Achmadschah Zazai

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Basketballspieler
Basketballspieler
Achmadschah Zazai
Spielerinformationen
Spitzname ChaCha
Geburtstag 5. Dezember 1986 (37 Jahre)
Geburtsort Berlin, Deutschland
Größe 175 cm
Position Point Guard
Trikotnummer 2
Vereine als Aktiver
2003–2005 Deutschland TuS Lichterfelde

2005–2006 Deutschland SG Braunschweig
2006–2007 Deutschland EnBW Ludwigsburg
2007–2008 Deutschland Bremen Roosters
000002008 Danemark Horsens IC
2008–2009 Deutschland Telemotive München
000002009 Deutschland Artland Dragons
2009–2010 Deutschland TV 1862 Langen
000002010 Deutschland USC Freiburg
2010–2011 Deutschland BV Chemnitz 99
2011–2013 Deutschland Gießen 46ers
2013–2014 Deutschland Basketball Löwen Braunschweig
2015–2016 Deutschland Gießen 46ers
2016–2017 Deutschland Mitteldeutscher BC
000002018 Deutschland Ehingen/Urspring
2018–2019 Deutschland Hamburg Towers
2020–2021 Deutschland Itzehoe Eagles

Vereine als Trainer
2022–2024 Deutschland BG 2000 Berlin

Achmadschah Zazai (* 5. Dezember 1986 in Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler afghanischer Abstammung.

Der gebürtige Berliner spielte für eine Reihe von Zweitligamannschaften in Deutschland, nachdem ihm zunächst der dauerhafte Sprung in einen Erstligakader nicht gelang. Ab der Spielzeit 2011/12 war der für einen professionellen Basketballspieler mit unter 1,80 m relativ kleine, aber sehr flinke Aufbauspieler fester Bestandteil des Kaders des Erstligisten Gießen 46ers, zu dem er nach einer Saison für den Erstligisten Phantoms Braunschweig Anfang 2015 zurückkehrte.

Bis 2005 spielte Zazai in seiner Heimatstadt Berlin für den TuS Lichterfelde, dessen Nachwuchsmannschaften viele Erfolge auf nationaler Ebene vorzuweisen haben. Zur Spielzeit 2005/06 wechselte er in die Zweitligamannschaft der SG Braunschweig. Dort konnte sich der Junioren-Nationalspieler für den Erstligisten EnBW Ludwigsburg empfehlen, die ihn in der Saison 2006/07 als Doppellizenz-Spieler in der Regionalligamannschaft des Stammvereins BSG Ludwigsburg spielen ließen.[1] Zusätzlich kam Zazai zu zwölf Einsätzen mit durchschnittlich gut fünf Minuten Einsatzzeit in der Basketball-Bundesliga für die Profimannschaft. Für die Premierenspielzeit der neuen zweiten Liga ProA 2007/08 wechselte er zu den Bremen Roosters, wo er jedoch nicht wie gewünscht zum Zuge kam, weshalb er im Januar 2008 zum dänischen Erstligisten Horsens IC wechselte, der 2006 zuletzt dänischer Meister gewesen war.

Zur ProB-Spielzeit 2008/09 wechselte Zazai nach München, wo er zusammen mit Andrej Mangold für den vormaligen Dritten Telemotive Baskets spielte. Während Lokalkonkurrent und Regionalliga-Aufsteiger FC Bayern gleich die Klasse übersprungen hatte und mit der Lizenz der Düsseldorf Magics in der höheren Spielklasse ProA antrat, erreichte die aus dem TSV 1860 hervorgegangene Mannschaft nur den drittletzten Tabellenplatz, wobei Zazai mit gut 13 Punkten und 5 Assists bei über 30 Minuten Einsatzzeit pro Spiel gute persönliche Statistiken aufweisen konnte. Während die Münchner trotz Lizenzverzichts anderer Vereine den sportlichen Abstieg akzeptierten und sich aus den nationalen Spielklassen zurückzogen, wollte sich Zazai seinen Traum von der ersten Liga verwirklichen und sprang zu Beginn der Bundesliga-Saison 2009/10 für den verletzten Flavio Stückemann beim Erstligisten Artland Dragons ein. Nach vier Kurzeinsätzen verlängerte man den befristeten Vertrag nicht und Zazai kehrte im Dezember 2009 in die ProA zurück, wo er zunächst beim hessischen TV Langen spielte, bevor er für den Rest der Spielzeit vom USC Freiburg verpflichtet wurde, der als Aufsteiger den Klassenerhalt erreichen konnte. Zur ProA-Saison 2010/11 wurde Zazai vom Ligakonkurrenten Chemnitz Niners verpflichtet, bei dem er seine Leistungen aus der Spielzeit 2008/09 bestätigen konnte. Hinter dem FC Bayern und den s.Oliver Baskets belegten die Sachsen den dritten und besten Nicht-Aufstiegsplatz.

