Wiedergeburt (bulgarische Partei)

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Възраждане
Wiedergeburt
Partei­vorsitzender Kostadin Kostadinow
Gründung 2014
Gründungs­ort Sofia, Bulgarien
Haupt­sitz Sofia
Aus­richtung Nationalismus
Populismus
Farbe(n)
  • Schwarz
  • Gold
  • Narodno Sabranie
    37/240
    Europapartei Identität und Demokratie Partei
    Website vazrazhdane.bg

    Wiedergeburt (bulgarisch Възраждане, Wasraschdane) ist eine nationalistische, rechtsextreme, pro-russische, populistische politische Partei in Bulgarien, die im August 2014 gegründet wurde. Ihr Vorsitzender ist Kostadin Kostadinow.

    Programm und Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Wiedergeburt kritisiert die im Zuge der COVID-19-Pandemie in Bulgarien von der Regierung getroffenen Maßnahmen und initiierte im Januar 2022 eine Demonstration gegen die Impfpolitik, in deren Verlauf es zu einem Versuch der Demonstranten kam, das Parlament zu stürmen.[1] Ebenfalls beteiligten sich Parteianhänger wiederholt an Protesten gegen die Beteiligung Bulgariens an der NATO-geführten Unterstützung der Ukraine im Zuge des russischen Überfalls 2022, und solidarisierten sich durch „Z“-Symbole mit Russland.[2][3][4]

    Im Zuge der gestiegenen Inflation, geschuldet dem Anstieg der Nahrungsmittel- und Energiepreise in Folge des Russlandfeldzugs in der Ukraine, sprach sich Wiedergeburt gegen die Einführung des Euro aus. Sie begründete dieses mit einer dadurch zusätzlich zu erwartenden Teuerungsrate und sprach sich für ein unabhängiges Bulgarien mit eigenständiger Währung aus. Dabei wird ausgeblendet, dass sich Bulgarien seit der politischen und wirtschaftlichen Krise während der Regierung von Schan Widenow Ende der 1990er (siehe Geschichte Bulgariens) in einem Currency Board befindet und der Bulgarische Lew an den Euro und somit die bulgarische Währungspolitik an diejenige der EZB bereits fest gekoppelt sind.[5]

    Im Mai 2023 bewarfen Mitglieder der Partei das Gebäude der Vertretung der Europäischen Kommission in Sofia und des Präsidiums des Europäischen Parlaments mit Farbe.[6][7] Im Juni 2023 störten Mitglieder der Partei in mehreren Städten die Vorführung des Films Close.[8]

    Der Parteivorsitzende Kostadin Kostadinow bezeichnete politische Gegner als "Dreck, der vernichtet werden" müsste. Angehörige der Roma bezeichnete er als "Parasiten".[9] Bei einer Pressekonferenz ließ Kostadinow ihm unliebsame Medienvertreter entfernen.[10] Der Abgeordnete Emil Jankow drohte damit politische Gegner in das frühere Arbeitslager Belene zu sperren.[11]

    Führung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Kostadin Kostadinow – Vorsitzender
    • Welislaw Christow – Vizepräsident
    • Petar Petrow – Vizepräsident
    • Tsontscho Ganew – Vizepräsident
    • Nikolaj Drentschew – Sekretär

    Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Wahlergebnisse
    Jahr Wahl Stimmenanteil Sitze
    2017 Bulgarien Parlamentswahl 2017[12] 1,08 %
    0/240
    2019 Europa Europawahl 2019 1,04 %
    0/17
    2021 Bulgarien Parlamentswahl April 2021 2,41 %
    0/240
    Bulgarien Parlamentswahl Juli 2021 2,97 %
    0/240
    Bulgarien Parlamentswahl November 2021 4,86 %
    13/240
    2022 Bulgarien Parlamentswahl 2022 10,17 %
    27/240
    2023 Bulgarien Parlamentswahl 2023 14,15 %
    37/240

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Sofia: Impfgegner wollten Parlament stürmen. In: zdf.de. 12. Januar 2022. Abgerufen am 12. Januar 2022.
    2. Affront gegen USA: "Nato raus"-Demo bei Lloyd Austins Sofia-Besuch. Euronews, 19. März 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.
    3. Ukraine-Krieg: Protest in Sofia gegen Militärhilfe für Ukraine. Radio Bulgarien, 6. April 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.
    4. Protest und Kundgebungskonzert haben das Zentrum von Sofia blockiert . Radio Bulgarien, 11. Mai 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.
    5. „Wasraschdane“: Unser Ziel ist es, Bulgarien selbständig zu regieren. In: Radio Bulgarien. 15. November 2021. Abgerufen am 12. Januar 2022.
    6. Pro-russische Partei beschmiert EU-Büro in Sofia. 22. Mai 2023, abgerufen am 17. Juli 2023 (deutsch).
    7. Mathias Fiedler: Lieber Brüssel als Moskau. Abgerufen am 17. Juli 2023.
    8. Mathias Fiedler: Lieber Brüssel als Moskau. Abgerufen am 17. Juli 2023.
    9. Mathias Fiedler: Lieber Brüssel als Moskau. Abgerufen am 17. Juli 2023.
    10. Barbara Oertel: Kreml-naher Parteichef in Bulgarien: Kostadinow wirft Presse raus. In: Die Tageszeitung: taz. 9. Oktober 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 17. Juli 2023]).
    11. Mathias Fiedler: Lieber Brüssel als Moskau. Abgerufen am 17. Juli 2023.
    12. Decision of the Central Electoral Commission. In: Bulgarische Telegraphenagentur. Abgerufen am 15. März 2017 (bulgarisch).