Adalur

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Adalur oder Adallūra (hethitisch: ḪUR.SAGa-da-lu-ur (Ḫattušili I.); ḪUR.SAGa-tal-lu-u-ra[1]) ist ein in hethitischen und assyrischen Texten genannter Berg, der in Syrien lokalisiert werden kann, vermutlich der Kurd dağ.[2]

Im späten 17. Jahrhundert v. Chr. besiegte der hethitische König Ḫattušili I. auf dem Berg Adallur das Heer der Stadt Ḫaššuwa, das von Ḫalba unterstützt wurde. Danach überschritt er den Fluss Puruna (Afrin[3]) und eroberte die Stadt Ḫaššuwa, die geplündert wurde. Vom Tempel der Stadt führte Ḫattušili I. die Bilder mehrerer Gottheiten nach Ḫattuša, darunter eines der Gottheit des Berges Adalur.

Der assyrische König Salmanessar III. (858 v. Chr. bis 824 v. Chr.) führte in seinem ersten Jahr einen Feldzug gegen eine Koalition syrischer Kleinstaaten und drang so bis zum Mittelmeer vor, wo er „seine Waffen wusch“ und den Göttern opferte. Dann bestieg er das Gebirge Amanus, wo er Zedern fällte. Sodann kam er zum Berg Adalur, wo er eine Statue von sich neben die Statue des König Anumḫirbi aufstellte. Letzterer war ein König, der für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts v. Chr. bezeugt ist.

Der Name Adalur weist die wohl hurritische Endung -lur(i) auf, die zumeist Berge und Riesen bezeichnet, so der Berg Elluri, der Fels Lulluri, die Berggöttin Liluri, der Weltriese Ubelluri und schließlich Impaluri, der Wesir des Gottes Kumarbi. Der erste Namensteil ist das hurritische Wort adal „stark“.[4]

Einzelnachweise

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  1. Giuseppe F. del Monte, Johann Tischler: Die Orts- und Gewässernamen der hethitischen Texte: Répertoire Géographique des Textes Cunéiformes, Band 6. Reichert, Wiesbaden 1978: Atalura, S. 53f.
  2. J. David Hawkins, Mark Weeden: Kizzuwatna and the Euphrates States: Kummaha, Elbistan, Malatya: Philology, in: Mark Weeden, Lee. Z. Ullmann (ed.): Hittite Landscape and Geography, Brill 2014. ISBN 978-90-04-34174-6. S. 291–293.
  3. J. David Hawkins, Mark Weeden: Kizzuwatna and the Euphrates States: Kummaha, Elbistan, Malatya: Philology, in: Mark Weeden, Lee. Z. Ullmann (ed.): Hittite Landscape and Geography, Brill 2014. ISBN 978-90-04-34174-6. S. 291–293.
  4. Volkert Haas: Hethitische Berggötter und hurritische Steindämonen, Mainz 1982, ISBN 3-8053-0542-7. S. 31 & 102
  • Giuseppe F. del Monte, Johann Tischler: Die Orts- und Gewässernamen der hethitischen Texte: Répertoire Géographique des Textes Cunéiformes, Band 6. Reichert, Wiesbaden 1978: Atarmapa, S. 55f.
  • J. David Hawkins, Mark Weeden: Kizzuwatna and the Euphrates States: Kummaha, Elbistan, Malatya: Philology, in: Mark Weeden, Lee. Z. Ullmann (ed.): Hittite Landscape and Geography, Brill 2014. ISBN 978-90-04-34174-6. S. 291–293.