Zazai verwirklichte sich jedoch 2011 seinen Traum vom Aufstieg in die erste Liga. Nachdem er sich in der Saisonvorbereitung 2011/12 keinen Platz im Kader des Aufsteigers s.Oliver Baskets aus Würzburg erkämpfen konnte, wurde er von Björn Harmsen ins Aufgebot des Erstligisten Gießen 46ers geholt.[2] In der Folge war er mit 15 Minuten Einsatzzeit in seiner ersten Saison fester Bestandteil einer Rotation in einer Erstligamannschaft. Für den Verein endete die Bundesliga-Spielzeit 2011/12 jedoch auf einem Abstiegsplatz und man konnte sich den Klassenerhalt nur durch den Erwerb einer Wild Card sichern. Die sportlichen und finanziellen Probleme nahm der Verein jedoch mit in die darauffolgende Spielzeit 2012/13, wo man am Jahresende 2012 als Tabellenletzter nach einem vorläufigen Insolvenzantrag vier Punkte abgezogen bekam.[3] Die Saison endete mit dem sportlichen Abstieg der 46ers als abgeschlagener Tabellenletzter. Zazai konnte jedoch mit seinen Leistungen in der Bundesliga überzeugen und unterschrieb zur Saison 2013/2014 einen Vertrag bei den New Yorker Phantoms Braunschweig. Nach einer Spielzeit, in der die Braunschweiger erneut die Qualifikation für die Play-offs um die deutsche Meisterschaft verpassten, kehrte Zazai Anfang 2015 zum nunmehrigen Zweitligisten nach Gießen zurück. Dort wurde Zazai mit den Gießen 46ers ProA-Meister der Saison 2014/15 und spielte für den Verein in der Folgesaison in der Bundesliga.

Im Sommer 2016 wurde er vom Mitteldeutschen BC aus der 2. Bundesliga ProA verpflichtet[4] und gewann mit den Weißenfelsern in der Saison 2016/17 den Meistertitel.[5] Anschließend war er einige Monate lang vereinslos, ehe er sich Ende Januar 2018 der Spielgemeinschaft Ehingen/Urspring (2. Bundesliga ProA) anschloss.[6] Bis zum Saisonende erzielte Zazai in zehn Einsätzen im Schnitt 12,4 Punkte und bereitete je Begegnung 8,1 Korberfolge seiner Mannschaftskameraden unmittelbar vor,[7] allerdings stand am Ende der ProA-Punktrunde der sportliche Abstieg in die 2. Bundesliga ProB.[8] Aufgrund des Rückzugs Kölns blieb Ehingen letztlich aber dennoch in der zweithöchsten Spielklasse.

Mitte Juni 2018 wurde Zazai von den Hamburg Towers (ebenfalls 2. Bundesliga ProA) verpflichtet[9] und erhielt kurz vor dem Beginn der Saison 2018/19 das Amt des Mannschaftskapitäns der Hanseaten[10] und schaffte im Mai 2019 als ProA-Meister den Bundesliga-Aufstieg.[11] Zazai hatte im Verlauf der Meistersaison im Schnitt 6,6 Punkte erzielt sowie 4,9 Korberfolge seiner Nebenmänner vorbereitet. Letzteres war Mannschaftshöchstwert.[12] Sein Vertrag in Hamburg wurde nicht verlängert.[13]

Im Juni 2019 belegte er beim Dreipunktewettbewerb der Streetball-Weltmeisterschaft „Quai 54“ in Paris den ersten Platz.[14] Er wurde beruflich als (Mit-)Betreiber eines Sicherheitsdienstes tätig und setzte deshalb in der Saison 2019/20 aus. Im Vorfeld der Saison 2020/21 schloss er sich dem Drittligisten Itzehoe Eagles an.[15] Er bestritt 2020/21 nur 13 Spiele (2,8 Punkte, 4,2 Korbvorlagen/Spiel) für Itzehoe,[16] im Februar 2021 zog er sich einen Innenbandanriss im linken Knie zu.[17] Am Ende der Saison 2020/21 stand der Einzug in die ProB-Finalspiele (wegen der COVID-19-Pandemie nicht ausgetragen), was die Erlangung des ProA-Aufstiegsrechts bedeutete.[18] Anschließend verließ er die Mannschaft.[19]

