PESA Baureihe 21WE

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PESA Baureihe 21WE
14WE-04 der SKM in Warszawa Zachodnia
14WE-04 der SKM in Warszawa Zachodnia
14WE-04 der SKM in Warszawa Zachodnia
Nummerierung: 21WE 001–011
Anzahl: 11
Hersteller: Pesa Bydgoszcz Typ 21WE
Baujahr(e): ab 2011
Achsformel: Bo’2’2’Bo’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 58.950 mm
Höhe: 4.280 mm
Breite: 2.880 mm
Drehzapfenabstand: 3 × 16.300 mm
Drehgestellachsstand: 2.700 mm
Dienstmasse: 107,3 t
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Stundenleistung: 740 kW
Dauerleistung: 4 × 500 kW (4× 679,5 PS)
Treibraddurchmesser: 1000 mm
Laufraddurchmesser: 940 mm
Raddurchmesser: 840
Stromsystem: 3 kV =
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Sitzplätze: 162
Stehplätze: 255
Fußbodenhöhe: 760 bis 800 mm

Die Triebwagen der Baureihe 21WE von Pesa in Bydgoszcz sind dreiteilige elektrische Triebzüge, die seit 2012 bei verschiedenen Transportunternehmen in Polen, vorrangig durch Polregio, eingesetzt werden. Die Fahrzeuge sind als Ersatz für verschiedene Altbautriebwagen der PKP vorgesehen und gehören zu einer zweiteiligen bis sechsteiligen Plattform des Herstellers.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 vereinbarte PESA mit Polregio den Bau der ersten dreiteiligen Version aus ihrer aus mehreren Fahrzeugtypen bestehenden Plattform ELF. Der Name des Typs bedeutet Electric low Flor – deutsch wörtlich: elektrisch Niederflur.

Die Fahrzeuge werden durch vier Drehstrom-Asynchronmotoren angetrieben und haben zwei Antriebswagen sowie dazwischen einen Mittelwagen. Das erste Fahrzeug wurde 2012 ausgeliefert und von Olsztyn aus auf verschiedenen Verbindungen eingesetzt.[1]

Bis 2020 wurden zehn weitere Fahrzeuge des Typs gebaut, die zumeist durch Polregio eingesetzt werden. Drei Fahrzeuge erhielt 2012 die Woiwodschaft Ermland-Masuren,[2] drei Fahrzeuge 2017/2018 die Woiwodschaft Karpatenvorland[3] und zwei 2018 die Woiwodschaft Kujawien-Pommern.[2] Außerdem erhielt noch die Koleje Śląskie 2017 bis 2020 drei Fahrzeuge.[4][5]

Zuerst wurden die Fahrzeuge mit der PKP-Bezeichnung EN62 versehen, zwischenzeitlich erhielten sie auch die Typ-Kennzeichnung.[6][7]

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Produktfamilie orientiert sich an vorhandene Konstruktionen wie dem Siemens Desiro, Alstom Coradia Continental oder Bombardier Talent 2. Merkmal ist die Verwendung als niederfluriges Fahrzeug bei S-Bahnen bis hin zum Schnellzug mit der entsprechenden Anzahl von Mittelwagen. Sie wurden zusammen mit dem PESA 219M von dem Designteam Bartosz Piotrowski und Arkadiusz Sobkowiak entworfen.[8] Die Fahrzeuge werden auch für die Spurweite von 1520 mm angeboten. Die Triebköpfe sind mit den Mittelwagen mit Jakobs-Drehgestellen verbunden. Sie besitzen eine Scharfenbergkupplung.

Die Triebdrehgestelle werden durch Drehstrom-Asynchronmotoren über durch IGBT gesteuerte Umrichter angetrieben. Die Traktionsausrüstung ist auf dem Dach der Triebfahrzeuge untergebracht. Das zweistufigem Federsystem besteht aus der primären Federung mit Schraubenfedern, die sekundäre Federung ist eine Luftfederung. Die Fahrzeuge entsprechen der europäischen Norm für passive Sicherheit.

Die Wagenkästen sind in Spantenbauart ausgeführt, die Profile wurden aus höherfestem und korrosionsträgem Material hergestellt. Alle Türen befinden sich im Niederflurbereich und sind mit Schiebetritten zur Spaltüberbrückung an Bahnsteigen mit niederer Einstiegshöhe von 550 mm ausgerüstet. Die Mittelwagen sind mit Längssitzen, die Triebköpfe mit Niederflur- und Hochflurbereichen besitzen Quersitze in der Anordnung 2+2. Die Triebzüge sind mit Videoeinrichtung ausgerüstet und besitzen ein umfangreiches Fahrgastinformationssystem.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: PKP-Baureihe EN62 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahn PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3, S. 99.
  2. a b Marek Graff Nowoczesne elektryczne zespoły trakcyjne w Polsce in „Technika Transportu Szynowego”. 5–6/2014, Seite 34–47. Emi-press. ISSN 1232-3829
  3. EN62 auf der Internetseite von transinfo.pl
  4. Information über den EN62-009 der Koleje Śląskie auf transinfo.pl
  5. Information über den EN62-010 auf der Internetseite von kolejeslaskie.com
  6. Foto des ehemaligen EN62 001 2019 in Katowice auf bahnbilder.de
  7. Fotografie von dem ehemaligen EN62-003 2019 in Katowice auf bahnbilder.de
  8. Erwähnung des Designbüros Piotrowski und Sobkowiak im Zusammenhang mit dem ATR220