Gelbbrauner Brachkäfer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Rhizotrogus aestivus)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gelbbrauner Brachkäfer

Gelbbrauner Brachkäfer (Rhizotrogus aestivus)

Systematik
Familie: Blatthornkäfer (Scarabaeidae)
Unterfamilie: Melolonthinae
Tribus: Melolonthini
Untertribus: Rhizotrogina
Gattung: Rhizotrogus
Art: Gelbbrauner Brachkäfer
Wissenschaftlicher Name
Rhizotrogus aestivus
(Olivier, 1789)
Gelbbrauner Brachkäfer (Rhizotrogus aestivus), Frontalansicht

Der Gelbbraune Brachkäfer (Rhizotrogus aestivus) ist ein Käfer aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gelbbraun gefärbten Käfer haben eine Körperlänge von 12 bis 18 Millimetern und besitzen das typische Aussehen der Blatthornkäfer.[1][2][3] Die Flügeldecken (Elytren) sind an der Naht, den Seiten und am Hinterrand dunkelbraun.[1] Die Basis des Halsschildes ist deutlich gesäumt.[1] Die 10-gliedrigen Fühler besitzen einen 3-gliedrigen Fächer.[1][3]

Vorkommen und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gelbbraune Brachkäfer kommt in der westlichen Paläarktis (weite Teile Europas) vor.[4] In Nordeuropa (Britische Inseln, Skandinavien, Baltikum) fehlt die Käferart.[3] Ihr Verbreitungsgebiet reicht nach Kleinasien und in den Kaukasus.[3] In Deutschland gilt die Art als "gefährdet" (Rote Liste – Stufe 3).[5] Die wärmeliebende Käferart bevorzugt als Lebensraum Trockenhänge, Halbtrockenrasen, sandige Flussauen, Brachflächen und Lichtungen.[6][2]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Käfer fliegen von Anfang April bis Juni.[1] Die meist dämmerungsaktiven Käfer findet man häufig an Eichen (Quercus).[6][2] Die Engerlinge fressen an den Wurzeln verschiedener Pflanzen und benötigen 2–3 Jahre für ihre Entwicklung.[1]

Der Gelbbraune Brachkäfer fliegt gerade zu der Zeit, wenn die Großen Hufeisennasen nach ihrem Winterschlaf wieder Nahrung aufnehmen. In dieser für die Fledermäuse kritischen Zeit, wenn noch zusätzlich die Weibchen trächtig sind, bildet speziell diese Käferart eine wichtige Nahrungsquelle.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Karel Hůrka: Brouci – Käfer Brouci Ceske a Siovenske republiky Käfer der Tschechischen und Slowakischen Republik. KODIAK, ISBN 80-86447-11-1, S. 93.
  2. a b c Karl Wilhelm Harde, Frantisek Severa und Edwin Möhn: Der Kosmos Käferführer: Die mitteleuropäischen Käfer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-06959-1, S. 254
  3. a b c d Gelbbrauner Brachkäfer. www.insektenbox.de, abgerufen am 9. März 2017.
  4. Rhizotrogus aestivus. insektoid.info, abgerufen am 9. März 2017.
  5. Rote Liste gefährdeter Blatthornkäfer (Coleoptera: Lamellicornia) Bayerns. (PDF 52,8 KB) Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 9. März 2017.
  6. a b Klaus Koch: Die Käfer Mitteleuropas – Ökologie – Band 2, Goecke & Evers Verlag, Krefeld, 1989, ISBN 3-87263-040-7, S. 373
  7. Koordinationsstellen für Fledermausschutz. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 9. März 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gelbbrauner Brachkäfer (Rhizotrogus aestivus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien