Kōnoike Yokichi

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Zigarettenetui von Kōnoike Yokichi

Kōnoike Yokichi (japanisch 鴻池與吉, geboren 1848 in Edo, heute Tokio; Todesdatum unbekannt) war ein japanischer Silberschmied in Yokohama.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kōnoike machte seinen Schulabschluss an der städtischen höheren Schule von Yokohama (Y校, ワイこう).[1] Zunächst stellte er in Tōkyō Silberwaren her und gründete dann im Jahr 1890 in Yokohama einen Einzelhandel dafür. Die Produktionsstätte blieb in Tōkyō unter der Leitung von Kurokawa Eishō (黒川榮勝).[1][2] Yokohama war in der Meiji-Ära derjenige der fünf internationalen Häfen Japans, der Tōkyō mit 20 Meilen Entfernung am nächsten lag. Zudem war Yokohama damals der größte Exporthafen Japans.[3]

Kōnoike war hauptsächlich von 1880 bis 1910[4] bzw. 1921[5] tätig. Der Name des Einzelhandels lautete Iseya[6] und auf einer englischsprachigen Visitenkarte ist seine Adresse als No. 47, Honcho-dori Sanchome, Yokohama, Japan angegeben (heutige Adresse Honchō 3-chōme 47-ban).[7][2] Neben Silber (Jungin-Silber mit einem Feingehalt von über 950/1000) wurde auch Gold und Antimon verarbeitet.[8] Verarbeitungsmethoden seiner Werke waren (wie bei seinen lokalen Konkurrenten Samurai Shōkai und Arthur & Bond) das Gravieren,[9] Treiben und Einlegearbeiten, jedoch verwendete er Jungin-Silber und teilweise einen Silberstempel in japanischen Schriftzeichen, teilweise in lateinischen Schriftzeichen. Als Dekorationsmotive kamen sowohl traditionelle japanische florale Motive wie Chrysanthemen, Schwertlilien und Seerosen als auch für den Export traditionell chinesische Motive wie Drachen zum Einsatz. Später kamen zwei kleine Produktionsstätten in Yokohama hinzu.[1] Beim Besuch Arthur of Connaughts in Japan im Jahr 1906 wurden den Anwesenden vom japanischen Ministerium für den kaiserlichen Haushalt Werke von Kōnoike überreicht.[1] In Europa wurden seine Werke durch Liberty and Company in London verkauft.[4] Ein Werk von ihm, eine Teekanne, befindet sich im Victoria and Albert Museum.[4][5] Weitere vier Werke (Teekanne, Milchkännchen, Zuckerdose, Zuckerzange) befinden sich im Musée des Arts décoratifs.[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Smokingsamurai.com: Konoike Yokichi, abgerufen am 13. April 2024.
  2. a b 横浜 手彩色写真絵葉書 図鑑: 鴻池美術店 本町. Abgerufen am 21. April 2024.
  3. Julia Meech: Rain and Snow - The Umbrella in Japanese Art. Japan Society New York, 1993. ISBN 978-0-9133-0436-5. S. 135.
  4. a b c Victoria and Albert Museum: Konoike of Yokohama, abgerufen am 13. April 2024.
  5. a b Konoike, abgerufen am 13. April 2024.
  6. Bureau of Commerce and Industry, Department of Agriculture, Japan: View of Commerce & Industry in the Empire of Japan, M. Onuki 1893. S. 249.
  7. Japanese Imperial Commercial Museum: The Exporter's Directory of Japan. 1908. 1909. S. 266.
  8. Official catalogue of the Lewis & Clark Centennial and American Pacific Exposition and Oriental Fair, Portland, Oregon, U.S.A., June 1 to October 15, 1905. (freier Volltext).
  9. Moses Purnell Handy: World's Columbian Exposition - Official Catalogue, Conkey 1893, S. 169.
  10. Ministère de la culture: Bulletin officiel Février 2024, abgerufen am 14. April 2024. S. 136.