Mycosphaerella graminicola

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Mycosphaerella graminicola

Septoria tritici

Systematik
Klasse: Dothideomycetes
Unterklasse: Dothideomycetidae
Ordnung: Rußtaupilzartige (Capnodiales)
Familie: Mycosphaerellaceae
Gattung: Mycosphaerella
Art: Mycosphaerella graminicola
Wissenschaftlicher Name
Mycosphaerella graminicola
(Fuckel) J.Schröt.

Mycosphaerella graminicola (Anamorphe: Septoria tritici) ist ein Pilz und Erreger der Blattdürre, einer Krankheit von Weizen und anderen Gräsern wie Gerste. Der Erreger tritt in allen Weizenanbaugebieten der Welt auf[1] und ist die wirtschaftlich bedeutendste Weizenkrankheit im Vereinigten Königreich.[2][3]

Morphologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asexuelle Form (Septoria tritici): Die asexuellen Sporen (Pycnidiosporen) sind hyalin und haben eine Größe von etwa 1,7–3,4 × 39–86 μm, mit 3 bis 7 Septen und werden in Pyknidien gebildet. Die Bildung von Keimschläuchen kann an lateraler oder terminaler Position erfolgen. Sporenranken (Cirrhi), die bei feuchter Witterung aus den Pyknidien austreten, haben eine milchige bis weiße Färbung. Wird der Pilz auf Nährmedien kultiviert, werden mitunter hyaline unseptierte Mikrosporen gebildet (Größe etwa 1–1,3 × 5–9 μm), die sich ähnlich wie Hefen durch Teilung vermehren können.[4]

Sexuelle Form: Die sexuell gebildeten Ascosporen werden in Fruchtkörpern gebildet, die als Pseudothecien bezeichnet werden. Diese Fruchtkörper sind dunkelbraun und haben einen Durchmesser von 68 bis 114 μm. Die Schläuche, in denen jeweils 8 Ascosporen gebildet werden, heißen Asci und haben eine Größe von 11 bis 14 × 30–40 μm. Ascosporen sind hyalin, elliptisch, und 2,5–4 × 9–16 μm groß, mit zwei Zellen ungleicher Länge.[4]

Epidemiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Periode zwischen Infektion und Bildung von Sporen wird als Latenzzeit bezeichnet und beträgt 20,35 ± 4,15 Tage im Weizen. Die Dauer der Latenzzeit nimmt mit zunehmender Temperatur ab.[5]

Fungizidresistenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europäische Isolate von Zymoseptoria tritici sind größtenteils resistent gegen Fungizide, die als Wirkstoffe Strobilurine enthalten. Die Resistenz beruht auf einer Mutation des Gens, das für das Protein codiert, das wiederum die Bindungsstelle für das Fungizid darstellt.[6]

Symptombilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diagnosecenter für Pflanzenkrankheiten: Septoria tritici[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. European handbook of Plant Diseases. Blackwell Scientific Publications, 1988.
  2. ADAS: UK pest disease and weed incidence reports 1998–2009. Abgerufen am 13. Januar 2011.
  3. PESTICIDES FORUM MEETING DATE 17 June 2003. (PDF) ADAS, abgerufen am 25. Januar 2015.
  4. a b M. V. Wiese: Compendium of wheat diseases. American Phytopathological Society, 1987, S. 124.
  5. M. Henze, M. Beyer, H. Klink, J-A. Verreet: Characterizing meteorological scenarios favorable for Septoria tritici infections in wheat and estimation of latent periods. In: Plant Disease. 91, 2007, S. 1445–1449. apsjournals.apsnet.org
  6. B. A. Fraaije, H. J. Cools, J. Fountaine, D. J. Lovell, J. Motteram, J. S. West, J. A. Lucas: Role of ascospores in further spread of QoI-resistant cytochrome b alleles (G143A) in field populations of Mycosphaerella graminicola. In: Phytopathology. 95, 2005, S. 933–941 apsjournals.apsnet.org
  7. bayercropscience.de