Pack (Gemeinde Hirschegg-Pack)

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Pack (ehemalige Gemeinde)
Ortschaft
Historisches Wappen von Pack
Historisches Wappen von Pack
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Wappen
Katastralgemeinde Pack
Pack (Gemeinde Hirschegg-Pack) (Österreich)
Pack (Gemeinde Hirschegg-Pack) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Voitsberg (VO), Steiermark
Gerichtsbezirk Voitsberg
Pol. Gemeinde Hirschegg-Pack
Koordinaten 46° 58′ 38″ N, 14° 59′ 5″ OKoordinaten: 46° 58′ 38″ N, 14° 59′ 5″ Of1
Höhe 1116 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 411 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 3.906,18 ha (31. Dez. 2019)dep1
Postleitzahlenf0 8583, 8584, 9451 Hirschegg-Pack
Vorwahl +43/3146 (Modriach)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 16193
Katastralgemeinde-Nummer 63348
Zählsprengel/ -bezirk Pack (61629 002)
Bild
Lage der ehemaligen Gemeinde Pack im Bezirk Voitsberg (Stand 2014)
Eigenständige Gemeinde bis Ende 2014
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
411

Pack ist eine ehemalige Gemeinde und Ortschaft mit 411 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2023[1]) im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Voitsberg in der Steiermark in Österreich. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark ist Pack seit 2015 mit der Gemeinde Hirschegg zusammengeschlossen,[2] die neue Gemeinde führt den Namen Hirschegg-Pack. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Pack liegt beim Packsattel westlich von Graz, an der Grenze zwischen der Steiermark und Kärnten. Die Gemeinde liegt in der Packalpe im Norden der Koralpe. In ihr befinden sich einige kleine Fundorte von Turmalin, Epidot, Beryll, Titanit, Zirkon, Kassiterit und Spodumen.[4]

Pack umfasst nur eine Katastralgemeinde, welche den gleichen Namen trägt. Ihr Hauptverkehrsweg ist die Packer Straße. Der Packabschnitt der Südautobahn A 2 unterfährt die Gemeinde im etwa zwei Kilometer langen Kalcherkogeltunnel, an dessen Südportal die Autobahnabfahrt Pack zum Gemeindegebiet und zur Packer Straße führt.

Die Nachbargemeinden von Pack sind im Osten Edelschrott und Modriach, im Süden Kloster, im Westen Preitenegg und im Norden Hirschegg.

Im Süden der Gemeinde liegt im Ortsteil Packwinkel die Hebalm mit dem gleichnamigen Schigebiet.

Die Gemeinde liegt am Packer Bach, der an der Hebalm entspringt und bei der Stampf in die Teigitsch mündet. Vorher liegt am Packer Bach, der auch Stauseebach genannt wird, der Packer Stausee (an der Einmündung des Modriach Baches). Um diesen Stausee hat sich ein beliebtes Freizeitgebiet entwickelt.

Pack liegt am Nord-Süd-Weitwanderweg sowie am Europäischen Fernwanderweg E6.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name wird aus slowenisch paka „Hügel, Anhöhe“, auch Bezeichnung für die Wasserscheide (slowenisch paka voda „das verkehrt, nach der anderen Seite fließende Wasser“) abgeleitet.[5] Eine andere Deutung bezieht sich darauf, dass am Packsattel eine Grenze verlief, an der Waren umgeladen, umgepackt werden mussten (eine ähnliche Ableitung ist für die „Heb-“almen des steirischen Randgebirges belegt, an denen Waren zwischen verschiedenen Transportwägen umgehoben werden mussten).[6] Eine ältere Bezeichnung des Gebietes „Vier Thöre“ leitet sich von einer Straßenkreuzung ab, deren Verbindungen mit vier Toren abgeschlossen waren.

Im 15. und 16. Jahrhundert lag Pack nach der Vierteleinteilung der Steiermark 1462 zunächst im Bereich der Obersteiermark im „Viertel enhalb der Piberalm“ und dort im Judenburger Viertel. Zu diesem Viertel gehörte auch das Kainachtal bis nach Ligist und Lieboch, Übelbach und Thal westlich von Graz. Im Jahr 1677 wurde das Kainachtal und seine Umgebung, damit auch das Gebiet von Pack, aus dem Viertel Judenburg gelöst und zum „Viertel zwischen Mur und Traa“ (Drau), dem Vorgänger des Marburger Kreises gezogen, in dem es zunächst auch nach den Gebietsreformen unter Maria Theresia und Joseph II. blieb. Ab dem 1. November 1783 kam das Kainachtal vom Marburger Kreis zum Grazer Kreis.

Am 6. Mai 1543 weihte Philipp Renner als Koadjutor des Lavanter Bischofs Leonhard Peurl „ad eccl. parrochialem in der Packh“ eine Glocke.[7] Die Bischöfe von Lavant hatten als Suffraganbischöfe des Salzburger Erzbischofs das Recht, in den zum Erzbistum Salzburg gehörenden Gebieten Weihen vorzunehmen, auch wenn die jeweilige Pfarre nicht zu ihrem Bistum gehörte (Pack gehörte bereits damals zur Diözese Seckau).

Das Gemeindegebiet gehörte im 16. und 17. Jahrhundert für die niedere Gerichtsbarkeit zum „Burgfried der Ämter Pack, Hirscheck und Modriach“, für die höhere (Blut-)Gerichtsbarkeit zum Landgericht Voitsberg-Greißenegg der Grundherrschaft Obervoitsberg.[8] Dies galt allerdings nur außerhalb des Dachtraufes: Innerhalb dessen lag die volle niedere Gerichtsbarkeit im 16. Jahrhundert beim jeweiligen Grundherren.[9] Die Pack galt bereits damals als wichtiger Übergang, was durch ihre Aufnahme in das Werk „Topographia Ducatus Stiriae, Graz 1681“ von Georg Matthäus Vischer dokumentiert ist.

Ab 1770, der ersten Personen- und Häusererfassung in Österreich, sind Menschen, Zugvieh und Häuser aus Pack selbständig erfasst. Diese Erfassung fand im Rahmen der Heeresreformen unter Maria Theresia und Joseph II. statt. Sie führte zur Einführung der „Numerierungsabschnitte“ (auch Konskriptionsgemeinden genannt). Pack war ein solcher Abschnitt. Gemeinsam mit dem Numerierungsabschnitt Modriach gehörte Pack zum westlichen Teil des Werbbezirks Ligist.[10][11] Aus dem Numerierungsabschnitt wurde in den Jahren danach die gleichnamige Steuergemeinde[12] und Katastralgemeinde Pack.[13]

Die Gemeinde entstand 1850 ohne Gebietsveränderung aus der Katastralgemeinde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hirschegg-Pack

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der ehemaligen Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Landkarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  3. § 3 Abs. 10 Z 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014, Nr. 31, Jahrgang 2014, ZDB-ID 705127-x, S. 4.
  4. Leopold Weber (Hrsg.): „Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Österreichs. Erläuterungen zur metallogenetischen Karte von Österreich 1 : 500.000 unter Einbeziehung der Industrieminerale und Energierohstoffe.“ Archiv für Lagerstättenforschung, Band 19, Wien 1997, Geologische Bundesanstalt, ISBN 3-900312-98-2, ISSN 0253-097X, S. 317. (PDF, 43 MB)
  5. Bergnamenverzeichnis
  6. Gerhard Artl, Gerhard H. Gürtlich, Hubert Zenz: „Kohle und Bahn. 150 Jahre Graz-Köflacher-Eisenbahn.“ Verlag Fassbaender, Wien 2010, ISBN 978-3-902575-38-8, S. 47.
  7. Oskar Veselsky: „Die Konsekrationsberichte aus den Ordinations- und Konsekrationsprotokollen der Bischöfe von Lavant im 16. Jahrhundert.“ In: Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK, XI. Band, Graz 1997, Selbstverlag der HLK, ohne ISBN, S. 110.
  8. Anton Mell: „Hohe und niedere Strafgerichtsbarkeiten. Landgerichte und Burgfrieden in Steiermark.“ In: Anton Mell, Hans Pirchegger: „Steirische Gerichtsbeschreibungen“. Als Quellen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, I. Abteilung, Landgerichtskarte: Steiermark, In der Reihe: „Quellen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Steiermark“ I. Band. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark, Graz 1914, allgemein: S. XX–XLIV. Zum Burgfried: S. 229.
  9. Mell: „Strafgerichtsbarkeiten“, Seite XXVI.
  10. Manfred Straka: „Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Erläuterungen zur ersten Lieferung des Historischen Atlasses der Steiermark.“ Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, XXXI. Band. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK, Selbstverlag der HLK, Graz 1978, S. 207.
  11. Manfred Straka: „Numerierungsabschnitte und Werbbezirke der Steiermark 1779/81.“ Karten im Maßstab 1:300.000. In: „Historischer Atlas der Steiermark.“ Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK, Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1977, 1. Lieferung: „Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850.“ Blatt 2 (Blatt Nord).
  12. Manfred Straka: „Steuergemeinden und Werbbezirke der Steiermark 1798–1810.“ Karten im Maßstab 1:300.000. In: „Historischer Atlas der Steiermark.“ Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK, Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1977, 1. Lieferung: „Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850.“ Blatt 4 (Blatt Nord)
  13. Manfred Straka: „Katastralgemeinden und Werbbezirke der Steiermark 1818–1848.“ Karten im Maßstab 1:300.000. In: „Historischer Atlas der Steiermark.“ Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK, Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1977, 1. Lieferung: „Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850.“ Blatt 6 (Blatt Nord).