718. Infanterie-Division (Wehrmacht)
718. Infanterie-Division | |
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Truppenkennzeichen | |
Aktiv | 30. April 1941 bis 31. März 1943 |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Infanterie |
Typ | Infanteriedivision |
Gliederung | Gliederung |
Zweiter Weltkrieg | Operation Trio |
Kommandeure | |
Siehe: | s. u. |
Die 718. Infanterie-Division war eine deutsche Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 718. Infanterie-Division wurde am 30. April 1941 im Rahmen der 15. Aufstellungswelle aus Truppenteilen des Ersatzheeres hauptsächlich des Wehrkreises XVIII, aber auch aus dem Wehrkreis I und IV, aufgestellt. Sie war schon bei Aufstellung als Besatzungstruppe konzipiert (bodenständige Division) und hatte bei Aufstellung einen großen Teil Soldaten aus älteren Jahrgängen.[1]
Es wurden bei Aufstellung gebildet beziehungsweise unterstellt:
- Infanterie-Regiment 738 (I. und II. Bataillon aus Abgaben der Ersatz-Bataillone WK XVIII; III. Bataillon aus dem Wehrkreis I)
- Infanterie-Regiment 750 (I. und II. Bataillon aus Abgaben der Ersatz-Bataillone WK XVIII; III. Bataillon aus dem Wehrkreis IV)
- Artillerie-Abteilung 668 (mit 3 Batterien)
- Pionier-Kompanien 718
- Nachrichten-Kompanie 718
- Radfahr-Kompanie 718 (als Aufklärungstruppe)
- Divisionstruppen Nr. 718
Die Aufstellung beim Befehlshaber des Ersatzheeres war schon nach einem Monat abgeschlossen und die Division wurde bereits im Juni 1941 nach Jugoslawien verlegt.[1]
Besatzungstruppe Jugoslawien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juni 1941 war die Division beim LI. (51.) Armee-Korps der 2. Armee des Oberbefehlshabers Südost als Besatzungstruppe in Jugoslawien eingesetzt.[1]
Besatzungstruppe Serbien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab Juli 1941 folgte im Rahmen LXV. (65.) Armee-Korps der Einsatz bei der 12. Armee in Serbien im Einsatz gegen Partisanen und zur Durchsetzung völkischer Politik.[1]
Im April 1942 wurde die Division dem Befehlshaber in Serbien bei der 12. Armee unterstellt und bei der Operation Trio gegen Partisanen eingesetzt.
Der Einsatzraum Serbien und die Unterstellung änderten sich erst im Februar 1943. Der Verband wechselte in der Unterstellung zum Befehlshaber in Kroatien und verlegte in den Raum Sarajevo.[1]
Im Rahmen einer Neuzuordnung bei der oberen Kommandostruktur erfolgte im März 1943 der Wechsel von der 12. Armee zur Heeresgruppe E, wobei die Division weiterhin im Raum Sarajevo stand.[1]
Auflösung durch Umgliederung zur Jäger-Division
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. April 1943 wurde die 718. Infanterie-Division in Bosnien im Wehrkreis XVIII neu gegliedert, das Hauptquartier nach Radkersburg (später Innsbruck) verlegt und in 118. Jäger-Division umbenannt. Die Umgliederung erfolgte durch den Austausch älterer Jahrgänge durch jüngeres Personal aus den Wehrkreisen V, VII, XII und XVIII. Die Artillerie Abteilung wurde, genau wie die Divisionseinheiten, durch die Zuführung weiteren Personals und Geräts auf die übliche Stärke einer Frontdivision gebracht.[1]
118. Jäger-Division
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jugoslawien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 118. Jäger-Division wurde anschließend in Jugoslawien (u. a. im September/November 1943 an der Adria um Cattaro und von Januar bis Oktober 1944 auf den Inseln Brač, Hvar und Korčula) eingesetzt und war die meiste Zeit der 2. Panzerarmee zugeordnet. Ende 1944 war die Division in die Apatin-Kaposvarer Operation eingebunden.
Plattensee
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rückzug der Division aus der Region erfolgte 1945 über Ungarn und die Plattenseeregion mit den Kämpfen während der Plattenseeoffensive bis nach Österreich.
Kapitulation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mai 1945 geriet die Division im Raum Klagenfurt in Kärnten in englische Kriegsgefangenschaft.
Kriegsverbrechen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Besatzungsdivisionen 704. Infanterie-Division, 714. Infanterie-Division, 717. Infanterie-Division und 718. Infanterie-Division[2] waren für eine Vielzahl von Kriegsverbrechen im besetzten Gebiet verantwortlich.
Bei Kriegsende wurde der ehemalige Kommandeur Johann Fortner von den Alliierten verhaftet und an Jugoslawien als Kriegsverbrecher ausgeliefert. Dort wurde er wegen Kriegsverbrechen durch ein Tribunal zum Tode verurteilt und am 26. Februar 1947 in Belgrad durch den Strang hingerichtet.
Auch unter dem Kommando des nächsten Kommandeurs, Josef Kübler, war die Division an mehreren Kriegsverbrechen und Massakern in Serbien beteiligt. Wegen dieser Gräueltaten wurde auch Kübler am 26. Februar 1947 in Ljubljana hingerichtet.
Kommandeure
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Generalmajor/Generalleutnant Johann Fortner: von der Aufstellung bis 15. März 1943
- Generalmajor/Generalleutnant Josef Kübler: von 15. März 1943 bis 10. Juli 1944
- Oberst Rudolf Gertler: 10. Juli 1944
- Oberst/Generalmajor Hubert Lamey: von 10. Juli 1944 bis zur Auflösung
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1941
- Infanterie-Regiment 738, später Grenadier-Regiment 738 (drei Bataillone, III. aus Wehrkreis I)
- Infanterie-Regiment 750, später Grenadier-Regiment 750 (drei Bataillone, III. aus Wehrkreis IV)
- Artillerie-Abteilung 668 mit drei Batterien
- Divisions-Einheiten 718 (u. a. Radfahr-, Pionier- und Nachrichten-Kompanie)
1943
- Jäger-Regiment 738 (drei Bataillone, III. aus Wehrkreis I)
- Jäger-Regiment 750 (drei Bataillone, III. aus Wehrkreis IV)
- Artillerie-Regiment 668 (ab Februar 1945 mit einer fünften Abteilung)
- Divisions-Einheiten 718 (Erweiterung der Einheiten zu 1941 auf Bataillons- bzw. Abteilungsgröße)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 718. Infanterie-Division / 118. Jäger-Division auf EHRI-Portal aus dem Bundesarchiv
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Samuel W. Mitcham (2007). German Order of Battle. Volume Two: 291st – 999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. ISBN 978-0-8117-3437-0. S. 253+254.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Tessin: DIe Landstreitkräfte Bd. 12 1975 S. 188
- ↑ Arnold Suppan, Gerald Stourzh, Wolfgang Mueller: Austrian State Treaty 1955: international strategy, legal relevance, national identity. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2005, ISBN 978-3-7001-3537-1, S. 438 (google.com [abgerufen am 3. Januar 2022]).