William P. Slichter

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William Pence Slichter (* 31. März 1922 in Ithaca, New York; † 25. Oktober 1990 in Chatham, New Jersey) war ein US-amerikanischer Elektroingenieur und Materialwissenschaftler.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

William Slichter erwarb einen Master an der Harvard University und nach seinem Militärdienst (1943–1946) bei George B. Kistiakowsky ebenfalls an der Harvard University einen Ph.D. in chemischer Physik. 1950 ging er zu William O. Baker an die Bell Telephone Laboratories, wo er seine gesamte Karriere verbrachte. 1958 übernahm er die Leitung der Abteilung für Forschung in chemischer Physik, 1967 wurde er Direktor der Abteilung für Chemie und 1973 leitender Direktor der gesamten Abteilung für Materialforschung und Ingenieurwesen. 1987 ging er in den Ruhestand.

Bei den Bell Laboratories konnte Slichter wichtige Beiträge zur Halbleiterphysik und zur Polymerphysik leisten. Gemeinsam mit Joseph A. Burton und Robert C. Prim veröffentlichte er eine Arbeit zur Kristallisation rotierender Kristalle (Burton-Prim-Slichter-Gleichung), die eine unmittelbare Auswirkung auf die Herstellung von Kristallen für Transistoren hatte. Mittels NMR-Spektroskopie und Röntgenbeugung analysierte er semikristalline Polymere und andere Werkstoffe. Er führte Lichtwellenleiter ein und Resists für die Elektronenstrahllithografie. Auf der Organisationsebene machte er sich an den Bell Laboratories um die Bildung interdisziplinärer Teams und um die technische Kommunikation verdient.

Mehr als 30 Jahre nach seinem Tod werden Slichters Arbeiten noch regelmäßig zitiert. Laut Datenbank Scopus hat er einen h-Index von 14 (Stand Dezember 2023).[1]

William P. Slichter war der Sohn von Sumner Slichter (1892–1959), einem Wirtschaftsprofessor an der Harvard University, Enkel des Geophysikers Charles Sumner Slichter (1864–1946), Neffe des Physikers Louis B. Slichter (1896–1978) und Bruder des Physikers Charles P. Slichter (1924–2018). William Slichter war mit Ruth Kaple (1925–1988) verheiratet. Er starb an Krebs. Das gemeinsame Grab befindet sich auf dem Forest Hills Cemetery in Madison, Wisconsin. Das Paar hatte drei Töchter.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Slichter, William P. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  2. APS Fellow Archive. In: aps.org. American Physical Society, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  3. 1970 Polymer Physics Prize Recipient: William P. Slichter. In: aps.org. American Physical Society, abgerufen am 3. Dezember 2023 (englisch).
  4. Dr. William P. Slichter. In: nae.edu. National Academy of Engineering, abgerufen am 3. Dezember 2023 (englisch).
  5. Book of Members 1780–present, Chapter S. (PDF; 1,5 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 3. Dezember 2023 (englisch).
  6. William Pence Slichter. In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, Februar 2023, abgerufen am 3. Dezember 2023 (englisch).
  7. Earle B. Barnes Award for Leadership in Chemical Research Management Recipients. In: acs.org. American Chemical Society, abgerufen am 3. Dezember 2023 (englisch).