Im Sommer 2022 wurde Zazai Trainer des Regionalligisten BG 2000 Berlin.[20] Die Mannschaft führte er 2023 zum Gewinn des Meistertitels in der 1. Regionalliga Nord[21] und 2024 als Liganeuling ins Halbfinale der 2. Bundesliga ProB.[22] Anschließend trennte man sich.[23]

Einzelnachweise

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  1. 2006 U20 European Championship Men: Division A – Teams: Germany. FIBA, abgerufen am 31. Januar 2013 (englisch, Kaderübersicht).
  2. Janine Engeleiter: Zeit für Zazai. (Memento vom 1. August 2017 im Internet Archive) Archiviert von Basketball-Website; Uhldingen-Mühlhofen, 26. September 2011. Abgerufen am 22. Juli 2019.
  3. BBL zieht Gießen vier Punkte ab. Nordwest-Zeitung, 28. Dezember 2012, abgerufen am 30. Januar 2013.
  4. Aufbauspieler Achmadschah Zazai verstärkt den MBC. In: Bild. Abgerufen am 3. September 2016.
  5. Dino Reisner: Wölfe krönen „Saison der Superlative“ mit ProA-Meisterschaft. In: Mitteldeutscher BC. 7. Mai 2017, abgerufen am 4. April 2023.
  6. „Cha Cha“ Zazai verstärkt Team Ehingen Urspring. In: 2. Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 4. April 2023.
  7. Ehingen/Urspring ProA - 2016/2017. In: 2. Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 4. April 2023.
  8. Helen Weible: Ehingen steigt in die ProB ab. (Memento vom 14. Juni 2018 im Internet Archive) In: swp.de, 31. März 2018.
  9. Hamburg Towers verpflichten Achmadschah Zazai. In: 2. Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 16. August 2019.
  10. Achmadschah Zazai ist neuer Kapitän der Hamburg Towers. In: Hamburger Abendblatt. 21. September 2018, abgerufen am 4. April 2023.
  11. Alexander Berthold, Rainer Grünberg: Spannendes Finale: Hamburg Towers sind Zweitliga-Meister. In: Hamburger Abendblatt. 4. Mai 2019, abgerufen am 4. Mai 2019.
  12. Hamburg Towers - ProA - 2018/2019. In: 2. Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  13. Alexander Berthold, Rainer Grünberg: Willoughby beschwört die neue Power der Hamburg Towers. Hamburger Abendblatt, 13. August 2019
  14. Spike Lee und NBA-Champ Serge Ibaka begutachten Baskets-Duo. In: Telekom Baskets Bonn. Abgerufen am 19. Juli 2019.
  15. Achmadschah Zazai – namhafter Zugang für Itzehoe Eagles. In: 2. Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 28. August 2020.
  16. Itzehoe Eagles - ProB Nord - 2020/2021. In: 2. Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 16. Mai 2021.
  17. ChaCha fällt wochenlang aus. In: Itzehoe Eagles. Abgerufen am 16. Mai 2021.
  18. Aufsteiger!!!! In: Itzehoe Eagles e. V. 16. Mai 2021, abgerufen am 16. Mai 2021.
  19. Itzehoe Eagles - ProA - 2021/2022. In: 2. Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 8. September 2021.
  20. Oliver Schwandt: Basketball-Regionalliga: Red Dragons KW erwarten Berlin Braves 2000. In: Märkische Allgemeine Zeitung. 30. September 2022, abgerufen am 4. April 2023.
  21. 2022-2023 Eurobasket-Regionalliga-Awards. In: eurobasket.com. Abgerufen am 1. Juni 2023.
  22. Jetzt wird es eng für die Dragons - Niederlage gegen Berlin. In: Honnef heute. 12. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024.
  23. Berlin Braves 2000 und Headcoach Achmadschah Zazai gehen getrennte Wege. In: 2. Basketball-Bundesliga. 7. Juni 2024, abgerufen am 7. Juni 2024.