Industriegebiet Almosenberg

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Industriegebiet Almosenberg
Stadt Wertheim
Koordinaten: 49° 46′ N, 9° 35′ OKoordinaten: 49° 46′ 18″ N, 9° 35′ 0″ O
Blick auf das Industriegebiet Almosenberg mit dem überregional bekannten Factory-Outlet-Center Wertheim Village
Blick auf das Industriegebiet Almosenberg mit dem überregional bekannten Factory-Outlet-Center Wertheim Village

Industriegebiet Almosenberg ist ein Industriegebiet sowie ein Wohnplatz auf der Gemarkung der Wertheimer Ortschaft Bettingen im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg. Nach einer Erweiterung des Industriegebiets in östlicher Richtung befindet sich auch ein kleiner Teil auf der Gemarkung der Wertheimer Ortschaft Dertingen.[1] Das Industriegebiet ist überregional vor allem durch das dort ansässige Factory-Outlet-Center Wertheim Village bekannt.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Industriegebiet Almosenberg liegt in Luftlinie etwa fünf Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Wertheim, unmittelbar an der Anschlussstelle Wertheim/Lengfurt (AS 66) der A 3 (FrankfurtIndustriegebiet AlmosenbergWürzburgNürnbergMünchen). Der nächstgelegene Ort ist Bettingen nach etwa 600 Metern im Westen.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wohn- und Industriegebiet Almosenberg kam als Teil der ehemals selbständigen Gemeinde Bettingen am 1. Januar 1972 zur Stadt Wertheim.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das vollständig erschlossene Industriegebiet ist städtisches Eigentum und umfasst eine Gesamtfläche von 52 Hektar. Im Bebauungsplan sind 34 Hektar als Gewerbegebiet und etwa 12 Hektar als Sondergebiet für ein Fabrikverkaufszentrum für Markenartikel ausgewiesen.[2]

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wertheim Village[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wertheim Village

Wertheim Village ist ein Factory-Outlet-Center im Wertheimer Industriegebiet Almosenberg im Main-Tauber-Kreis im Norden von Baden-Württemberg. Das Outlet-Center wurde im Jahre 2003 an der Autobahnanschlussstelle Wertheim/Lengfurt der A 3 eröffnet und in den folgenden Jahren schrittweise erweitert.[4] Das Outlet-Center verzeichnet jährlich bis zu 2,8 Millionen Besucher und besitzt durch seine Lage an der A 3 ein überregionales Einzugsgebiet, insbesondere nach Frankfurt am Main, Würzburg, Nürnberg und Mannheim. Für die Besucher stehen etwa 3500 Parkplätze zur Verfügung.[5]

Auf einer Gesamtfläche von 27.000 Quadratmetern umfasst das Wertheim Village etwa 110 Läden mit Artikeln von über 100 deutschen und internationalen Marken aus dem Mode-, Beauty- und Lifestyle-Bereich.[6] Darunter befinden sich bekannte Marken wie beispielsweise Ralph Lauren, G-Star, Karl Lagerfeld, Tom Tailor, Birkenstock, Samsonite, Hunkemöller, Christ oder Geox.[7]

Von der ZEIT im Jahre 2004, kurz nach der Eröffnung, irrtümlicherweise noch als Das Luftschloss von Wertheim bezeichnet,[8] entwickelte sich das Wertheim Village schrittweise zum immer größeren Einkaufsstädtchen. Bereits 2008 galt für den Donaukurier das Wertheim Village „als erfolgreichstes Outletcenter in Deutschland“, das gegenüber einem vergleichbaren Outlet-Center „doppelt so viele Besucher“ anlockte.[9] Bis zum Jahre 2014 besuchten bereits etwa 2,5 Mio. Menschen jährlich das Wertheim Village.[10][11] Bis zum Jahre 2019 entwickelte sich das Wertheim Village zum umsatzstärksten Outlet-Center in Deutschland.[7] Eine im Januar 2020 veröffentlichte IHK-Kaufkraftanalyse unterstreicht die Bedeutung des Wertheim Village für den Ausbau der Zentralität Wertheims als Einkaufsstadt. Das Wertheim Village hievt die Stadt im Bereich der Zentralitätskennziffer in die Spitzengruppe unter den Mittelzentren in der Region Heilbronn-Franken.[12]

