Geschlecht der Wollersen

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Das Geschlecht der Wollersen[1] ist ein urgermanischer Stammesbund aus Dithmarschen, der vermutlich schon seit Zeiten von Karl dem Großen dort ansässig ist. Aus ihm entstanden später sowohl die edlen dithmarscher „Freibauern“-Geschlechter der Woldersmannen als auch deren Kluft, die Woldriken.[2] Des Weiteren ist anzunehmen, dass aus diesem Stammesbund das pommersche Adelsgeschlecht der Wolde hervorgegangen ist.[3] Schon um 1400 waren die Baren mit dem Geschlecht der Wollersen versippt.[3]

Ursprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Quellen geben an, dass der Stamm aus Westfalen[3] zu Zeiten der Völkerwanderung zugezogen sei, andere wiederum, dass sie schon vor oder um das 8. Jahrhundert in den „bewohnbaren“ Landschaften Dithmarschens, der Geest, gelebt haben. Auch bei der Namensherkunft sind sich die Geschichtsschreiber uneins. Die Einen leiten „wold“ vom niederdeutschen Wold (= Wald) ab,[4] was sie mit dem ursprünglich bewaldeten Siedlungsgebiet begründen. Die Anderen setzen den Stamm wald (walten) voran[5]. Nach einer Legende soll ein Stammesfürst sich selbst als Schäfer (Woller) bezeichnet haben und seine Anhänger als Schafe oder Söhne. So entstand der Stammesbund der Wollersen. Diese Legende setzt ein nordgermanisches Patronym voraus, was regional betrachtet sogar wahrscheinlich ist.

Wappen

"Das Wappen zeigt einen aufrecht-stehenden, schwarzen Bären mit Halsband, welcher in beiden vorderen, sowie der linken hinteren Tatzen eine Hellebarde hält.(Landsknecht) Der Rahmen des Wappenschilds ist mit blumenartigen Verläufen verziert."

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Seite:Geschichte Dithmarschens Kolster 1873.pdf/206 – Wikisource. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  2. Johann Adolfi Neocorus: Johann Adolfi's genannt Neocorus, Chronik des Landes Dithmarschen. Aus der Urschrift herausgegeben von Prof. F. C. Dahlmann: Erster Band. Mit einer Karte des Freistaats. Univ. Buchhdlg., 1827 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  3. a b c Dieter Launert: Nicolaus Reimers (Raimarus Ursus): Günstling Rantzaus, Brahes Feind : Leben und Werk. Institut fr̈ Geschichte der Naturwissenschaften, 1999, ISBN 978-3-89241-030-0 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  4. Rudolf Nehlsen: Dithmarscher Geschichte nach Quellen und Urkunden: Mit einem Vollbild, einer Karte des alten Dithmarschen und einer Wappentafel. Verlagsanstalt und Druckerei A. G., 1895 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  5. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage 2002. Hrsg.: de gruyter. 24. Auflage. Stichwort: walten.