten
Zugehörigkeit Virgo-Galaxienhaufen[1]
Rotverschiebung −0,000784 ± 0,000013[1]
Radial­geschwin­digkeit (−235 ± 4) km/s[1]
Hubbledistanz
H0 = 73 km/(s • Mpc)
(44 ± 8) · 106 Lj
(13,5 ± 2,5) Mpc [1]
Masse ca. 5 × 1012 M☉ M
Durchmesser 150.000 Lj
Geschichte
Entdeckung Charles Messier
Entdeckungsdatum 18. März 1781
Katalogbezeichnungen
M 90 • NGC 4569 • UGC 7786 • PGC 42089 • CGCG 070-192 • MCG +02-32-155 • IRAS 12343+1326 • VCC 1690 • Arp 76 • GC 3111 •

Messier 90 (auch als NGC 4569 bezeichnet) ist eine Balken-Spiralgalaxie im Sternbild Jungfrau auf der Ekliptik. Die Galaxie ist ein Mitglied des Virgo-Galaxienhaufen und vermutlich an die Galaxie IC 3583 gravitativ gekoppelt (Arp 76). Halton Arp gliederte seinen Katalog ungewöhnlicher Galaxien nach rein morphologischen Kriterien in Gruppen. Diese Galaxie gehört zu der Klasse Spiralgalaxien mit einem kleinen Begleiter hoher Flächenhelligkeit auf einem Arm (Arp-Katalog).

Messier 90 ist eine Galaxie vom Typ Sab in der Hubble-Sequenz, scheint aber für eine Galaxie dieses Typs recht alt zu sein. Die Galaxie weist keine Sternentstehungsgebiete auf, und man geht daher davon aus, dass die Galaxie sich in ein linsenförmiges System ohne Spiralarme vom Typ S0 entwickeln wird.

Die Entfernung wurde verschiedentlich, überwiegend mithilfe der Tully-Fisher-Beziehung bestimmt, wobei sich Werte von 9,3 bis 16,8 Mpc ergeben.

Im Gegensatz zur ähnlich großen Galaxie Messier 89, die nur 0,6° südlich liegt, bewegt sie sich mit fast ebenso großer Geschwindigkeit auf uns zu. Dies kann durch die Dynamik des sehr massereichen Virgo-Haufens erklärt werden.

Die Galaxie wurde am 18. März 1781 von dem französischen Astronomen Charles Messier entdeckt.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Messier 90 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jeff Kanipe und Dennis Webb: The Arp Atlas of Peculiar Galaxies – A Chronicle and Observer´s Guide, Richmond 2006, ISBN 978-0-943396-76-7
  • König, Michael & Binnewies, Stefan (2019): Bildatlas der Galaxien: Die Astrophysik hinter den Astrofotografien, Stuttgart: Kosmos, S. 154

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e NASA/IPAC EXTRAGALACTIC DATABASE
  2. a b c d e SEDS: NGC 4569
  3. Seligman