8,8-cm-KwK 36

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
8,8-cm-KwK 36


8,8 cm Kw. K. 36

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 8,8-cm-Kampfwagenkanone
Entwickler/Hersteller Friedrich Krupp AG
Produktionszeit 1942 bis 1945
Waffenkategorie Kampfwagenkanone
Technische Daten
Rohrlänge 493 cm
Kaliber 88 mm
Kaliberlänge L/56

Die 8,8-cm-KwK 36 war eine Kampfwagenkanone mit der Kaliberlänge L/56, welche als modifizierte Version einer Flugabwehrkanone (8,8-cm-FlaK 18/36/37) die Hauptbewaffnung des Panzerkampfwagens VI Tiger darstellte.

Die Kampfwagenkanone 36 wurde aus der bekannten 8,8-cm-Fliegerabwehrkanone FlaK 36/37 entwickelt und für den Einsatz im beengten Turm eines Panzerfahrzeugs umkonstruiert.

Teile der KwK 36 waren bauähnlich zu den 5-cm-KwK und 7,5-cm-KwK, die bereits in einigen deutschen Panzerkampfwagen verwendet wurden. So bestand der Verschlusskeil der Kanonen aus zwei Teilen zu je 320 mm. Das vertikal angeordnete Verschlussstück der Kanone selbst funktionierte halbautomatisch. Nach dem Abschuss des Projektils wurde die Granathülse automatisch ausgeworfen, wobei Verschlusskeil und Spanner offen blieben und somit für das Einführen der nächsten Granate vorbereitet waren. Der folgende Nachladevorgang musste dann per Hand ausgeführt werden.

Die Kaliberlänge L/56 bedeutet eine Länge der Kanonenrohrs (88 mm × 56 Kaliber = 4928 mm) von etwa 493 cm beim Einbau im Panzerkampfwagen Tiger I. Da die bei längerem Rohr auch länger anhaltende Gasdruckeinwirkung dem Projektil eine höhere Mündungsgeschwindigkeit (v0 in m/s) verleiht, wodurch letztlich die Durchschlagsleistung gesteigert werden kann, wurden größere Kaliberlängen angestrebt. Dies führte zur Entwicklung der 8,8-cm-KwK 43 mit einer Kaliberlänge von L/71 (Rohrlänge = 6248 mm), die unter anderem als Hauptbewaffnung des Tiger II diente. Sie erzielte hohe Treffergenauigkeit und Durchschlagskraft.

Mittlere Durchschlagskraft gegen homogene, gewalzte Panzerstahlplatten bei einem Auftreffwinkel von 30° zur Vertikalen des Panzerfahrzeugs.[1]

Munitionsart und Durchschlagskraft
Munition Typ Masse
Projektil
Mündungs-
geschwindigkeit

()
Entfernung zum Ziel in Metern (m)
100 500 1000 1500 2000
PzGr. 39 Panzergranate 1939: Wuchtgeschoss, panzerbrechend, mit Kappe und ballistischer Haube - hochexplosiv - Leuchtspur (heute APCBC-HE-T) 10,2 kg 773 m/s 120 mm
100 %1
110 mm
100 %1
100 mm
100 %1
91 mm
98 %1
84 mm
87 %1
120 mm
100 %2
110 mm
100 %2
99 mm
93 %2
91 mm
74 %2
83 mm
50 %2
PzGr. 40 Panzergranate 1940: Hartkerngeschoss mit Wolfram-Karbid-Hartkern, panzerbrechend, mit ballistischer Haube (heute APCR) 7,3 kg 930 m/s 170 mm
100 %1
155 mm
100 %1
138 mm
100 %1
122 mm
97 %1
110 mm
89 %1
120 mm
100 %2
110 mm
100 %2
99 mm
93 %2
91 mm
74 %2
89 mm
47 %2
Gr. 39HL Granate 1939 Hohlladung: panzerbrechend mit (hochexplosiver) Hohlladung zur Panzerabwehr (high-explosive anti-tank warhead, HEAT) 7,56 kg 600 m/s Eindringtiefe 90 mm
100 %1 100 %1 94 %1 72 %1 52 %1
100 %2 98 %2 94 %2 62 %2 34 %2
Erläuterungen
  • Wahrscheinlichkeitswert (1–100)%1: Versuchsweise erreichte Eindringtiefe, Zielfläche 2,5 m × 2,9 m
  • Wahrscheinlichkeitswert (1–100)%2: im Gefecht / Panzerkampf erreichte Eindringtiefe
  • PzGr: Panzergranate
  • HL: Hohlladung

Trägerplattformen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit 8,8-cm-KwK 36 ausgerüstete Kampfwagen
Commons: 8,8-cm-KwK 36 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Armor Penetration Table. Abgerufen am 14. Februar 2020.