Kritisiert wird neben der nicht ausreichenden Nachhaltigkeit des Wertheim Village in puncto Flächen- und Energieverbrauch auch die "Disneyworld-Architektur", die mit dem regionalen Baustil wenig zu tun habe.[13] Aufgrund dessen wurde es auch bald nach der Eröffnung als "Konsumdorf mit fränkisch-kultureller Anmutung" bezeichnet.[14]

Erwin Hymer World[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2006 eröffnete der Wohnmobilhersteller Hymer im Industriegebiet Almosenberg das „Expocamp“, eine über 17.000 m² große Ausstellungsfläche für Reisemobile und Caravans, die 2015 in „Erwin Hymer World“ umbenannt wurde.

Das Gebäude wurde 2019 an den Sonnenschutzprodukte-Hersteller Warema verkauft, der hier nach Umbau einen Betriebsteil hat. Im Untergeschoss und Außengelände verblieb bis 2021 ein Verkauf und Vermietung von Reisemobilen und Wohnwagen, als das Hymer-Vertriebsunternehmen Güma gegenüber seinen Neubau eröffnete.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Industriegebiet befindet sich an der Anschlussstelle Wertheim/Lengfurt der A 3. Daneben ist das Industriegebiet über die L 617 und die L 2310 zu erreichen. Vor Ort besteht die gleichnamige Straße Almosenberg sowie die Straßen Hymerring und Dertinger Weg.

Kulturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturdenkmale in der Nähe des Wohnplatzes sind in der Liste der Kulturdenkmale in Wertheim verzeichnet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Industriegebiet Almosenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ortsinformation nach LEO-BW.de: Industriegebiet Almosenberg – Wohnplatz. Online auf www.leo-bw.de. Abgerufen am 10. März 2020.
  2. a b c Stadt Wertheim: Plangebiet Almosenberg. Online unter www.wertheim.de. Abgerufen am 10. März 2020.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 480.
  4. „Ein Glücksfall für Wertheim“. 10 Jahre Wertheim Village. In: wertheim.de. 5. Dezember 2014, abgerufen am 10. März 2020 (auch als Audio-Datei).
  5. Kreis verfügt Schließung des Wertheim Village bis 3. Mai - Bei übereilter Öffnung droht Entstehung eines Infektions-Hotspots. In: main-tauber-kreis.de. Abgerufen am 20. April 2020.
  6. Europe-Outlets: Wertheim Village. Online unter www.europe-outlets.de. Abgerufen am 10. März 2020.
  7. a b In Franken: Wertheim am Main. Designer Outlet Wertheim Village: Shopping-Tipp für Schnäppchenjäger. 2. Juli 2019. Online unter www.infranken.de. Abgerufen am 10. März 2020.
  8. Die Zeit: Factory Outlet: Das Luftschloss von Wertheim. In Franken hat ein riesiges Factory-Outlet-Center eröffnet. Zu spät. Der Trend zum Fabrikverkauf ist schon wieder vorbei. Von Georg Etscheit. 15. Januar 2004. Online unter www.zeit.de. Abgerufen am 10. März 2020.
  9. Donaukurier: Im Schnitt 48 Euro Umsatz pro Besucher. 12. Februar 2009. Online unter www.donaukurier.de. Abgerufen am 10. März 2020.
  10. Outlet-Cities.de: Wertheim Village, abgerufen am 20. November 2015.
  11. RP-Online: Das sind Deutschlands größte Outlet-Center. In: rp-online.de, 19. März 2014, abgerufen am 20. November 2015.
  12. Main-Echo: Wertheim bleibt Einkaufsstadt Nummer eins. IHK-Kaufkraftanalyse: Wertheim Village und Touristen bringen Geld in die Einzelhandelskassen – Spitzenreiter im Norden der Region Franken. 2. Januar 2020. Abgerufen am 10. März 2020.
  13. Wertheimer Zeitung: Einkaufen ohne Umweltbonus, 23. April 2021.
  14. taz: Shopping mit fränkischer Anmutung, 7. April 2007.